Alle Flughäfen in Europa sind momentan wieder geöffnet. Endgültige Entwarnung gibt der Deutsche Wetterdienst aber nicht.
Brüssel/Frankfurt/Main. Wegen der Aschewolke aus Island sind auch am Montag in Europa noch zahlreiche Flüge ausgefallen oder mit erheblichen Verspätungen angekommen. Die Europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol erwartete im Laufe des Tages rund 28 500 Flüge - das sind 500 weniger als an einem normalen Tag, wie Eurocontrol am Montag in Brüssel meldete.
Vor allem auf der Transatlantikroute müssten Flugzeuge die Wolke weiträumig umfliegen, so dass mit großen Verspätungen zu rechnen sei. Auf dem Kontinent habe sich die Aschewolke aber weitgehend aufgelöst. Alle Flughäfen in Europa sind nach Eurocontrol-Angaben wieder geöffnet.
Eine endgültige Entwarnung gibt es aber noch nicht: Der Deutsche Wetterdienst erwartet, dass die Asche des Vulkans Eyjafjallajökull am Montag in ganz Deutschland punktuell auftreten kann. Ab Dienstag werde es dann aus derzeitiger Sicht keine Behinderungen mehr durch die Partikel geben, erklärte der DWD. Allerdings sei auch weiterhin mit Behinderungen des interkontinentalen Luftverkehrs über dem Atlantik und damit auch mit Verspätungen auf deutschen Flughäfen zu rechnen.
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat nach Angaben einer Sprecherin bisher keine Informationen über das Ausmaß der Ascheverteilung. Sie hatte aus Sicherheitsgründen am Sonntagnachmittag den Flughafen München für den Flugverkehr geschlossen und ebenso Teile des Luftraums in Süddeutschland. Der Luftraum wurde um 21.00 Uhr wieder freigegeben. Grundlage dieser Entscheidungen waren Vorhersagen des Volcanic Ash Advisory Centre (VAAC) in London und des DWD. Die Prognosen des VAAC werden alle sechs Stunden aktualisiert.
Mit einer erneuten Sperrung des Luftraums wäre im Fall einer „hoch kontaminierten Region“ zu rechnen, erklärte die DFS. Der deutsche Luftraum ist in etwa 45 Sektoren aufgeteilt. Der DWD erstellt für jeden dieser Bereiche stündlich Flugwettervorhersagen. Die Flugsicherung sei damit in der Lage, stundengenau für einzelne Flughäfen die Sicherheitslage zu bewerten und die entsprechenden Lufträume zu schließen oder zu öffnen, erklärte der Wetterdienst. „Dieses neue Verfahren hat zur Folge, dass die Behinderung des Luftverkehrs durch Luftraumsperrungen deutlich reduziert werden kann.“