Schwaz. Kiezkicker zeigen zum Abschluss des Trainingslagers eine starke Leistung gegen den französischen Topclub. Schmitz wird Matchwinner.

Es war eine andere Fußballwelt, auf die der FC St. Pauli am Mittwochabend in der schmucken Silberstadt-Arena im österreichischen Schwaz traf – zumindest wenn man den vorherigen Testspielgegner Greuther Fürth heranzog, gegen den es am vergangenen Freitag eine 1:3-Niederlage gegeben hatte.

Olympique Lyons Kader ist mit 281 Millionen Euro mehr als achtmal so wertvoll wie der der Kiezkicker (34,4 Millionen Euro). Umso beachtlicher war, wie sich der Bundesliga-Aufsteiger beim 1:0 (0:0)-Testspielsieg gegen das französische Schwergewicht schlug. Für das Tor des Tages sorgte U-19-Spieler Marwin Schmitz mit einem 20-Meter-Traumtor in den Winkel (87.).

FC St. Pauli steht gegen Olympique Lyon sicher

Dabei musste man aus St. Paulis Sicht zu Beginn des Spiels noch Schlimmes befürchten, fast alles ging für die Kiezkicker zu schnell. Gegen den Ball konnten sich die Hamburger häufig nur mit einem Foul helfen, was teilweise nicht mal beabsichtigt war, sondern an den zu flinken und trickreichen Gegnern lag. Und im Spiel mit dem Ball fehlten gegen Lyons Angriffspressing Zeit und Ideen.

Je länger die Partie voranschritt, desto mehr gewöhnte sich St. Pauli, bei denen Jackson Irvine (nach ausgekugeltem Zeh) und Philipp Treu (nach Wadenbeinbruch) Comebacks feierten, allerdings an das Niveau, abgesehen von einem Pfostenschuss (19.) hatte Lyon kaum Großchancen. Immer wieder applaudierte Trainer Alexander Blessin, vor allem Innenverteidiger David Nemeth, der gegen Fürth noch einen Gegentreffer verschuldet hatte, machte ein starkes Spiel.

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Zwar war manchen Akteuren anzusehen, wie anstrengend die zurückliegenden Trainingslagertage waren, die Kiezkicker bissen sich aber in den Zweikämpfen fest. Auch die besseren Chancen hatten die Hamburger, Oladapo Afolayan (24.) und Elias Saad (85.) scheiterten nur knapp, ehe Schmitz seinen starken Trainingslagereindruck kurz vor Schluss krönte, beim Jubel ungläubig in den Himmel blickte.

FC St. Pauli: Voll – Dzwigala (82. Dahaba), Nemeth, Mets (68. Staugaard) – Banks (46. Günther), Wagner (68. Boukhalfa), Irvine (68. Schmitz), Metcalfe (68. Ahlstrand), Ritzka (46. Treu) – Albers (46. Eggenstein), Afolayan (46. Saad).