Google-Prognose favorisiert beim Eurovision Song Contest die Iren. 15 Verletzte beim Empfang der Delegationen
Düsseldorf. Der Eurovision Song Contest (ESC) in der Düsseldorfer Arena geht in die heiße Phase: Heute werden im ersten Halbfinale aus 19 Teilnehmerländern zehn Finalisten ausgewählt. Die deutschen Fernsehzuschauer können dann schon einmal die Konkurrenten von Lena Meyer-Landrut, 19, begutachten. Außerdem dürfte sich herausstellen, wie das Moderatoren-Trio Stefan Raab, 44, Anke Engelke, 45, und "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers, 35, harmoniert. "Das ist mehr als eine Generalprobe", sagte NDR-Sprecherin Iris Bents. "Es geht schon jetzt darum, Europa bestens zu unterhalten." Übertragen wird das erste Halbfinale aus Düsseldorf von ProSieben (21 Uhr).
Zehn weitere Finalisten werden am Donnerstag im zweiten Halbfinale ermittelt. Deutschland ist als einer der größten Geldgeber ebenso wie Frankreich, Italien, Großbritannien und Spanien direkt qualifiziert. Deshalb singt Lena erst am Sonnabend. Man kann sie aber in der ARD und bei ProSieben in der Vorberichterstattung erleben. Die ARD bringt jeden Abend eine Sendung um 18.50 Uhr, ProSieben hat gleich zwei tägliche Sendungen, einmal um 16 Uhr und dann nach 22 Uhr.
Britische Buchmacher und Google sehen Lena auf Platz sechs. Laut Google hat das schrille Popduo Jedward aus Irland Lena von Platz eins vertrieben. Für die Prognose wurden die europaweit meistgesuchten Namen der ESC-Teilnehmer und ihre Songs ausgewertet. Der Kandidat im eigenen Land wurde dabei nicht gewertet. In den vergangenen zwei Jahren hatte die Suchmaschine richtig gelegen. Mit ihrem Song "Lipstick" punkteten die zappeligen Brüder, die eigentlich John und Edward Grimes heißen, schon bei den Proben in Düsseldorf. Über ihre Grand-Prix-Konkurrentin aus Deutschland sagten die beiden 19-Jährigen: "Lena ist wirklich, wirklich cool." Lena sagte ihrerseits, dass sie ganz begeistert von Jedward sei.
Ein erster Probeauftritt der quirligen Hannoveranerin erntete auch bei Kritikern Lob. "Natürlich ist sie anders als damals, aber sie hat einen guten Song, und viele mögen sie", sagte ein britischer Journalist, der die öffentliche Probe in Düsseldorf verfolgte. "Sie hat eine tolle Stimme", meint ein türkischer Medienvertreter.
Lena hat sich entschlossen, bei der Präsentation ihres Titels "Taken By A Stranger" vor 36 000 Zuschauern in der Halle und erwarteten 120 Millionen in ganz Europa am Fernseher auf eine krachende Bühnenshow zu verzichten. Gleißendes Licht soll eine Pyramide über ihr formen. Lena trägt Schwarz ohne Schnörkel. Begleitet wird sie wie bei der Vorentscheidung "Unser Song für Deutschland" von Sängerinnen in silbrigen Ganzkörperanzügen.
Beim großen Empfang der Delegationen aus den 43 Teilnehmerländern, die mehr als eine Stunde über den roten Teppich in Düsseldorf defilierten, kam es zu einem Zwischenfall. Erst gestern wurde bekannt, dass mindestens 15 Zuschauer verletzt wurden, darunter zwei acht und zwölf Jahre alte Kinder. Sie erlitten offenbar durch das grelle Scheinwerferlicht Haut- und Augenreizungen. Alle Verletzten wurden in der Düsseldorfer Uniklinik behandelt. Ein Stadtsprecher bestätigte den Vorfall, wollte sich aber zur Ursache nicht äußern. Jetzt ermittelt die Polizei wegen Verdachts auf Körperverletzung.
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