Die Bahn kommt nicht und Ersatzverkehr gibt es nicht. Mit diesem Problem mussten viele Berliner und Brandenburger kämpfen. Grund war ein Kabelbrand.
Berlin. Zehntausende Pendler haben am Montagmorgen in Berlin und Brandenburg vergeblich auf ihre Bahn gewartet. Etliche S-, Regional- und Fernbahnzüge fuhren nicht, weil ein Kabelbrand den Verkehrsknotenpunkt Ostkreuz lahmgelegt hatte. Die Bahn bot keinen Ersatzverkehr mit Bussen - zu viele Linien seien von dem Ausfall betroffen. Außer Betrieb gesetzt waren Signalanlagen, Fahrstrom, Lautsprecher und Fahrplananzeiger. Die Störung sollte nach Auskunft der Bahn den Vormittag über andauern. Nur vereinzelt gelang es nach Stunden, im Berufsverkehr wieder Züge fahren zu lassen. Der Brand war gegen 03.00 Uhr morgens entdeckt worden.
Anfang November vergangenen Jahres hatte es einen ähnlichen Kabelbrand gegeben. Damals hatte sich eine autonome Gruppe zu dem Brandanschlag bekannt. Auch jetzt ermittelt die Bundespolizei. Es gebe aber noch keine Ergebnisse, sagte ein Sprecher.
Erschwert wurde die Situation dadurch, dass die Lokführergewerkschaft GDL seit dem Morgen wieder die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) bestreikte. Damit fielen weitere Regionalbahnen aus.
Die S-Bahn in der Hauptstadt hat ohnehin erhebliche Probleme. Wegen technischer Mängel ist seit knapp zwei Jahren immer nur ein Teil der Flotte einsatzbereit. Der Rest muss in den Werkstätten sicherheitstechnisch überprüft werden. Dazu kommen umfangreiche Bauarbeiten mit dem Schwerpunkt im nun lahmgelegten Bahnhof Ostkreuz, die immer wieder zu Unterbrechungen des normalen Linienverkehrs führen.