Deutschlands Tischtennis-Frauen verlieren Finale und holen Silber. Hambüchen hat Gold, Radlerin Vogel auch - und das ohne Sattel.
Tischtennis-Frauen holen Silbermedaille
Deutschlands Tischtennis-Frauen haben das Olympia-Finale im Teamwettbewerb gegen den hohen Favoriten China verloren. Han Ying, Petrissa Solja und Shan Xiaona gelang gegen die an Nummer eins gesetzten Asiatinnen am Dienstag (Ortszeit) in Rio de Janeiro nicht die erhoffte Sensation. Sie unterlagen mit 0:3 und gewannen die Silbermedaille. Es ist das erste Edelmetall bei Olympia für die deutschen Tischtennis-Frauen überhaupt.
Die Auswahl von Bundestrainerin Jie Schöpp war gegen Weltmeister China chancenlos. Die Weltranglistensiebte Ying verlor gegen die Einzel-Olympiasiegerin von 2012, Li Xiaoxia, trotz großer Gegenwehr glatt in drei Sätzen. Auch Solja gelang gegen die Weltranglistenerste Liu Shiwen kein Satzgewinn. Im Doppel verloren Xiaona und Solja gegen Shiwen und die Weltmeisterin und Einzel-Olympiasiegerin von Rio, Ding Ning, schließlich auch die entscheidende dritte Partie.
Wasserspringen: Hausding schreibt Geschichte
Wasserspringer Patrick Hausding hat bei Olympia in Rio de Janeiro Bronze gewonnen und damit Geschichte geschrieben. Der Rekord-Europameister aus Berlin musste sich im Flutlicht-Finale vom 3-m-Brett mit 498,90 Punkten lediglich dem chinesischen WM-Vierten Cao Yuan (547,60) und dem britischen WM-Dritten Jack Laugher (523,85) geschlagen geben. Hausding sorgte damit für die erste Medaille eines deutschen Wasserspringers in dieser Disziplin seit 104 Jahren. Der Leipziger Stephan Feck war im Halbfinale als 17. gescheitert.
Hausdings Bronze war das erste Edelmetall für den arg gebeutelten Deutschen Schwimm-Verband (DSV) bei den Spielen in Rio de Janeiro. Vor vier Jahren in London hatte es einmal Silber durch Freistilschwimmer Thomas Lurz gegeben.
Bahnrad: Vogel im Fotofinish ohne Sattel zu Gold
Kristina Vogel hat bei den olympischen Bahnrad-Wettbewerben in Rio de Janeiro Gold im Sprint gewonnen. Die Erfurterin bezwang am Dienstag im Finale die Britin Rebecca James - und kam im entscheidenden Rennen ohne Sattel ins Ziel. Er fiel in der letzten Kurve ab. In der Runde zuvor hatte sich Vogel in zwei Läufen klar gegen deren Teamkollegin Katy Marchant durchgesetzt.
Für Keirin-Weltmeisterin Vogel ist es die zweite Medaille in Rio, nachdem sie am Freitag zusammen mit Miriam Welte aus Kaiserslautern Bronze im Teamsprint gewonnen hatte. Im Keirin hatte sie Platz sechs belegt. Welte war im Sprint im Hoffnungslauf ausgeschieden und wurde Elfte.
Vogel war am Sonntag durchwachsen mit der sechstbesten Qualifikationszeit in den Wettbewerb gestartet, hatte sich dann aber von Lauf zu Lauf gesteigert. Im Viertelfinale ließ sie der starken Hongkong-Chinesin Lee Wai-Sze keine Chance. Ähnlich erging es dann Marchant.
Boxen: Hamburger Harutyunyan hat Bronze sicher
Halbweltergewichtler Artem Harutyunyan hat den deutschen Boxern in Rio de Janeiro doch noch eine olympische Medaille beschert. Der 26-Jährige aus Hamburg gewann das Viertelfinale in der Klasse bis 64 kg gegen Batuhan Gozgec (Türkei) einstimmig nach Punkten und hat vor der Vorschlussrunde am Freitag Edelmetall sicher.
Gegner des EM-Dritten Harutyunyan ist dort Lorenzo Sotomayor Collazo aus Aserbaidschan. Die Verlierer der Halbfinals bekommen beide Bronze. Als letzte deutsche Boxer waren Torsten May und Andreas Tews 1992 in Barcelona Olympiasieger geworden.
"Ich kann es gar nicht glauben. Mein Traum war es, überhaupt an Olympia teilzunehmen. Und jetzt habe ich eine Medaille gewonnen. Für mein Land und für meine Stadt Hamburg“, sagte der 26-Jährige.
Fußball: DFB-Frauen im Finale gegen Schweden
Die deutschen Fußball-Frauen stehen erstmals im Olympia-Finale und haben damit zumindest Silber sicher. Der Europameister besiegte am Dienstag in Belo Horizonte Kanada mit 2:0 (1:0) und trifft im Endspiel am Freitag in Rio de Janeiro auf Schweden. Die Treffer für die Auswahl der scheidenden Bundestrainerin Silvia Neid schossen Melanie Behringer per Foulelfmeter (21.) und Sabrina Däbritz (59.). Im Gruppenduell hatte Deutschland noch 1:2 gegen Kanada verloren.
Handball: Fäth kommt für Dissinger
Die deutschen Handballer haben einen Tag vor ihrem Viertelfinale erneut einen Spielerwechsel vorgenommen. Für Christian Dissinger rückt Steffen Fäth ins Team. Das teilte das Organisationskomitee am Dienstag offiziell auf seiner Intranetseite mit. Demnach ist der Kieler Rückraumspieler Dissinger verletzt. Details wurden nicht angegeben.
Eine Bestätigung vom Deutschen Handballbund (DHB) gab es zunächst nicht. Noch am Vormittag hatte Delegationsleiter Bob Hanning erklärt, es seien alle Spieler gesund, es gebe daher keinen Grund für einen Spielertausch. Die deutsche Mannschaft spielt an diesem Mittwoch (18.30 Uhr MESZ) gegen Katar um den Einzug ins Halbfinale.
Bereits im Verlauf der Vorrunde hatte Rückraumspieler Steffen Weinhold den angeschlagenen Rechtsaußen Patrick Groetzki ersetzt. Fäth war als Standby-Spieler beim Team gewesen. Der Berliner hatte wegen der Folgen der eines Mittelhandbruchs lange pausiert.
Bahnrad: Vogel hat Silber sicher
Kristina Vogel hat bei den Bahnrad-Wettbewerben nach dem Einzug ins Sprint-Finale zumindest die Silber-Medaille sicher. Die Erfurterin siegte am Dienstag im Halbfinale gegen die Britin Katy Marchant und trifft nun auf deren Teamkollegin Rebecca James. Zwei Siege sind nötig.
Beachvolleyball: Hamburg-Duo spielt um Gold
Laura Ludwig und Kira Walkenhorst stehen an der Copacabana im Endspiel des olympischen Beachvolleyball-Turniers. Die Europameisterinnen aus Hamburg gewannen im Halbfinale gegen die topgesetzten Brasilianerinnen Larissa/Talita vor 11.000 Zuschauern in beeindruckender Manier mit 2:0 (21:18, 21:12). Damit spielt erstmals ein deutsches Beach-Frauenteam bei Olympischen Spielen um die Goldmedaille.
Ludwig/Walkenhorst treffen im Finale in der Nacht zum Donnerstag (05.00 Uhr/MESZ) auf Kerri Walsh Jennings umd April Ross aus den USA oder Agatha und Barbara aus Brasilien. Vor vier Jahren in London waren Julius Brink und Jonas Reckermann Olympiasieger geworden.
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Turnen: Hambüchen holt Gold am Reck!
Bäm! Fabian Hambüchen hat bei seinen vierten olympischen Spielen die ersehnte Goldmedaille erturnt. Am Königsgerät Reck verwies der 28-Jährige mit 15,766 Punkten für eine perfekte Flugshow Danell Leyva (USA) und den Briten Nile Wilson auf die Plätze. Für den "Turnprofessor" aus Wetzlar ist es die dritte olympische Medaille am Reck nach Bronze 2008 in Peking und Silber vor vier Jahren in London. Es ist gleichzeitig das erste Turn-Gold für die Deutschen seit dem Erfolg von Andreas Wecker aus Berlin bei den Spielen 1996 in Atlanta. Insgesamt gewann Hambüchen damit 27 Medaillen bei internationalen Meisterschaften.
Nach der Entscheidung brach Hambüchen an der Seite seines Vaters und Trainers Wolfgang in lautstarken Jubel. Und auch bei der Siegerehrung öffnete der Turnstar seine Lippen weit: Die Hymne sang Hambüchen auf der Mitte des Podests beherzt mit. "Ich kann es noch gar nicht begreifen und bin einfach nur dankbar", sagte Hambüchen anschließend in der ARD und dankte dabei seinem Vater, seiner Freundin und ausdrücklich dem Olympiastützpunkt in Hessen. "Die haben mir immer den Rücken freigehalten."
Segeln: Österreich darf endlich wieder jubeln
Erstmals seit acht Jahren haben Österreichs Olympioniken wieder eine Medaille geholt. Mit der Bronzemedaille der Segler Thomas Zajac und Tanja Frank im Nacra 17 endete am Dienstag in Rio de Janeiro eine Wartezeit seit den Olympischen Spielen in Peking. 2923 Tage zuvor hatte Kanutin Violetta Oblinger-Peters eine Medaille gewonnen. Sie sicherte sich am 15. August 2008 in Peking Bronze im Wildwasser-Slalom.
Taekwondo: Hoffnungsträger fällt aus
Das deutsche Taekwondo-Team muss kurzfristig auf Europameister Levent Tuncat (bis 58 kg) verzichten. Der 28-Jährige aus Duisburg hat sich nicht rechtzeitig von einer Augenoperation infolge eines Kicks bei einem Testwettkampf im Juli erholt. Damit sind nur noch die Geschwister Rabia und Tahir Gülec für die Deutsche Taekwondo Union (DTU) am Start.
"Das Olympia-Aus unseres Medaillenkandidaten Levent Tuncat ist ein herber Rückschlag für die deutsche Taekwondo-Mannschaft in Rio", sagte Sportdirektor Holger Wunderlich: "Aber die Gesundheit des Athleten hat Priorität und die Entscheidung wurde nach Absprache mit den Ärzten vor Ort in Rio getroffen."
Rabia Gülec startet (Nürnberg) startet in der Klasse bis 67 kg, Ex-Weltmeister Tahir Gülec in der Klasse bis 80 kg. Die Wettkämpfe beginnen am Mittwoch, die Geschwister Gülec greifen am Freitag ein.
Segeln: Hamburger hoffen auf Silber oder Bronze
Gold ist vergeben, aber Silber und Bronze noch drin für die Segler Erik Heil und Thomas Plößel. Die 49er-Crew startet als Gesamtzweiter mit einem Punktepolster von 13 Zählern auf die viertplatzierten Briten Dylan Fletcher-Scott und Alain Sign in das olympische Medal-Race am Donnerstag.
Nach einem durchwachsenen Wettfahrt-Dienstag mit den Rängen 10, 4 und 18 verteidigte das Team Platz zwei. Vor dem doppelt gewerteten Finale am Donnerstag um 18 Uhr deutscher Zeit haben die für Hamburg segelnden Berliner einen Vorsprung von drei Punkten auf die London-Olympiasieger Nathan Outteridge und Iain Jensen. Die Austalier liegen auf dem Bronze-Rang. Der Olympiasieg ist den neuseeländischen Top-Favoriten und America's-Cup-Stars Peter Burling und Blair Tuke nicht mehr zu nehmen.
Nach Bronze für die Brüder Jan-Peter und Hannes Peckolt 2008 in Peking, ebenfalls im 49er, könnten erneut die Skiff-Asse für Furore sorgen. Der 27-jährige Steuermann Heil und der 28-jährige Vorschoter Plößel waren selbstbewusst in ihre Olympia-Premiere gestartet. „Das Revier liegt uns und wir wollen um die Medaillen mitsegeln“, sagte Heil.
Nach ihrer nationalen Qualifikation, die gleichzeitig mit Heils Freundin und 49erFX-Steuerfrau Victoria Jurcok und deren Vorschoterin Anika Lorenz gelungen war, jubelte Heil: „Das ist besser als Heiraten, oder?“ Während sich Jurczok/Lorenz in Rio de Janeiro knapp, aber ohne Medaillenchance für das Finale qualifiziert haben, stehen Heil/Plößel vor ihrem Meisterstück.
Springreiten: Deutsches Team mit tollem Start
Die deutschen Springreiter haben einen hervorragenden Start in den olympischen Team-Wettbewerb erlebt. Das Quartett um Routinier Ludger Beerbaum liegt nach der ersten von zwei Runden auf Platz eins. Ohne Strafpunkt gehen die Springreiter nun in die entscheidende Runde am Mittwoch. Allerdings sind die USA, die Niederlande und Brasilien ebenfalls mit null Strafpunkten gleichauf.
„Das wird noch eine ganz heiße Kiste“, sagte Bundestrainer Otto Becker. Das optimale Ergebnis stand schon nach drei Startern fest. Christian Ahlmann aus Marl blieb mit Taloubet ebenso ohne Fehler wie der in Belgien lebende Daniel Deußer mit First Class und Meredith Michaels-Beerbaum aus Thedinghausen mit Fibonacci. Lediglich Ludger Beerbaum aus Riesenbeck hatte mit Casello einen Abwurf. Da nur die drei besten Resultate zählen, lieferte Beerbaum das Streichergebnis.
Mountainbike: Buschbrand gefährdet Strecke
Ein Buschbrand nahe der olympischen Mountainbike-Strecke hat in Rio Aufregung ausgelöst. Das Feuer war am Montagnachmittag auf dem Olympia-Gelände Deodoro ausgebrochen und hatte sich dank starker Winde schnell ausgebreitet. Trotz leichter Schäden soll das Training auf der Cross-Country-Piste wie geplant am Mittwoch stattfinden.
"Einige Komponenten zur Absperrung und Orientierung sind beschädigt worden", verkündete Mario Andrada, Kommunikationsdirektor im Organisationskomitee. Der Radsport-Weltverband UCI plante für Dienstagnachmittag eine Prüfung der gesamten Strecke. Die Mountainbiker fahren am Sonnabend und Sonntag um Olympiamedaillen.
Reiten: Werth fliegt mit Pferden zurück
Isabell Werth fliegt am Dienstagabend mit den deutschen Dressur-Pferden zurück. Die erfolgreichste Reiterin der Welt ist die Begleitperson für die Vierbeiner des Teams in der Boeing 777. „Pro Nation darf nur einer mit“, sagte Werth, die in Rio Olympia-Gold mit dem Team und Silber im Einzel gewann. „Wenn ich müde bin, kann ich mich ins Heu legen“, scherzte die 47-Jährige. Ihre Mannschaftkollegen reisen mit einem regulären Personenflieger zurück.
Hockey: Deutschland vor dem Aus im Halbfinale
Die deutschen Hockey-Herren um den Hamburger Kapitän Moritz Fürste sind im Halbfinale der Olympischen Spiele krachend gescheitert. Das Team von Bundestrainer Valentin Altenburg bezog beim 2:5 (0:3) gegen Argentinien die höchste Olympia-Pleite seit 32 Jahren. Nach den großen Triumphen von Peking 2008 und London 2012 kämpft Deutschland in Rio damit nur noch um Bronze.
Fürste und Co. zeigten ihre mit Abstand schwächste Turnierleistung. Torhüter Nicolas Jacobi verzweifelte an den Strafecken des Spezialisten Gonzalo Peillat, der im ersten Durchgang alle drei Versuche versenkte (9., 12. und 28.).
Nach Wiederanpfiff der nächste Rückschlag: Joaquin Menini (36.) traf aus deutscher Sicht zum 0:4, kurz später erzielte Lucas Vila das 0:5 (47.). Die Treffer von Fürste per Siebenmeter (51.) und Christopher Rühr (58.) kamen zu spät. Es war die höchste Niederlage bei Olympia seit dem 0:3 gegen Australien 1984 in Los Angeles (Vorrunde).
Im kleinen Finale am Donnerstag (12.00 Uhr OZ/17.00 Uhr MESZ) trifft das Altenburg-Team auf den Verlierer des zweiten Halbfinals zwischen Belgien und den Niederlanden. Letztmals gab es 2004 in Athen Bronze für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB).
Am Mittwoch (12.00 Uhr OZ/17.00 Uhr MESZ) kämpfen auch die deutschen Frauen um den Einzug ins Finale. Gegen den klaren Turnier-Favoriten Oranje ist das Team von Trainer Jamilon Mülders allerdings Außenseiter.
Im Viertelfinale hatte die DHB-Auswahl gegen Neuseeland noch einen 0:2-Rückstand in der allerletzten Sekunde noch zum Sieg gedreht.
Diskus: Harting-Freundin Fischer enttäuscht
"Hoch un weit, jetzt is Harting-/Fischer-Zeit": Die Botschaft auf dem Transparent im Olympiastadion blieb unerhört, denn Diskuswerferin Julia Fischer scheiterte wie auch zuvor ihr Freund Robert Harting bereits in der Qualifikation. "Wenn es ihm schlecht geht, geht es mir auch schlecht", sagte die Berlinerin Fischer hinterher, die sich eigentlich eine Medaille zum Ziel gesetzt hatte. Auch Shanice Craft hat keine Medaillen-Chance mehr. Fischer verpasste als Neunte mit 62,67 Meter das Medaillen-Finale der besten Acht. Die Mannheimerin Shanice Craft beendete den Olympia-Wettbewerb mit 59,85 Metern auf Rang elf. Gold holte Topfavoritin und London-Olympiasiegerin Sandra Perkovic aus Kroatien mit 69,21 Metern. Nadine Müller aus Halle/Saale wurde Sechste mit 63,13 Metern.
Stabhochsprung: Ryzih und Strutz im Finale
Die deutschen Stabhochspringerinnen Lisa Ryzih (Ludwigshafen) und Martina Strutz (Schwerin) haben das Finale am Freitag (20.30 Uhr OZ/01.30 Uhr MESZ) erreicht. Die 27 Jahre alte Vize-Europameisterin Ryzih meisterte die geforderte Höhe von 4,60 m gleich im ersten Versuch, Strutz benötigte einen zweiten Durchgang. Dagegen schied Annika Roloff (25, Holzminden) bei ihrer Olympia-Premiere mit 4,45 m aus.
Einen Tag nach dem überraschenden Olympiasieg von Thiago Braz da Silva schockte Fabiana Murer die Brasilianer. Die Vize-Weltmeisterin legte bei ihrer Einstiegshöhe von 4,55 m einen Salto nullo hin.
London-Olympiasiegerin Jennifer Suhr (USA), Weltmeisterin Yarisley Silva (Kuba) und die Weltjahresbeste Sandi Morris (USA) stehen dagegen im Finale.
Jelena Issinbajewa, Olympiasiegerin von 2004 und 2008, war wegen des Ausschlusses der russischen Leichtathleten aufgrund eines massiven Dopingskandals nicht am Start.
Wasserspringen: Hausding mit Zitter-Quali
Wasserspringer Patrick Hausding hat trotz einiger Wackler das Finale vom 3-m-Brett erreicht. Der Rekord-Europameister qualifizierte sich als Halbfinal-Zehnter (413,50 Punkte) für den Endkampf am Dienstag (18.00 Uhr OZ/23.00 Uhr MESZ). Es ist Hausdings letzte Medaillenchance in Rio de Janeiro, nachdem der 27-Jährige aus Berlin in den Synchronwettbewerben vom Brett und Turm jeweils auf Platz vier gelandet war.
Der Leipziger Stephan Feck erwischte bei viel Sonneneinstrahlung in der Freiluftanlage einen noch schwächeren Tag als Hausding und schied auf Rang 17 (354,20) aus. Noch schlechter war London-Olympiasieger Ilja Sachachow (Russland), der als 18. überraschend scheiterte. Bereits im Vorkampf war sensationell für den chinesischen Weltmeister He Chao Endstation gewesen.
Freiwasser: Deutsches Schwimmer-Debakel perfekt
Auch Team-Weltmeister Christian Reichert hat an der Copacabana eine Medaille verpasst, die deutschen Schwimmer fliegen damit erstmals seit 84 Jahren ohne Edelmetall von Olympischen Spielen nach Hause. Der 31-Jährige kam im Freiwasserrennen über zehn Kilometer am berühmten Strand von Rio de Janeiro nach 1:53:04,7 Stunden auf Platz neun. Zu Bronze fehlten dem Wiesbadener nur 2,7 Sekunden.
Gold ging im Schlussspurt an den niederländischen Europameister Ferry Weertman vor dem griechischen WM-Dritten Spiros Gianniotis und dem Franzosen Marc-Antoine Olivier.
Die deutschen Beckenschwimmer hatten zuvor ihre Medaillen-Nullnummer von London wiederholt. Erstmals schafften es auch die Langstreckenschwimmer nach dem Rücktritt des Rekordweltmeisters Thomas Lurz nicht aufs Olympia-Podest. Isabelle Härle, die zusammen mit Reichert 2015 WM-Gold im Team gewonnen hatte, war am Montag Sechste geworden.
Kanu: Brendel kritisiert DOSB und spekuliert
Sebastian Brendel hat nach seinem Olympiasieg im Canadier-Einer den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) in die Pflicht genommen. "Es werden immer weniger Medaillen, weil in vielen Sportarten der Nachwuchs fehlt. Da muss sich der DOSB Gedanken machen, wie man das ändern kann. Es müssen Maßnahmen ergriffen werden", sagte Brendel nach seinem Sieg im Canadier-Einer über seine 1000-m-Paradestrecke.
Außerdem ließ Brendel überraschend auch Spekulationen über ein baldiges Karriereende aufkommen. „Nächstes Jahr paddele ich auf jeden Fall noch. Dann werde ich auch entscheiden, wie es danach weitergeht“, sagte der 28-Jährige. Der Potsdamer ist schon seit 2013 in wichtigen Rennen in seiner Paradedisziplin ungeschlagen und gilt als Leistungsträger schlechthin im Rennsport-Team der deutschen Kanuten.
Brendel war schon in London vor vier Jahren Olympiasieger geworden. In Rio holte er seine 17. Goldmedaille bei einem internationalen Großereignis. "Er hat eine Generation, eine Epoche geprägt. Er ist schon jetzt in den Fußstapfen von Birgit Fischer angekommen“, lobte der Verbandspräsident Thomas Konietzko.
Bahnrad: Eiles in nächster Keirin-Runde
Weltmeister Joachim Eilers hat bei den Bahnrad-Wettbewerben die zweite Runde im Keirin erreicht. Der Chemnitzer kam in seinem Lauf als Zweiter hinter dem Franzosen Michael D'Almeida weiter. Eilers hatte zuvor im Teamsprint und im Sprint jeweils Platz fünf belegt.
Maximilian Levy aus Cottbus ist dagegen als zweiter deutscher Starter ausgeschieden. Der Olympia-Zweite von London war im Hoffnungslauf chancenlos.
Kanu: Trauer in Henzes Heimatstadt
Der Unfalltod des Kanu-Slalom-Bundestrainers Stefan Henze in Rio de Janeiro hat auch in seiner Heimat Trauer und Bestürzung ausgelöst. Henzes Heimatverein, der Böllberger SV, lobte ihn als einen treuen Freund, einen starken Wegbegleiter und ein großes Vorbild. „Du bleibst immer in unseren Herzen und es schmerzt so sehr, Dich nicht mehr unter uns zu wissen“, schrieb der Verein am Dienstag auf seiner Internetseite. In einem Nachruf würdigte auch der Stadtsportbund Halle/Saale die Verdienste Henzes.
Henze war am Montag drei Tage nach einem Autounfall in der Olympia-Stadt seinen schweren Kopfverletzungen erlegen. Er war 35 Jahre alt geworden.
Reaktionen zum Tod von Stefan Henze
Ringen: Mitfavorit Stäbler muss Gold abhaken
Ringer-Weltmeister Frank Stäbler hat keine Chance mehr auf die Goldmedaille. Der 27-jährige Musberger verlor sein Viertelfinale im griechisch-römischen Stil in der Kategorie bis 66 Kilogramm gegen Davor Stefanek aus Serbien mit 2:6. Um es über die Hoffnungsrunde zumindest noch in den Kampf um Bronze zu schaffen, muss Stäbler auf den Finaleinzug seines siegreichen Kontrahenten hoffen. Stefanek ist als Weltmeister von 2014 einer der Mitfavoriten. Zum Auftakt im olympischen Turnier hatte Stäbler den Litauer Edgaras Venckaitis mit 3:2 bezwungen.
Hürdenlauf: Deutsches Trio im Halbfinale
Die deutschen Hürden-Sprinterinnen um Vize-Weltmeisterin Cindy Roleder (Leipzig) sind geschlossen ins Halbfinale (Mittwoch, 20.45 Uhr OZ/01.45 Uhr MESZ) gelaufen. Die 26-Jahre alte Europameisterin Roleder gewann ihren Vorlauf in 12,86 Sekunden und hinterließ einen starken Eindruck. Nadine Hildebrand (12,84/Sindelfingen) kam als Zweite ihres Rennens weiter, Pamela Dutkiewicz (12,90/Wattenscheid) reichte Rang drei zum Einzug in die nächste Runde.
Die schnellen US-Girls Brianna Rollins (12,54), Kristi Castlin (12,68) und Nia Ali (12,76) gaben sich ebenfalls keine Blöße. Das Finale ist für Mittwoch (22.50 Uhr OZ/03.50 Uhr MESZ) terminiert.
Die neue Weltrekordlerin Keni Harrison (12,20) hatte sich bei den US-Ausscheidungen nicht für Olympia qualifizieren können, London-Olympiasiegerin Sally Pearson (Australien) musste wegen einer Oberschenkelverletzung passen.
DOSB: Olympiasieger Schenk für Abschaffung
Zehnkampf-Olympiasieger Christian Schenk (51) regt die Abschaffung des DOSB an. "Der Deutsche Olympische Sportbund ist offensichtlich nicht geeignet, den Hochleistungssport zu managen", sagte der Olympiasieger von Seoul 1988 der am Mittwoch erscheinenden Sport Bild.
Schenk bringt die eine Deutschland Sport AG ins Gespräch: "Die Gesellschafter der AG sollten die einzelnen Verbände, der Staat, das heißt das Innenministerium, und private Investoren sein." Ziel sei, dass "Profis den Laden schmeißen und nicht mehr Ehrenamtliche".
Schenk forderte auch bessere finanzielle Rahmenbedingungen für die Sportler. "Viele machen sich Sorgen um ihre Zukunft nach der Karriere, daher springen sie ab", sagte Schenk: "Die Sportler sollten abgesichert sein, auch für die ersten fünf Jahre nach der aktiven Karriere." Schenk würde die Förderung auf wenige Sportarten konzentrieren: "Ich spreche da von 30 bis 40 Disziplinen, Sommer wie Winter."
Der DOSB verhandelt derzeit mit dem Innenministerium, dem größten Geldgeber des deutschen Spitzensports, ein umfangreiches Reformwerk, das im Oktober vorgestellt werden soll.
Leichtathletik: 1500m-Halbfinale ohne Deutschen
Homiyu Tesfaye (Frankfurt) hat bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro das Halbfinale (Donnerstag, 20.45 Uhr OZ/01.45 Uhr MESZ) über 1500 m verpasst. Der EM-Zehnte verhielt sich in seinem Vorlauf taktisch unklug und kam in 3:47,44 Minuten als Achter ins Ziel. Im Schlussspurt wurde der 23-Jährige allerdings auch von Europameister Filip Ingebrigtsen angerempelt und behindert. Der Norweger wurde zwar später disqualifiziert, Tesfaye schaffte aber dennoch nicht den Sprung in die nächste Runde.
"Es war sehr viel Kampf. Ich hatte zu Beginn ein gutes Gefühl, aber ich bin nach meiner Knieverletzung noch nicht in Topform", sagte Tesfaye: "Ich habe am Ende noch versucht, mich breit zu machen. Aber es hat nicht funktioniert."
Olympiasieger Taoufik Makhloufi (Algerien), am Montag bereits Silbermedaillengewinner über 800 m, qualifizierte sich locker in 3:46,82 Minuten für die nächste Runde. Der Weltmeister und Weltjahresbeste Asbel Kiprop (Kenia) kam in 3:38,97 ebenfalls sicher weiter.