Die Kölner Feuerwehr hat die ganze Nacht Trümmer des eingestürzten Stadtarchivs abgeräumt, aber die beiden Vermissten noch immer nicht gefunden. Sehen sie Bilder vom Unglücksort.
Köln. Die Kölner Feuerwehr hat die ganze Nacht Trümmer des eingestürzten Stadtarchivs abgeräumt, aber die beiden Vermissten noch immer nicht gefunden. "Es wird kontinuierlich weitergesucht", sagte derzeit ein Feuerwehrsprecher. Die beiden jungen Männer waren vermutlich beim Einsturz des Archivs und zweier benachbarter Wohnhäuser am Dienstag verschüttet worden. Nach menschlichem Ermessen können sie das Unglück nicht überlebt haben. Die Bergungsarbeiten mussten immer wieder aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden, weil der Trümmerkrater instabil ist.
Die Feuerwehr setzt bei der Suche Spürhunde ein. "Die Hunde haben an einigen Stellen angeschlagen, dort suchen jetzt die Feuerwehrleute zum Teil mit bloßen Händen", sagte ein Sprecher. "Die Tiere schlagen jedoch bei allem an, was nach Mensch riecht." Das könne auch bei Kleidungsstücken oder Kissen der Fall sein. Die Feuerwehr ist mit insgesamt 220 Leuten an der Einsturzstelle. Seit den frühen Morgenstunden wird auch ein Greifbagger eingesetzt.
Die Einsatzkräfte bargen nach Angaben einer Sprecherin der Stadt Köln zahlreiche Papiere und Dokumente, zum Teil aus dem 19. Jahrhundert. Einige seien völlig durchnässt, andere jedoch intakt. Sie werden zur weiteren Bearbeitung durch Archivare und Restauratoren in andere Gebäude gebracht, sagte die Sprecherin.
Einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" zufolge konzentrieren sich die Ermittler der Kölner Staatsanwaltschaft und Polizei auf zwei mögliche Unglücksursachen. Zum einen wird vermutet, dass die ein Meter dicke Wand aus Beton wegbrach, die das Grundwasser von der Baugrube abhalten sollte. "Möglicherweise ist die Wand fehlerhaft montiert worden und hat dem Druck nachgegeben oder ist schlicht eingedrückt worden", sagte ein Beamter zu "Focus". Das Team überprüfe noch eine zweite Theorie: So könnte das Wasser auch durch den unbefestigten Boden eingedrungen sein.