Der zunächst als Komplize des mutmaßlichen Erpressers von Milliardärin Susanne Klatten verdächtigte Italiener wurde nach achtmonatiger Untersuchungshaft freigelassen.

Rom/Pescara. Kurz vor Prozessbeginn am 9. März vor dem Landgericht München ist der 68-jährige verdächtige Italiener aus der Untersuchungshaft freigelassen worden. Ihm wurde vorgeworfen, als Komplize des mutmaßlichen Erpressers von der Quant-Erbin Susanne Klatten tätig gewesen zu sein.

Mit dem sechsten Antrag auf Entlassung hatte der Anwalt des Italieners Erfolg; nach acht Monaten Freiheitsentzug ist er nun entlassen worden. "Acht Monate im Gefängnis, ohne etwas verbrochen zu haben, ich bin zu 100 Prozent unschuldig", sagte der Italiener der mittelitalienischen Regionalzeitung "Il Centro". "Alles wegen einer Frau, die in Deutschland irgendwas mit einem meiner Freunde gemacht hat."

Der zunächst als wichtiger Komplize Verdächtigte soll dem mutmaßlichen Täter Helg Sgarb, dem schwerer Betrug und Erpressung vorgeworfen wird, geholfen haben. Er soll die Romanze des Angeklagten und Susanne Klatten heimlich gefilmt haben. Sgarbi soll im Fall Klatten damit gedroht haben, die gedrehten Intim-Videos zu veröffentlichen.

Der 68-Jährige ist der Meinung, dass die Anschuldigungen gegen ihn lediglich ein Komplott gewesen seien.

Er war im Juni 2008 unter dem Verdacht festgenommen worden, der Kopf einer Organisation von Betrügern zu sein. Sein Landsitz bei Pescara habe ihm als Stützpunkt gedient, hieß es. Dort fand die Polizei bei einer Razzia Ende Mai unter anderem etwa 1,7 Millionen Euro in bar.