Hamburg. Am Donnerstag will die Stadt Hamburg die Kostenberechnung für die mögliche Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 offenlegen.
Jetzt kommen die Zahlen auf den Tisch: Die Hansestadt Hamburg will am Donnerstag die Kostenberechnung für Olympische Spiele 2024 in der Stadt offenlegen.
Das geht aus einer kurzfristigen Einladung zu einer Pressekonferenz für den Donnerstag hervor. Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und der Chef der Senatskanzlei, Christoph Krupp, wollen den Finanzreport für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Hamburg 2024 vorstellen. Die Hansestadt hat sich beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) um die Ausrichtung des Sport-Großereignisses beworben. Am 29. November sollen die Bürger der Stadt abstimmen, ob sie für Spiele in ihrer Stadt sind.
„Wir haben lange gründlich gerechnet, um nicht den Fehler machen, zu schnell zu sein“, sagte Hamburgs Sport-Staatsrat Christoph Holstein am Mittwoch beim ARD Forum zur Sportförderung. Er sprach von einer „verlässlichen Rechnung“. Für die Berechnungen sei das Gesamtprojekt in 700 Einzelteile zerlegt worden. Außerdem sei ein finanzieller Puffer einkalkuliert worden. Der Masterplan für die geplanten Sportstätten und für die Bebauung auf der Elbinsel Kleiner Grasbrook nahe der Innenstadt steht bereits. Für das Olympia-Gelände müssten dort tätige Hafenbetriebe umgesiedelt werden, was nach Einschätzung der Hafenwirtschaft mindestens eine Milliarde Euro kosten dürfte.
Rückwind bekam die deutsche Olympia-Bewerbung von Bundesinnenminister Thomas de Maizière, der Hamburgs Chancen im internationalen Wettbewerb mit Los Angeles, Paris, Rom und Budapest als „gut“ bewertet. „Hamburg hat eine starke Bewerbung abgeliefert. Bangemachen gilt nicht. Man kann nicht sagen: Wir bewerben uns nur dann, wenn die Konkurrenz schlechter ist“, sagte de Maizière. Er würde das Großereignis sogar einer Austragung der Fußball-EM im gleichen Jahr in Deutschland vorziehen. „Wir können beides. Ich glaube nicht, dass sich das gegenseitig ausschließt. Wenn ich gezwungen werde zu antworten, was wichtiger ist, würde ich sagen: Die Olympia-Bewerbung.“
Für Spiele in Hamburg sollen den Planungen zufolge auf der Elbinsel das Olympiastadion, die Olympia-Halle, die Schwimmhalle und das olympische Dorf gebaut werden. Danach soll dort langfristig ein neuer Stadtteil für bis zu 18 000 Bewohner mit rund 8000 Wohnungen und etwa 7000 Arbeitsplätzen entstehen. In dem Quartier sollen die Olympia-Bauten weiter genutzt werden, aber in veränderter Form. Am Leichtathletikstadion bleiben demnach von etwa 60 000 Tribünenplätzen 20 000 bestehen, die Laufbahn wird mit Wohnungen ummantelt. Die Olympia-Schwimmhalle wird in ein Freizeitbad umgebaut, die Sporthalle später als Kreuzfahrtterminal genutzt.