Hamburg. St. Paulis linker Außenverteidiger genießt seine Rolle als Leistungsträger. Dazu freut er sich auf seine zweite Tochter.
Eine ausgelassene Tor-, Sieges- und Spitzenreiterfeier war am Sonntagabend bei Leart Paqarada nicht angesagt. „Ich habe den Tag ganz gemütlich zu Hause mit meiner Frau, meiner Tochter und meinen Eltern, die zu Besuch waren, ausklingen lassen“, sagte St. Paulis linker Außenverteidiger am Tag nach dem 3:0-Heimsieg gegen Holstein Kiel.
„Endlich durften meine Eltern nach fast zwei Jahren bei einem Spiel von mir wieder dabei sein“, sagte Paqarada im Hinblick darauf, dass gegen Kiel erstmals wieder Zuschauer zugelassen waren. Normalerweise würden seine Eltern praktisch kein Match von ihm verpassen, auch so gut wie kein Länderspiel, das er für den Kosovo bestreitet.
Traumtor von Leart Paqarada in den Winkel aus mehr als 20 Metern
Der Besuch im Millerntor-Stadion hatte sich für Paqaradas Eltern am Sonntag auf alle Fälle gelohnt. Ihr Sohn begeisterte sie und alle anderen St.-Pauli-Anhänger nicht nur mit dem frühen Traumtor in den Winkel aus mehr als 20 Metern zur 1:0-Führung, sondern auch mit einer insgesamt beeindruckend starken Leistung als linker Außenverteidiger, der ihm vom Fachmagazin „kicker“ auch die Berufung in die Elf des Tages bescherte.
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Viele hatten sich gefragt, was Paqarada beim Jubel über sein Tor denn mit seinen Fingern hatte anzeigen wollen. Am Montag gab er die ziemlich simple, aber dennoch emotionale Erklärung: „Das war ein N. Meine Tochter heißt Naléya.“ Auch ein rosafarbenes Armband mit diesem Namen trägt Paqarada am linken Handgelenk. Alsbald wird er auch auf der anderen Seite ein Armband tragen. Paqaradas Ehefrau Chantal ist hochschwanger, für Anfang August ist die Geburt der zweiten Tochter avisiert.
Familienglück beflügelt ihn auch sportlich
Der 26-Jährige, so gibt er zu, sieht diesem Ereignis mit einer Mischung von Gefühlen entgegen. „Es ist einfach das Schönste der Welt, Papa zu sein. Aber ich bin auch nervös, wie es dann mit zwei kleinen Kindern werden wird“, sagt er offen. Grundsätzlich aber spürt er, dass ihn das Familienglück auch sportlich beflügelt. Schon in der Rückrunde der vergangenen Saison gehörte der Linksverteidiger zu den Leistungsträgern, die dem Team einen atemberaubenden Aufschwung ermöglichten.
Dieser Trend scheint sich jetzt fortzusetzen, auch weil er nicht mehr nur stur an der linken Seitenlinie rauf- und runterrennen, sondern sich bei eigenem Ballbesitz auch zentraler orientieren soll. So praktizierte er es denn auch bei seinem Traumtor, das eine ganz besondere Geschichte hatte. „Ich habe vor dem Schuss so einen komischen Zwischenschritt gemacht und im ersten Moment gedacht, dass das nichts werden würde. Aber vielleicht ist der Ball gerade deshalb reingegangen“, erzählte er.
Paqaradas zweiter Treffer in einem Punktspiel für St. Pauli
Es war Paqaradas zweiter Treffer in einem Punktspiel für St. Pauli, nachdem ihm in der vergangenen Saison aus ähnlicher Entfernung gegen die Würzburger Kickers die Torpremiere gelungen war. Zuvor hatte er in seinen sechs Jahren beim SV Sandhausen fünf Tore erzielt.
Was beim eindrucksvollen 3:0-Sieg gegen den Fast-Aufsteiger Holstein Kiel angesichts des Offensivspektakels etwas unterging, war die nahezu makellose Defensivleistung des St.-Pauli-Teams, an der Paqarada auch seinen Anteil hatte, indem er Kiels Außenstürmer Fin Bartels kaum zum Zuge kommen ließ. Ein zentrales Saisonziel, über das auch Trainer Timo Schultz freimütig spricht, ist die Reduzierung der Gegentore.
Paqarada gehört jetzt auch dem Mannschaftsrat an
56 waren es in der vergangenen Saison, davon sogar noch 26 in der eigentlich mit 31 Punkten so erfolgreichen Rückrunde. In gerade einmal fünf der 34 Spiele hatte St. Pauli kein Gegentor zugelassen. „Auch wenn wir für offensiven und attraktiven Fußball stehen wollen, muss die erste Devise sein, hinten sicher zu stehen.
Das bringt dir am Ende die Punkte ein. In der Saisonvorbereitung haben wir jetzt ein riesiges Augenmerk darauf gelegt. Dahinter steckt schon ein Plan, den wir immer mehr verinnerlichen. Das gibt uns ein gutes Gefühl“, sagte Paqarada dazu am Montag, der jetzt erstmals in seiner Karriere auch dem Mannschaftsrat angehört und dies als Wertschätzung seiner Teamkollegen empfindet. .
Bis zu 1500 Karten für St.-Pauli-Fans stehen für das DFB-Pokalspiel beim 1. FC Magdeburg am Sonnabend, dem 7. August (18.30 Uhr), zur Verfügung und können von diesem Mittwoch (10 Uhr) an von bisherigen Dauer- und Jahreskarteninhabern nur online gebucht werden. Zunächst sind 600 Stehplatz- und 575 Sitzplatztickets verfügbar. Wenn diese ausverkauft sind, werden weitere 325 Sitzplatzkarten freigeschaltet.