0,7 Sekunden vor Schluss traf Fuchs zum Einzug ins Halbfinale. Hamburger Fürste leitete die Wende nach 0:2-Rückstand ein.
Hockey-Wahnsinn in Rio de Janeiro: Florian Fuchs hat die deutschen Hockey-Herren mit seinem Tor 0,7 Sekunden vor Schluss ins Olympia-Halbfinale geschossen. Zuvor erzielte der Hamburger Kapitän Moritz Fürste per Doppelpack den Ausgleich und leitete somit die nicht mehr für möglich gehaltene Wende ein.
Viereinhalb Minuten vor Schluss lag der Olympiasieger noch mit 0:2 gegen Neuseeland im Viertelfinale zurück, am Ende stand ein 3:2 (0:1) nach verrücktem Spielverlauf auf der Anzeigetafel. "Wir haben mal wieder unter Beweis gestellt, dass wir bis zum Schluss an uns glauben", sagte Fuchs und stellte fest: "Ich war an sich super erleichtert, dass wir überhaupt noch den Ausgleich geschossen haben."
Das 2:2 markierte Moritz Fürste per Strafecke erst 41 Sekunden vor dem Ende. Zuvor hatte der Kapitän (56. Minute) den Weltranglisten-Dritten mit seinem Strafeckentor auf 1:2 herangebracht.
Bundestrainer verpasste Siegtor
Bundestrainer Valentin Altenburg hatte das Siegtor gar nicht gesehen, er war bereits dabei, die Penaltyschützen festzulegen. "Da habe ich meiner Mannschaft weniger zugetraut, als sie in der Lage ist", sagte der Coach. Sein Team hatte sich über drei Viertel an der starken Defensive des Weltranglisten-Neunten die Zähne ausgebissen und sich kaum Torchancen erarbeitet.
Die "Black Sticks" führten durch Tore von Hugo Inglis (18.) und Shea McAleese (49./Strafecke). Erst als der Bundestrainer Torwart Nicolas Jacobi zugunsten eines elften Feldspielers auswechselte, wurde das Angriffsspiel druckvoller. "Es war Wahnsinn, was die Jungs dann rausgespielt haben", sagte Altenburg.
"Ich habe so etwas bei Olympischen Spielen noch nie erlebt", sagte Kapitän Fürste. "Ab jetzt beginnt eine neue Zeitrechnung für uns. Jetzt geht es um die Medaillen." Im Halbfinale am Dienstag trifft sein Team nun erneut auf Argentinien. Der Panamerika-Meister hatte sich zuvor mit 2:1 (1:0) gegen Spanien durchgesetzt. In der Vorrunde machten die Gauchos Deutschland beim 4:4 das Leben schwer.