Hamburg. Kreisligist darf bis zur Verhandlung nicht am Spielbetrieb teilnehmen. Der Gewaltvorfall ist nur einer von etwa 30 im Jahr in Hamburg.
Nach dem Angriff auf einen Schiedsrichter darf die Kreisligamannschaft des SV Rot-Weiß Wilhelmsburg vorläufig nicht am Spielbetrieb teilnehmen. Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) erließ eine entsprechende einstweilige Verfügung. Sie gilt vorläufig bis zur Verhandlung des Falles vor dem HFV-Sportgericht am kommenden Dienstag (18.40 Uhr). Das für Sonnabend geplante Heimspiel gegen die Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft wurde abgesetzt.
Beim Derby der Kreisliga 1 gegen den SV Vorwärts 93 Ost am Dienstagabend waren Rot-Weiß-Spieler nach dem späten 3:2-Führungstreffer der Gäste auf den Unparteiischen Aziz Inan vom FC Türkiye losgegangen und hatten ihn mit Schlägen und Tritten traktiert. Die Partie wurde daraufhin abgebrochen. Erst als die Polizei eintraf, beruhigte sich das Geschehen. Die Beamten konnten mithilfe des Schiedsrichters zwei der Angreifer identifizieren, gegen sie wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Trainer distanzieren sich von Vorfällen
Die mutmaßlichen Täter sollen am Dienstag ebenso angehört werden wie das Schiedsrichtergespann und Vereinsvertreter. Als mögliche Strafen kommen lange Sperren, Geldstrafen sowie ein Punktabzug in Betracht.
Die Trainer David Berwecke (Rot-Weiß) und Mario Weiss (Vorwärts Ost) äußerten im Gespräch mit dem Amateurfußball-Portal "Sportnord" ihr Bedauern und distanzierten sich von den Vorfällen. Einer der beiden Assistenten Inans hat seine Laufbahn mit sofortiger Wirkung beendet.
In Hamburg kommt es pro Saison bei etwa 30 Fußballspielen zu Gewaltvorfällen. „Bezogen auf die Gesamtzahl von 60.000 Spielen ist das wenig, aber jeder einzelne Vorfall ist einer zu viel“, sagte HFV-Sprecher Carsten Byernetzki dem Abendblatt.