1x Gold, 1x Silber und 3x Bronze sind die Ausbeute des heutigen Tages. Die Kanuten lassen es Medaillen regnen. DTTB holt Bronze.
London. Die Kanu-Flotte hat die deutsche Medaillenbilanz kräftig aufpoliert und gemeinsam mit den Tischtennis-Herren den zwölften Wettkampftag zum bisher dritterfolgreichsten für die deutsche Mannschaft in London gemacht. Einmal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze stehen für die deutschen Athleten am Mittwoch zu Buche. Die Springreiter konnten die Medaillenhoffnungen allerdings nicht erfüllen.
+++Tischtennis-Herren holen Bronze für Deutschland+++
Sebastian Brendel wurde auf dem Dorney Lake Olympiasieger im Einer-Canadier über 1.000 Meter. Der deutsche Viererkajak der Frauen in der Besetzung Carolin Leonhardt, Franziska Weber, Katrin Wagner-Augustin und Tina Dietze paddelte über 500 Meter zu Silber. Bronze ging im Einerkajak über 1.000 Meter an Max Hoff sowie im Zweierkajak, ebenfalls über 1.000 Meter, an Martin Hollstein/Andreas Ihle. Trotz vier Medaillen in vier Rennen gab es einen Wermutstropfen: Der Viererkajak der Frauen, das Flaggschiff des Kanu-Verbandes, drehte erstmals seit 1996 ohne Gold ab.
+++Brendel holt Gold für Deutschland - Flaggschiff gewinnt Silber+++
Ein versöhnliches Ende feierten die deutschen Tischtennis-Herren von Bundestrainer Jörg Roßkopf. Das Team um den Einzel-Dritten Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll und Bastian Steger besiegte im Spiel um Platz drei Hongkong mit 3:1. Mit zwei Medaillen liegt der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) damit deutlich über dem Soll. Gold sicherten sich die Chinesen durch einen 3:0-Finalerfolg über Südkorea.
Im Springreiten musste sich nach der in der ersten Runde der Finalrunde gescheiterten Meredith Michaels-Beerbaum auch Marcus Ehning nach einem Abwurf im zweiten Durchgang ohne Medaille begnügen. Der Team-Olympiasieger von 2000 landete im Endklassement auf dem geteilten zwölften Rang.
Hammerwerferin Heidler im Finale, Behrenbruch ärgert sich
Hammerwerferin Betty Heidler qualifizierte sich am Mittwochmorgen ebenso für das Finale am Freitagabend wie das deutsche Stabhochsprung-Trio Raphael Holzdeppe, Malte Mohr und Björn Otto.
Top-Favorit Ashton Eaton stürmt bei den Olympischen Spielen Zehnkampf-Gold entgegen und hat die magische Marke von 9000 Punkten ins Visier genommen. Europameister Pascal Behrenbruch musste auf dem Weg zur angestrebten Medaille dagegen einige Rückschläge verkraften. Der 27-Jährige hat noch nicht in den Wettkampf gefunden und nach vier Disziplinen im Vergleich zu seinem Triumph in Helsinki, wo er mit 8558 Punkten Bestleistung erzielte, bisher 113 Zähler weniger gesammelt.
Die Bronzemedaille hat Behrenbruch damit vorerst aus den Augen verloren. Auf den dritten Platz hat er 194 Punkte Rückstand, im Vergleich zu vielen Konkurrenten aber einen deutlich besseren zweiten Tag. Der 1,96 m große Modellathlet war hinter Weltrekordler Eaton als Weltranglistenzweiter nach London gereist und hatte offensiv eine Medaille als Ziel ausgegeben. Frank Busemann hatte 1996 mit Silber als bisher letzter deutscher Mehrkämpfer eine Medaille bei Olympia geholt.
Behrenbruch lief die 100 m verkrampft in 11,06 Sekunden, sprang dann gute 7,15 m weit, enttäuschte aber mit 15,67 m im Kugelstoßen und 1,96 m im Hochsprung. Mit 3295 Punkten liegt er auf Rang 13. „Ich bin besonders vom Kugelstoßen sehr enttäuscht. Das war schon eine absolute Katastrophe“, sagte Behrenbruch, „jetzt muss ich mal schauen, wo ich diese fehlenden Punkte wieder herbekomme.“ Für seine bisher durchwachsene Leistung hatte der Frankfurter, der in Tallinn (Estland) bei Andrej Nazarow - dem ehemaligen Coach von Olympiasieger Erki Nool - trainiert, keine Erklärung: „Vielleicht lag es auch daran, dass ich überhaupt nicht aufgeregt war. Das war auch ganz komisch die letzten Tage.“
+++Behrenbruch nach Kugelstoßen auf Platz 12+++
Sümeyye Manz schied im Achtelfinale der olympischen Taekwondo-Wettkämpfe aus. Die WM-Dritte aus Nürnberg unterlag in der Gewichtsklasse bis 49 Kilogramm in ihrem ersten Kampf erwartungsgemäß mit 3:10 gegen die Weltranglistenzweite Yang Shu-Shun. Da die Taiwanesin im Anschluss ihr Viertelfinale verlor, verpasste Manz den Einzug in die Hoffnungsrunde.
Aufatmen konnte Gewichtheber Matthias Steiner. Bei seinem Unfall am Dienstagabend hat sich der Superschwergewichtler Zerrungen und Prellungen, aber keine Wirbelverletzungen zugezogen.
+++Matthias Steiner und der Horrorunfall: Keine bleibenden Schäden+++
(abendblatt.de/dapd)