Hamburg. Auch der Kiezclub nimmt Stellung: Der Ex-Vizekapitän hatte dem Verein Defizite bei der Kommunikation mit den Spielern vorgeworfen.
Auch am Sonnabend war am Rande des Spiels bei Hannover 96 noch einmal die Kritik mehrerer Spieler, deren Verträge nach der vergangenen Saison ausgelaufen waren, über den Umgang mit ihnen ein Thema. Diesmal hatte sich der FC St. Pauli erstmals genötigt gefühlt, darauf zu reagieren. Anlass waren die Darstellungen von Verteidiger James Lawrence (jetzt Nürnberg) im Interview mit dem Internetblog „Millernton“.
Der walisische Nationalspieler hatte unter anderem gesagt: „Ich finde es wirklich sehr schade, um ehrlich zu sein. Es gab einige Spieler, die nicht einmal am Saisonende erfahren haben, wie es weitergeht. Sie hatten keine Gelegenheit, sich von den Fans zu verabschieden. Ein Spieler hat es über die sozialen Medien erfahren. Das ist wirklich eine Schande.“ Er selbst habe es erst zwei Tage vor dem letzten Spiel erfahren, dass sein Vertrag nicht verlängert wird. Bis dahin sei er davon ausgegangen, dass es für ihn weitergeht.
FC St. Pauli nimmt zu Vorwürfen Stellung
Darauf reagierte der Club mit einer Stellungnahme. Darin heißt es: „Der FC St. Pauli hat Aussagen von Ex-Spieler James Lawrence mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. So ist es nicht zutreffend, Lawrence oder dessen Agenten sei signalisiert worden, man wolle den Vertrag ,egal, was passiere‘ verlängern. Vielmehr enthielt der Ende Juni 2022 ausgelaufene Vertrag eine Klausel, nach der sich der Vertrag nach Erreichen einer festgelegten Anzahl von Spielen automatisch um ein Jahr verlängert hätte.
Nach dem Spiel in Hannover ergriff auch Trainer Timo Schultz auf Nachfrage die Chance, seine Sicht darzustellen. „Wir haben mit den Jungs im Januar gesprochen und mit ihnen im März gesprochen. Als die Klasse feststand, haben sie eine finale Ansage bekommen. Ich habe mit den Spielern kommuniziert, unser Sportchef Andreas Bornemann mit den Spielerberatern“, stellte er klar.
FC St. Pauli: „Alle Spieler haben klare Tendenz bekommen"
„Alle Spieler haben Ende März, Anfang April eine ganz klare Tendenz bekommen“, sagte er weiter. Es habe nur vier Fälle gegeben, bei denen man sich nicht sicher war. Am Ende wurden aus diesem Quartett die Verträge von Adam Dzwigala und Jannes Wieckhoff verlängert, die von Maximilian Dittgen und Simon Makienok nicht. Schultz räumte in Sachen Kommunikation allerdings auch ein: „Es nimmt keiner für sich in Anspruch, dass wir immer alles richtig machen und wir perfekt sind.“