Hamburg. Nach der Visite in München bei Sportarzt Müller-Wohlfahrt kam für Philipp Pflieger das Aus. Absage schmerzt die Veranstalter.
Es sollte nicht sein. Philipp Pflieger (29), der am Sonntag am Fernsehturm zum ersten Mal beim Haspa Marathon an der Startlinie stehen wollte, muss dieses Vorhaben verletzungsbedingt um wenigstens ein Jahr verschieben. Eine letzte Untersuchung am späten Dienstagnachmittag in München in der Praxis des Orthopäden Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, dem Mannschaftsarzt der deutschen Fußball-Nationalelf, beendete die Pläne des derzeit schnellsten deutschen Langstreckenläufers. Pflieger wollte an Elbe und Alster seine Bestzeit von 2:12:50 Stunden aus dem September 2015 in Berlin um mindestens eine Minute verbessern.
Probleme an der Rückseite des linken Oberschenkels ließen sich auch nach intensiven Behandlungen nicht nachhaltig beheben, um einen Marathon ohne gesundheitliche Risiken absolvieren zu können. „Ich bin total gefrustet“, sagte Pflieger, der gebürtige Sindelfinger.
Absage schmerzt die Veranstalter
„Schon beim Halbmarathon in Berlin vor gut zwei Wochen hatte ich Probleme. Diese haben sich danach verstärkt. Zuletzt war kein ernsthaftes Marathontraining möglich. Die aktuellen Beschwerden lassen es nicht zu, um guten Gewissens meine persönlichen Ziele in Angriff zu nehmen.“ Aufgrund von Verletzungsproblemen lief schon Pfliegers Vorbereitung auf den Olympia-Marathon im August 2016 in Rio nicht optimal. Er kam in 2:18:56 Stunden als 55. ins Ziel, was jedoch seinen Erwartungen entsprach.
Seine Absage schmerzt die Hamburger Veranstalter. Nach Arne Gabius (36), dem deutschen Marathonrekordler, der für Hamburg aber nicht gemeldet hatte, fehlt nun ein weiteres Zugpferd bei den Männern. Gabius ist derzeit ebenfalls verletzungsgeplagt.
„Gesundheit geht vor“
Zuletzt konnte er beim Marathon in Hannover Anfang des Monats sein Rennen erneut nicht zu Ende laufen. Entsprechend enttäuscht ist Cheforganistor Frank Thaleiser. „Das tut mir für Philipp sehr leid. In den vergangenen Wochen war er in glänzender Form, und wir hätten mit ihm gern gemeinsam deutsche Marathon-Geschichte geschrieben. Aber die Gesundheit geht nun einmal vor.“