Gegen die “Sbornaja“ zeigte sich die Mannschaft von Trainer Jakob Kölliker stark verbessert. Heute Abend geht es gegen Gastgeber Schweden.

Stockholm. Eine leidenschaftlich kämpfende deutsche Eishockey-Mannschaft hat eine WM-Überraschung gegen die russischen Superstars nur knapp verpasst . Das Team von Bundestrainer Jakob Kölliker verlor gestern gegen den Rekordweltmeister zwar mit 0:2 (0:1, 0:0, 0:1), zeigte sich im dritten Turnierspiel in Stockholm aber deutlich verbessert. Mit einer ähnlich engagierten Vorstellung wie gegen die "Sbornaja" hat Deutschland auch im vierten Match heute Abend gegen Gastgeber Schweden (20.15 Uhr, Sport 1) die Chance, wichtige Punkte auf dem Weg ins Viertelfinale zu sammeln.

Das mit Weltklassespielern aus der nordamerikanischen NHL und russischen KHL gespickte Team von Coach Zinetula Biljaletdinow durfte dank der Treffer von Nikolai Scherdew (20. Minute) und Alexej Tereschenko (51.) jubeln. Die Cracks des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) stemmten sich unter den Anfeuerungsrufen der Fans gegen die Niederlage, mussten gegen die cleveren Russen aber doch die zweite Niederlage bei dieser WM hinnehmen.

Im Vergleich zum schwachen 2:3 gegen Lettland präsentierte sich die Mannschaft des DEB gegen die Russen zunächst wie ausgewechselt. Die Kölliker-Truppe wagte immer wieder forsches Pressing und kam durch den Ingolstädter Thomas Greilinger (2.) und Christoph Schubert (17.) früh zu guten Torchancen. Der Routinier von den Hamburg Freezers kümmerte sich in der Defensive vor allem um NHL-Topscorer Jewgeni Malkin - Russlands Superstar von den Pittsburgh Penguins kam ebenso wie Pawel Dazjuk von den Detroit Red Wings kaum zum Zug.

Die Deutschen zeigten sich vor 2897 Zuschauern deutlich engagierter in den Zweikämpfen und phasenweise zielstrebiger im Angriff.

Die Russen, die zum WM-Auftakt zwei souveräne Siege gegen Lettland (5:2) und Norwegen (4:2) gefeiert hatten, sahen sich im Finish immer druckvolleren Angriffen der Deutschen ausgesetzt. Einzig die Chancenverwertung blieb das Manko im Spiel der Kölliker-Auswahl. "Das Scheibenglück hatten heute die Russen", analysierte der Mannheimer Nikolai Goc die umkämpfte Partie.

Statistik:

Russland:

Tor: Warlamow

Abwehr: Nikulin, Nikitin – Kalinin, Jemelin – Denisow, Medwedew

Angriff: Malkin, Popow, Pereschogin – Dazjuk, Kuljomin, Kusnezow - Tereschenko, Schirokow, Scherdew – Switow, Kokarew, Ketow

Deutschland:

Tor: Kotschnew (Atlant Mytischtschi)

Abwehr: Krueger (Charlotte Checkers), Schubert (Hamburg Freezers) - Ondruschka (Straubing Tigers), Fischer (Grizzly Adams Wolfsburg) - Lavallee (Kölner Haie), Akdag (Krefeld Pinguine) – Reul (Adler Mannheim), Nikolai Goc (Adler Mannheim)

Angriff: Hospelt (Grizzly Adams Wolfsburg), Tripp (Kölner Haie), Furchner (Grizzly Adams Wolfsburg) – Reimer (DEG Metro Stars), Ullmann (Adler Mannheim), Gogulla (Kölner Haie) – Kink (Adler Mannheim), Kaufmann (DEG Metro Stars), Barta (Malmö Redhawks) - Greilinger (ERC Ingolstadt), Marcel Goc (Florida Panthers), Pietta (Krefeld Pinguine)

Schiedsrichter: Baluska/Boman (Slowakei/Finnland)

Zuschauer: 2897

Tore: 1:0 Scherdew (19:51), 0:2 Tereschenko (50:35)

Strafminuten: 10 / 10

Mit Material von dpa