Carlos Nevado wollte aufhören, doch der Mann vom UHC wechselt in die Oberliga. Als Spielertrainer kommt Rekordnationalspieler Matthias Witthaus. Das Tor wird Doppelolympiasieger Max Weinhold hüten.
Hamburg. Eine illustre Runde wird das, die sich am 17. August auf der Anlage des Uhlenhorster HC einfindet, um ein Trio in den Hockey-Ruhestand zu verabschieden, das die vergangenen Erfolgsjahre des dreifachen Europapokalsiegers entscheidend prägte. Abwehrchef Patrick Breitenstein, 33, und die beiden Mittelfeldspieler Moritz Falcke und Carlos Nevado, beide 31, haben sich entschieden, ihre Bundesligakarrieren aufgrund beruflicher Verpflichtungen zu beenden. Mit einem Turnier, zu dem sie sich je ein Team aus Wegbegleitern zusammenstellen durften, werden die drei Leistungsträger von ihren UHC-Kollegen verabschiedet.
Einer jedoch kann auch in der kommenden Saison vom Krummstock nicht lassen. Nevado, der mit der deutschen Nationalmannschaft 2006 Weltmeister und 2008 Olympiasieger war, hat sich entschlossen, für den Hamburger Polo Club in der Oberliga aufzulaufen. Das zeitintensive Training und die vielen Reisen in der Bundesliga waren mit seinem Job als Unternehmensberater bei PwC nicht mehr vereinbar, drei Klassen tiefer jedoch traut sich der Offensivmann durchaus zu, auch ohne die Teilnahme an jeder Trainingseinheit mithalten zu können.
Vielmehr jedoch reizte Nevado die Möglichkeit, noch einmal mit langjährigen Weggefährten aus dem Nationalteam spielen zu können, denn der Verein aus dem Hamburger Westen hat zu dieser Saison, die am 13. September beginnt, mächtig aufgerüstet. Als Spielertrainer konnte Rekordnationalspieler Matthias Witthaus, 31, gewonnen werden, der zuletzt für den Mannheimer HC aktiv war. Das Tor wird der Kölner Doppelolympiasieger Max Weinhold, 32, hüten. Beide ziehen aus beruflichen Gründen nach Hamburg.
Mit Witthaus-Bruder Tim, Oliver Hentschel und Nico Sonnenschein wechseln zudem drei langjährige Bundesligaspieler des Clubs an der Alster zu Polo. Möglich wird dies durch die Unterstützung mehrerer Mäzene, die aus dem Hintergrund den mittelfristig angepeilten Bundesligaaufstieg finanzieren. „Eigentlich wollte ich aufhören, aber wenn ich die Chance habe, mit einer solchen Truppe in einem engagierten Verein etwas zu bewegen, muss ich die nutzen“, sagt Nevado. Kein Wunder also, dass der 17. August nicht seinen endgültigen Abgang von der Hamburger Hockeybühne markiert.