Eine Britin wurde in Lloret de Mar festgenommen, weil sie ihre Kinder getötet haben soll. Ihr Mann steht unter Vergewaltigungs-Verdacht.
Barcelona/London. Zwei tote Kinder in einem spanischen Urlauberhotel, ein seit Jahren gesuchter mutmaßlicher Pädophiler und eine Mutter unter Mordverdacht:Ein schlimmer Kriminalfall beschäftigt derzeit die spanische und britische Polizei. Eine Britin wurde im Badeort Lloret de Mar an der Costa Brava festgenommen, weil sie ihre beiden Kinder getötet haben soll. Den Ehemann der 43 Jahre alten Frau verfolgen die Fahnder seit zwei Jahren wegen des Verdachts auf Sexualverbrechen.
Die fünfjährige Tochter und der elf Monate alte Sohn der Frau waren in einem Hotelzimmer in dem Badeort im Nordosten Spaniens tot aufgefunden worden. Wie am Mittwoch aus spanischen Ermittlerkreisen verlautete, hinterließ die Mutter am Tatort ein Schreiben, in dem sie die Tat gestand. Die Kinder sollen erstickt worden sein. Dafür gab es aber zunächst keine offizielle Bestätigung. Auch war unklar, ob der Mann der Vater von beiden Kindern oder von nur einem ist.
Der 45 Jahre alte Ehemann der Verdächtigen steht in Großbritannien im Verdacht, 13 Sexualverbrechen begangen zu haben. Unter anderem soll er ein Kind vergewaltigt haben, teilte die britische Polizei mit. Vor rund zwei Jahren setzte er sich offenbar ab. Er wurde vor knapp zwei Wochen in Barcelona festgenommen, wo er mit der Frau und den Kindern lebte. Am Dienstag lieferte die spanische Justiz ihn an England aus.
Die möglichen Motive der Frau, die in spanischer Polizeihaft von Psychiatern untersucht wurde, blieben zunächst unklar. Nach Angaben der spanischen Ermittler war nicht auszuschließen, dass die Festnahme des Mannes ein Auslöser für den Mord an den Kindern gewesen sein könnte. Der Mann musste derweil am Mittwoch vor einem Amtsgericht im nordenglischen Carlisle erscheinen. Dort wurde er zurück in die Untersuchungshaft verwiesen und kommt am 7. Juni erneut vor Gericht.
Die britische Organisation Crimestoppers hatte den Mann auf die Liste der meistgesuchten Verdächtigen, die sich vermutlich in Spanien verstecken, gesetzt.