Als erster Film am Abend wurde Woody Allens Romanze “Midnight in Paris“ gezeigt. Insgesamt sollen in Cannes 20 Filme ausgezeichnet werden.
Cannes. Mit einem kräftigen Schuss Romantik, Fantasie, Humor und einem großen Staraufgebot haben am Mittwochabend die Filmfestspiele in Cannes begonnen. Eröffnet wurde der Festspielreigen mit Woody Allens Romanze "Midnight in Paris“ – einer launigen Hommage an die Seine-Metropole der 1920er. "Paris ist einer meiner Lieblingsorte“ erklärte Allen auf dem Weg zur Premiere.
Auf dem berühmten roten Teppich fand sich auch Robert De Niro ein, der in diesem Jahr den Vorsitz der neunköpfigen Jury innehat. Er wolle bei der Kür der Gewinner aufgeschlossen sein, erklärte der 67-Jährige, der 1976 bei seinem ersten Stelldichein in Cannes für seine Rolle in "Taxi Driver“ die Goldene Palme ergattert hatte. „Ich bin mir nicht sicher, wonach ich suche. Ich werde einfach dasitzen und mir die Filme anschauen – und dann wird uns schon was einfallen.“
Beim Schaulaufen wurde De Niro von seinen Jurykollegen Uma Thurman und Jude Law begleitet. Neben ihnen präsentierten sich auch Angelina Jolie, Dustin Hoffman, Antonio Banderas und Salma Hayek in Interviews und Foto-Shootings.
Vor allem Banderas und Hayek machten mit einer kuriosen Aktion auf sich aufmerksam. Am Meer posierten die beiden auf einem gigantischen Paar Schuhe – einem unübersehbaren Hinweis auf ihren neuen Film "Puss in Boots“, der in Cannes gezeigt wird. 15 Minuten gab es vorab in 3-D.
"Salma sieht schon in zwei Dimensionen im Film toll aus, jetzt müssen Sie sie in drei Dimensionen sehen“, schmeichelte Banderas und setzte sich die 3-D-Brille auf, als der Filmausschnitt gezeigt wurde. „Sie müssen sehen, was ich sehe, es ist überwältigend“, sagte er zu den Journalisten.
Am Abend stand der erste Film von US-Regisseur Woody Allen auf dem Programm, den der Altmeister ausschließlich in Frankreich gedreht hat. Die romantische Komödie "Midnight in Paris“ mit Owen Wilson und Rachel McAdams ist eine Reminiszenz an eine bestechend schön fotografierte französische Hauptstadt – ein idealer Eröffnungsfilm in Cannes, der gerade das französische Publikum verzaubern dürfte.
"Ich wollte die Stadt so emotional zeigen, wie ich sie immer erlebt habe, wenn ich dort war“, sagte Allen vor der Premiere. Und er fügte hinzu: "Es ist mir egal, wie real es ist oder was es reflektiert, was ich zeige. Paris durch meine Augen gesehen – das ist dieser Film.“
Am Eröffnungstag des zwölftägigen Filmfestes sollte dem italienischen Regisseur Bernardo Bertolucci, der auch die Aufnahmen für das Filmepos "Der letze Kaiser“ von 1988 leitete, der Ehrenpreis verliehen werden. Insgesamt sollen in Cannes 20 Filme ausgezeichnet werden. Zu den Filmfestspielen haben sich auch Brad Pitt, Sean Penn, Kirsten Dunst sowie Johnny Depp und Penelope Cruz angesagt. Das Festival endet am 22. Mai.