Prinz William und seine Frau Kate Middleton gönnen sich nur eine kleine Verschnaufpause, bevor der Alltag für sie beide wieder beginnt.
London. Lediglich eine kurze Verschnaufpause: Nach ihrer Märchenhochzeit am vergangenen Freitag gönnen sich Prinz William und Kate nur ein langes Wochenende, bevor für beide der Alltag wieder beginnt. Schon am Dienstag tritt der frisch vermählte William seine Arbeit als Rettungspilot bei der Royal Air Force wieder an. Auch stünden mehrere Piloten-Schichten auf dem Dienstplan, berichteten britische Medien am Sonntag. Die Flitterwochen werden später nachgeholt, teilte der Palast überraschend mit.
Dem Paar gelang es trotz des immensen Medienrummels, seinen Aufenthaltsort während des Wochenendes geheim zu halten. Spekuliert wurde, dass William (28) und Kate (29) die Ruhe in der abgeschiedenen schottischen Residenz der Queen in Balmoral genossen. Unterdessen kehrte die Familie von Kate Middleton wieder in ihren Heimatort Bucklebury in der Grafschaft Berkshire zurück. Einem Bericht der „Mail on Sunday“ zufolge soll die Hochzeit die Middletons 250.000 Pfund (rund 280.000 Euro) gekostet haben. Allein Kates traumhaftes Brautkleid wurde auf 40.000 Pfund taxiert.
Der Herzog und die Herzogin von Cambridge
Das Paar trägt nun den offiziellen Titel Herzog und Herzogin von Cambridge. Britische Medien blieben aber zunächst weiter bei William und Kate, manche nannten die Braut einfach Catherine. Am Morgen nach der Feier hatte das Paar den Buckingham Palast per Hubschrauber verlassen. Der Palast richtete aus, Beginn und Ziel der Hochzeitsreise würden nicht im Voraus bekanntgegeben. „Das Paar bat darum, die Privatsphäre während des Wochenendes und während der Flitterwochen zu respektieren“, hieß es in der Mitteilung.
Auch für Williams Vater Prinz Charles kehrte nach der Hochzeit, die einer wissenschaftlichen Studie zufolge bei Frauen pure Freude und bei Männern eher Langeweile ausgelöst haben soll, wieder der Alltag ein. Der frischgebackene Schwiegerpapa besuchte am Sonnabendabend eine Theatervorstellung von „Macbeth“ bei der Royal Shakespeare Company in Stratford-upon-Avon. Charles wurde vor dem Theater mit lautem Jubel empfangen und mit Fragen über die Hochzeit überschüttet.
Beim Empfang nach der Hochzeit hatte Charles warme Worte für seine Schwiegertochter gefunden. Er bezeichnete Kate als die Tochter, die er niemals hatte. „Wir sind glücklich, sie zu haben“, wurde der 62-Jährige in Medien zitiert. Dabei sollen Kates Augen feucht vor Rührung geworden sein.
Die bislang letzten Bilder zeigten William und Kate, wie sie am Morgen nach der Hochzeitsnacht durch das sonnendurchflutete Anwesen des Buckingham Palasts schlenderten. Kate trug ein kurzes mittelblaues Kleid mit einer dunklen Jacke. Leger auch William im offenen Blazer über dem hellen Hemd ohne Krawatte.
Pary bis spät in die Nacht
Die Hochzeitsfeierlichkeiten waren erst am frühen Samstagmorgen vorbei. Das Paar hatte im Buckingham Palast bis 3 Uhr morgens mit 300 Freunden und Mitgliedern der Familie gefeiert. Die Party fand nach Medienberichten vor allem im großen Ballsaal statt, das ist der größte von 775 Räumen im Palast. Durch die Fenster sei das Dröhnen der Bässe zu hören gewesen.
Auf der Speisekarte sollen als Vorspeise Krabben und als Hauptgericht Lamm gestanden haben. Williams Bruder Prinz Harry (26) habe darauf bestanden, dass später herzhafte Sandwiches mit Schinken und Wurst serviert würden. Zum Nachtisch habe es Eis gegeben. Kate hatte ihr Hochzeitskleid für die Party gegen ein schulterfreies, weißes Abendkleid aus Satin ausgetauscht. William trug statt Uniform einen Smoking.
Bei der Trauzeugenrede soll Harry seinen großen Bruder wegen dessen Ausgaben aufs Korn genommen haben – dabei gilt William in dieser Hinsicht eigentlich als vorbildlich. Schon beim Empfang direkt nach der Hochzeit war gefrotzelt worden. Der Frischvermählte wurde nach Medienberichten ausgerechnet von Vater Prinz Charles auf seine zunehmende Kahlköpfigkeit ansprochen. Allerdings habe Charles eingeräumt, dass diese wohl erblich bedingt sei. William habe sich mit einem Hinweis auf den zunehmenden Bauchumfang seines Vaters revanchiert.
Spekulation über Ziel der Flitterwochen
Über das Ziel der Flitterwochen war in den vergangenen Wochen heftig spekuliert worden. Als mögliche Orte gelten Australien, Jordanien, Kenia, Mauritius, Schottland, die Karibikinsel Mustique oder die Seychellen. Ein Wetter hat beim Buchmacher William Hill 5000 Pfund auf Kenia gesetzt – prompt kamen Spekulationen auf, er könne Insiderwissen haben.
Auch auf das erste Kind des neuen Paares laufen schon die Wetten. Die meisten sind der Meinung, dass ein möglicher künftiger Thronfolger schon im Jahr 2012 geboren wird. Wer auf das Geburtsjahr 2013 setzt, kann schon etwas mehr Geld im Wettbüro verdienen.
In Deutschland saßen zehn Millionen Menschen bei der Hochzeit vor dem Fernseher. Im Königreich verfolgten fast 25 Millionen Menschen die Zeremonie. Die Briten sind von ihrem neuen Traumpaar begeistert: Medien hoben die Ausstrahlung und die Natürlichkeit des Paares hervor. Besonders gut kam an, dass den beiden eine Mischung aus Tradition und Moderne gelang. „Kein königliches Paar in der Geschichte hat seine Hochzeit jemals so genossen und dem Ereignis seinen persönlichen Stempel derart aufgedrückt. Es begann mit Trompeten und Hymnen und endete mit Popmusik“, schrieb die „Times“.
Neben den Bildern von der Hochzeit macht auch ein Video Furore, das kurz nach Ende der Zeremonie entstanden war. Darauf ist ein übermütiger Kirchendiener zu sehen, der auf dem roten Teppich des Mittelganges durch die fast wieder leere Kirche turnt. Zu einem noch größeren Medienstar avancierte Kates Schwester und Trauzeugin Pippa, die am Freitag mit ihrem weißen Kleid die Blicke auf sich zog.
Die meisten Deutschen glauben, dass die Ehe von William und Kate glücklicher wird als die von Diana und Charles. Das geht aus einer repräsentativen Emnid-Umfrage der „Bild am Sonntag“ hervor. Demnach geben 67 Prozent eine gute Prognose für das frisch getraute Paar ab. (dpa)