Gestern Abend kam es vor der Küste Schottlands zu einem dramatischen Zwischenfall. Ein Hubschrauber, der auf dem Weg zu einer Ölplattform war, musste in der Nordsee notwassern. Alle Besazungsmitglieder konnten gerettet werden, die Gründe für die Notlandung sind noch unklar. Bilder von der dramatischen Rettungsaktion.
Aberdeen. Die schottische Küstenwache hatte gestern Abend mit einer dramatischen Rettungsaktion alle Hände voll zu tun. Ein Hubschrauber stürzte bei seinem Landeanflug auf eine Bohrinsel, die etwa 200 Kilometer östlich der schottischen Küste liegt, ins Wasser. Die 16 Passagiere und zwei Besatzungsmitglieder kamen jedoch nicht zu Schaden, sie konnten sich in zwei Schlauchboote retten.
Bislang ist noch unklar, wieso es zu dem Zwischenfall kam. Der "Super Puma" war auf dem Weg zu einer Ölplattform des Energiekonzerns BP. Die Besatzungung der Bohrinsel hatte das Manöver beobachtet und umgehend die Küstenwache informiert. Diese kamen sofort mit einem Militärhubschrauber und einem Schiff zur Hilfe, um die 18 Insassen zu retten. Später schickten sie noch vier weitere Hubschrauber, darunter auch von der Luftwaffe und mehrere Schiffe.
Drei Menschen konnten zunächst von Hubschraubern geborgen werden, doch dann machten es die Wetterbedingungen unmöglich, weitere Insassen über den Luftweg zu retten. Diese wurden dann per Schiff zur Ölplattform gebracht. Die Maschine trieb dank Luftkissen auf dem Wasser, das zu dieser Jahreszeit etwa vier Grad hat. Ein Sprecher von BP sagte, die Sicht sei am Abend schlecht gewesen. Hubschrauber, darunter auch der Luftwaffe, und Boote waren schnell zur Hilfe. Die Geretteten waren laut BP "frohgemut".
Eine erste medizinische Untersuchung an Bord der Plattform ergab keine schweren Verletzungen, drei offenbar Leichtverletzte wurden noch in der Nacht per Hubschrauber in das 200 Kilometer entfernte Aberdeen gebracht.
Ein Sprecher der Küstenwache verglich den Notfall mit der Notlandung eines Passagierflugzeugs auf dem Hudson in New York vor einigen Wochen, bei der alle Menschen an Bord wie durch ein Wunder überlebten. "Das ist absolut vergleichbar mit dem Hudson River. Und es ist möglich, dass die Erfahrung des Piloten jetzt diese Menschenleben rettete."