Hamburg. 5:0-Siege für beide Mannschaften zum Auftakt der neuen Saison, Eimsbütteler TV verliert nach 2:0-Führung, Gedächtnisverlust bei Uphoff.
Der Stadionsprecher des HSV II nahm es mit Humor. „Das einzig Gute: Es gibt noch Bier. Unsere zweite Hälfte wird besser“, verkündete er nach dem Pausenpfiff. Wurde sie nicht. 90 Minuten Einbahnstraßenfußball mündeten in ein hochverdientes 5:0 für Eintracht Norderstedt bei der Zweiten des HSV zum Auftakt der Regionalliga Nord. Ersin Zehir per Foulelfmeter (11.), Manuel Brendel mit artistischem Scherenseitfallschlag (17.), Nils Brüning nach Traumvorlage von Jonas Behounek (39.), Dennis Duah per Kopfballeigentor (48.) und Moritz Frahm mit starker Dropkick-Grätsche (90.+2) sorgten für den höchsten Derby-Erfolg der Eintracht gegen den HSV II und die gemeinsame Tabellenführung mit Teutonia 05.
„Platz eins bedeutet mir jetzt nichts“, sagte Eintrachts Cheftrainer Olufemi Smith. „Aber ich freue mich über die gelungene Leistung.“ Der stark verjüngte HSV II muss schnell Herrenfußball lernen. „Das war Kinder gegen Erwachsene“, stellte ein Zuschauer nach 90 Minuten fest. HSV-II-Coach Pit Reimers: „Die Saison wird eine Herausforderung. Alle unsere Jungs wollen höher hinaus. Sie bekommen Zeit, aber wir erwarten auch Schritte nach vorne von ihnen. Teutonia wollen wir als Außenseiter nächste Woche einige Minuten mehr ärgern als Norderstedt heute.“
Ottensen setzt Ausrufezeichen in Flensburg
Fünf Tore, drei Verletzte –Der nächste HSV-II-Gegner FC Teutonia 05 Ottensen hat dafür seine Drittliga-Ambitionen im Auftaktspiel der Regionalliga Nord bei Mitfavorit SC Weiche Flensburg deutlich unterstrichen. Das Team des neuen Trainers Dominic Glawogger fegte die Flensburger durch Tore von Kevin Weidlich (15.), Michael Igwe (40.), Ole Wohlers (53.), Fabian Istefo (68.) und Diamant Berisha (84.) mit 5:0 vom Platz. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, unserem Gegner kaum eine Chance gelassen“, lobte Glawogger. „Aber egal, wie hoch du gewinnst, es gibt nur drei Punkte dafür.“ Bitter: Mit Igwe (kleine Gehirnerschütterung), Gazi Siala (Platzwunde) und Tjorben Uphoff mussten die Teutonen drei Verletzungen hinnehmen. Besonders Uphoff erwischte es schwer. „Noch ist unklar, was Tjorben genau hat. Leider konnte er sich nach dem Abpfiff an unser tolles Spiel nicht mehr erinnern“, sagte Glawogger besorgt.
Eimsbütteler TV verliert nach 2:0-Führung noch 2:3
Die ETV-Lernaufgabe hat begonnen: Eine aufregende Premiere ohne Happy End absolvierte Aufsteiger Eimsbütteler TV in der Regionalliga Nord beim Mitaufsteiger SC Spelle-Venhaus. Eine 2:0-Führung durch Maurice Boakye (27.) und Finn Schütt (49.) gab die Mannschaft noch aus der Hand. Timo Nichau (72.), Niklas Oswald (79.) und Jip Kemnau (85.) schossen Gastgeber Spelle zum späten 3:2-Sieg.
„Es fühlt sich brutal enttäuschend an“, sagte ETV-Trainer Khalid Atamimi nach der Partie. Aber: „Wir müssen lernen, dass wir uns den Schneid nicht einfach abkaufen lassen. Ich bin guten Mutes, dass wir das schaffen. Und wenn uns das gelingt, dann werden wir so einige Punkte in dieser Regionalliga Nord holen.“
SC Victoria muss trotz 5:1-Führung zittern
Kouakous starke Reaktion: Eine für seine 19 Jahre sehr reife Reaktion zeigte SC Victorias Doppeltorschütze Charles Kouakou nach dem Sieg im inoffiziellen Eröffnungsspiel der Oberliga Hamburg (Abendblatt berichtete) gegen den FC Süderelbe. „Hör auf zu jubeln. Wir haben 5:1 geführt“, fuhr Kouakou seinen Teamkollegen Levin Erik an, der beim Abpfiff Freudensprünge vollführen wollte. Victoria hatte in den letzten 23 Minuten „das Fußballspiel komplett eingestellt“ (Trainer Joshua Krause) und seinen Riesenvorsprung fast verdaddelt. Am Ende stand ein unterhaltsamer, hauchdünner 6:5-Erfolg
„Ich freue mich enorm über den Sieg, aber es kann nicht unser Anspruch sein, fünf Gegentore zu kriegen“, stellte Kouakou nach seinem überragenden Debüt als zentrale Sturmspitze für die Blau-Gelben fest. Beim FC Süderelbe war vor allem bei Torwart Niklas Hoffmann Wundenlecken angesagt. Er verschuldete gleich drei Treffer. Da nützten selbst die fünf Scorerpunkte (zwei Treffer, drei Vorlagen) von Osman Güraltunkeser bei dessen Einstand nichts mehr. Das Chaos in beiden Defensivreihen bewertete FCS-Coach Stefan Arlt wie folgt. „Ein super Spiel für die Journalisten, aber nicht für uns Trainer.“
Sasel bedankt sich bei den Reservisten
In den Schlussminuten der Oberligapartie beim FC Türkiye konnte sich Sasels Trainer Marco Stier sogar den Luxus leisten, drei Akteure aus der zweiten und dritten Herren als Dankeschön einzuwechseln. Sie hatten den Kader des arg verletzungsgebeutelten Meisters aufgefüllt. Doch große Probleme bekam Sasel überraschenderweise nicht, siegte verdient mit 2:0. Neuzugang Simon Siegfried (13.) und Mittelfeld-Legende Deran Toksöz (55.) sorgten für die Tore. „Ich war optimistisch, dass wir nicht verlieren. Nun bin ich ob dieser Leistung unglaublich stolz auf mein Team. Ein souveränes zu null in dieser Lage konnte man nicht unbedingt erwarten.“ Der Meister hofft nun auf die Rückkehr einiger Spieler zum Heimspiel gegen Harksheide am kommenden Sonntag.
Traumstart: Eintracht Norderstedt deklassiert HSV II
Elfmeterpunkt-Klau kann die TuS Dassendorf nicht aufhalten
Torschütze Marvin Schalitz: Stürmerblut vom Vater geerbt
Sabotage am Wendelweg: Das offizielle Eröffnungsspiel der Oberliga Hamburg zwischen Dassendorf und Concordia fiel fast ins Wasser. Am Morgen vor der Partie waren die Elfmeterpunkte auf dem Platz tief ausgegraben und die Tornetze beschädigt. Mithilfe von Sponsoren bereinigte die TuS die Situation vor dem Anpfiff – und durfte sich über einen 5:1-Sieg freuen.