Sie ist Sexsymbol, Stilikone und die erfolgreichste Sängerin der Welt. Wie lange schafft Madonna es noch, sich immer wieder neu zu erfinden?

New York. Madonnas Lieblingsspiel als Zehnjährige war Monopoly. Ihr Bruder Christopher erinnert sich, dass sie jedes Mal einen Wutanfall bekam, wenn es ihr nicht gelang, die teuersten Immobilien auf dem Brett zu kaufen. "Wenn sie Mayfair (Schlossallee in der deutschen Version) nicht bekam, stampfte sie mit dem Fuß und sagte, &39;aber es ist meins&39;", sagt er.

Es verrät viel über die Sängerin, die als Madonna Louise Ciccone zur Welt kam, dass sie vier Jahrzehnte später nicht nur ein zehn Millionen Euro teures Haus im Londoner Stadtteil Mayfair besitzt, sondern auch geschätzte 380 Millionen Euro schwer ist. Von Anfang an wusste Madonna genau, was sie wollte.

Doch kurz vor ihrem 50. Geburtstag am 16. August scheint der Mythos Madonna zu implodieren. Zuerst waren da die hartnäckigen Gerüchte über Eheprobleme mit Guy Ritchie (39), dann der Klatsch über eine Affäre mit dem 18 Jahre jüngeren US-Baseballstar Alex Rodriguez. In den vergangenen Wochen hat der Druck seinen Tribut gefordert. Die Proben für die bevorstehende Sticky & Sweet-Tour werden wegen einer Knieverletzung ständig durch Arzttermine unterbrochen. Madonna soll an Blutarmut leiden, auf aktuellen Fotos sieht sie hager und blass aus. Die Magerkeit akzentuiert die übertrainierten Muskeln, die ihr Markenzeichen geworden sind.

"Es ist schwer für einen Star, nach dem 40. Lebensjahr im Trend zu bleiben", sagt der "Variety"-Experte James Parish. Schließlich ist die Queen of Pop inzwischen dreifache Mutter. Mit Guy Ritchie hat sie Sohn Rocco (8), mit ihrem früheren Fitnesstrainer Carlos Leon (41) Tochter Lourdes (11). Dritter im Bunde ist Adoptivsohn David (2) aus Malawi. Ihre erste Ehe mit Hollywoodstar Sean Penn (47) scheiterte nach vier Jahren.

Noch ist Madonna eine globale Ikone: die bestverdienende Sängerin, einer der erfolgreichsten Popstars aller Zeiten. Ein Großteil ihres Erfolges liegt neben ihrem Talent für Kontroversen und ihrer provozierenden, aggressiven Sexualität in ihrer Begabung zur Neuerfindung: vom New Yorker street kid über die Reinkarnation Marilyn Monroes bis zur Disco-Queen. "Sie ist eine Stilikone", sagt die britische "Grazia"-Chefin Jane Bruton. "Ich glaube, dass wir nie wieder einen Star von Madonnas Größenordnung sehen werden." Sie selbst sagt: "Ich bin wie eine Kakerlake. Mich wird man einfach nicht los."


Madonna verkaufte bisher weltweit 265 Millionen Alben. Das erfolgreichste mit 30 Millionen Exemplaren: "The Immaculate Collection".