Düsseldorf. Beim 3:0-Sieg des HSV in Düsseldorf überzeugen vor allem zwei Startelfrückkehrer und ein Mann, der zuletzt in der Kritik stand.

Der HSV ist wieder da. Jean-Luc Dompé ist wieder da. Ludovit Reis ist wieder da. Und auch Matheo Raab ist wieder da. Beim 3:0-Sieg in Düsseldorf konnten viele Hamburger überzeugen, obwohl der Sieg am Ende mindestens ein Tor zu hoch ausfiel. Zwischenzeitlich hätte es auch in eine andere Richtung gehen können. Doch vor allem ein Mann hatte etwas dagegen. Die Einzelkritik.

Raab: Keiner schlägt den Raab. Zumindest nicht an diesem Tag. Seine Glanzparade gegen Hoffmann (39.) könnte die Diskussion um die Nummer eins wieder eröffnen, obwohl es gar keine gibt. Der HSV kann aber froh sein, mit dem noch immer verletzten Heuer Fernandes eine Eins A und mit Raab eine Eins B im Tor zu haben. Raabs Leistung war diesmal jedenfalls 1A.

Elfadli: Der polyvalente Neuzugang spielte wegen seiner Geschwindigkeit diesmal in der defensiven Dreierkette und überzeugte auch auf dieser Position mit seiner Lauf und Zweikampfstärke.

Schonlau: Der Kapitän lobte hinterher die allgemeine Gier, unbedingt ohne Gegentor bleiben zu wollen. Er hätte vor allem auch sich selbst meinen können.

Mitspieler feiern Muheim für Grätsche

Muheim: Wurde in der Nachspielzeit von den Kollegen für seine Grätsche gefeiert. Sorgte mit dieser Aktion für das dritte Zu-Null-Spiel der Saison. Nach vorne dafür diesmal ohne Aktionen.

Meffert (bis 90.+2): Der Kölner spielt und gewinnt sehr gerne gegen Düsseldorf. Hatte mit seiner Leistung einen großen Anteil daran. Gewann viele Bälle und brachte gefühlt jeden Pass zum Mitspieler.

Hadzikadunic (ab 90.+2): Vom Stammspieler zum Kurzarbeiter.

Reis auf Anhieb wieder der zweikampfstärkste Spieler

Reis: Brauchte bei seiner Startelfrückkehr etwas Zeit, um wieder Sicherheit zu bekommen. Dann sorgte er mit vielen Balleroberungen für zwischenzeitliche Entlastung. Gewann die meisten Zweikämpfe (16) und lief die meisten Kilometer (12,3).

Dompé (bis 74.): Manch ein Düsseldorfer wird sich gewundert haben, wer dieser Mann ist, der seit dem zweiten Spieltag nicht mehr von Beginn an gespielt hat? Überragte in der ersten Hälfte nicht nur wegen seines Traumtors, sondern mit seinen ständigen Tempodribblings. In der zweiten Hälfte schaltete er dann einen Gang runter.

Karabec (ab 74.): Kam, sah und feierte.

Katterbach (bis 90.+2): Der Linksverteidiger musste für den kurzfristig angeschlagenen Silvan Hefti rechts aushelfen und machte seine Sache auch als Fremdgänger erstaunlich gut.

Mikelbrencis (ab 90.+2): Kurzcomeback bei den Profis.

Richter fehlt das Schussglück

Richter (bis 63.): Machte all das, was von man Spielmachern normalerweise nicht kennt: Grätschen, nach hinten arbeiten, Zweikämpfe führen. Nur das, was man von Spielmachern kennt - Tore vorlegen, Mitspieler in Szene setzen, das Spiel an sich reißen - vermisste man. Dem Neuzugang fehlt noch das Schussglück.

Pherai (ab 63.): Hatte noch eine halbe Stunde Zeit, ein paar falsche Entscheidungen zu treffen.

Selke (bis 74.): Das war diesmal nicht sein Tag. Kam nicht zum Abschluss und stand fast immer da, wo der Ball gerade nicht war.

Königsdörffer (ab 74.): Kam mit seinem Tempo zur richtigen Zeit.

Glatzel: Sieben Torschüsse waren es an diesem Tag, sieben Tore hat er nach seinem Doppelpack nun schon erzielt. Der Torschützenkönig der vergangenen Saiosn ist auf Kurs Kanonenverteidigung.