Augsburg. Er lächelte gequält, als ihm 80 Fans vor dem Amtsgericht seines Heimatortes Eggenfelden einen begeisterten Empfang bereiteten. Vier Monate nach seinem Zusammenstoß mit einem Gurkenlaster wurde Daniel Küblböck (18) gestern der Prozess gemacht. Die Anklage: fahrlässige Körperverletzung, Fahren ohne Führerschein.
Glück für den schmächtigen "Superstar": Da Richter Josef Ritzer die Tat als "eine leichtsinnige jugendtypische Verfehlung " wertete, wandte er das mildere Jugendstrafrecht an.
Nach einer Stunde war alles vorbei. Küblböck muss 25 000 Euro Strafe zahlen und acht Stunden Sozialarbeit leisten - auf Wunsch des Richters an einem Ort, wo der Sänger von den Medien unbehelligt ist. Ritzer: "Wie wärs mit dem Franziskaner-Kloster in Eggenfelden?" Daniel stimmte erleichtert zu - statt Kakerlaken-Bad im Dschungelcamp nun Gartenarbeit im Kloster. "Am meisten schockiert mich die Geldstrafe", sagte er. "Aber das Kloster wird mir gut tun. Da war ich noch nie drin . . ."
Außerdem bekommt Küblböck, der vor dem Unfall etwa 20 Fahrstunden absolvierte, sechs Punkte in der Flensburger Verkehrssünderkartei. Sein größter Wunsch: "Ich will jetzt endlich den Führerschein machen, um rechtmäßig fahren zu dürfen." Möglich ist, dass die bayerischen Behörden den "Superstar" vor der Fahrprüfung noch zum so genannten Idiotentest schicken.