Hamburg. Nach Karim Coulibaly geht ein weiterer hoffnungsvoller Nachwuchsspieler im Volkspark von Bord. Die Hintergründe.

Seit dem 1. Juli war Saido Balde offiziell vereinslos. Nun steht der 16-Jährige nach sechs Jahren beim HSV vor einem Wechsel zum VfL Wolfsburg. Das berichtete am Donnerstag zunächst Transferinsider Fabrizio Romano. Das Abendblatt kann die Meldung bestätigen.

Auch die Hamburger hätten dem Talent gerne einen neuen Vertrag gegeben. Doch der HSV konnte sich mit der Berateragentur von Balde nicht auf einen Verlängerung einigen. Ende Juni lief der Kontrakt von Balde im Volkspark aus. Nun schlägt der VfL Wolfsburg zu.

Saido Balde spielte sechs Jahre beim HSV

Balde kam 2018 aus der Jugend des SC Sternschanze zum HSV. Er spielte mit 13 bereits in der U17 der Hamburger, mit 15 zuletzt in der U19 des HSV. Im Juni wurde er 16 Jahre alt. Die „Bild“-Zeitung hatte ihn vor zwei Jahren bereits als den „neuen Moukoko“ bezeichnet. Das Blatt brachte Balde zudem mit verschiedenen Topclubs in Europa in Verbindung. Nun geht er nach Wolfsburg.

Balde wird von der Agentur „Total Sports Agency“ von Nochi Hamasor beraten. Der hatte zuletzt erst mit Karim Coulibaly (17) ein weiteres HSV-Talent zu Werder Bremen vermittelt. Dabei sorgte Coulibaly für Wirbel, weil ihn seine Agentur per Hubschrauber von Hamburg nach Bremen einfliegen ließ.

Warum Balde nicht beim HSV verlängern wollte

Nach Abendblatt-Informationen wollte der HSV die finanziellen und sportlichen Forderungen der Agentur nicht erfüllen. Unter anderem wollte Baldes Berateragentur eine sofortige Teilnahme am Profitraining im Vertrag verankert haben. Der HSV lehnte die Forderung ab.

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Der Fall Balde zeigt einmal mehr die Auswüchse im Nachwuchsfußball durch den Einfluss der Berater. In den vergangenen zwei Jahren hatte der HSV neben Coulibaly auch die Toptalente Leo Garcia (Borussia Dortmund) und David Leal Costa (VfL Wolfsburg) verloren.

Offiziell ist der Balde-Wechsel aber noch nicht. Wolfsburg wird sich zuvor beim HSV melden müssen. Weil die Hamburger Balde ein Angebot gemacht haben, steht dem HSV eine Ausbildungsentschädigung zu, die im mittleren fünfstelligen Bereich liegen dürfte.