Schneverdingen. Hamburger bemühen sich um Offensivspieler, der ein halbes Jahr intensiv gescoutet wurde, in dieser Zeit aber immer teurer wurde.

Wer wird der nächste Neuzugang beim HSV? Nach Daniel Elfadli (knapp eine Million Euro/Magdeburg) bemühen sich die Hamburger um weitere Transfers, um die Mannschaft zu verstärken. Von einem Wunschspieler muss sich der Zweitligist allerdings voraussichtlich verabschieden, denn Lawrence Ennali (22) ist nach einer starken Rückrunde inzwischen zu teuer geworden.

Wie das Abendblatt erfuhr, wurde der Flügelspieler vom polnischen Erstligisten Górnik Zabrze seit Anfang des Jahres intensiv vom HSV gescoutet. Zu Beginn sah es noch danach aus, als wäre der gebürtige Berliner, den Hannover 96 vor einem Jahr für eine Ablöse von 40.000 Euro fast verschenkt hatte, für weniger als eine Million Euro aus seinem Vertrag zu kaufen. Doch dann dribbelte Ennali stark auf, wurde in Polen in die Elf der Saison gewählt und soll bei Zabrze nun für einen Millionensegen sorgen.

Wegen des vermehrten Aufkommens an Interessenten hat der Tabellensechste der abgelaufenen Ekstraklasa-Saison das Preisschild inzwischen auf drei Millionen Euro erhöht. Darüber wurde auch der HSV informiert, der diese Summe allerdings nicht bezahlen wird, obwohl sich der Club mit dem Spieler einig ist.

HSV-Wunschspieler: Die Hamburger Offerte

Die Hamburger hatten als Ablöse etwas mehr als eine Million Euro zuzüglich einer Bonuszahlung bei Aufstieg sowie einer Weiterverkaufsbeteiligung von rund zehn Prozent geboten. Nach Abendblatt-Informationen hätte Zabrze in Summe 1,5 Millionen Euro einnehmen können, doch die Offerte wurde abgelehnt.

Dynamischer Flügelspieler: Lawrence Ennali (l.) wird in diesem Sommer den Verein wechseln, doch für den HSV ist er wohl zu teuer.
Dynamischer Flügelspieler: Lawrence Ennali (l.) wird in diesem Sommer den Verein wechseln, doch für den HSV ist er wohl zu teuer. © imago/Newspix | IMAGO/KRZYSZTOF CICHOMSKI

Mittlerweile sind mit dem Champions-League-Teilnehmer Roter Stern Belgrad aus Serbien und dem Champions-League-Qualifikationsteilnehmer Ferencvaros Budapest aus Ungarn zwei deutlich finanzstärkere Vereine in den Transferpoker eingestiegen. Die beiden Meister ihres Landes sollen bereit sein, 2,5 Millionen Euro zu zahlen. Wie von Zabrze gewünscht, soll der Betrag als Fixsumme, also ohne die Verrechnung einer möglichen Bonuszahlung, überwiesen werden.

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HSV will Karabec, doch Transfer braucht Zeit

Für den HSV sind damit die Chancen auf eine Verpflichtung Ennalis erheblich gesunken. Deshalb haben die Hamburger ihre Bemühungen um Sparta Prags Adam Karabec intensiviert, der an diesem Dienstag 21 Jahre alt geworden ist. Der tschechische U-21-Nationalspieler kann sowohl im offensiven Mittelfeld als auch auf den Flügeln zum Einsatz kommen und wäre als Leihe mit Kaufoption deutlich günstiger zu haben.

Von einem Durchbruch in den Verhandlungen, wie es in tschechischen Medien bereits kolportiert wird, kann allerdings noch nicht die Rede sein. Mit einer ganz schnellen Einigung ist momentan nicht zu rechnen. Der Deal benötigt noch Zeit, befindet sich aber im Bereich des Möglichen.

Der HSV will Adam Karabec (l.) von Sparta Prag ausleihen.
Der HSV will Adam Karabec (l.) von Sparta Prag ausleihen. © imago/CTK Photo | IMAGO/Michal Krumphanzl

„Wir sind im Hintergrund am Arbeiten und machen unsere Hausaufgaben im Moment sehr, sehr gut“, sagte HSV-Trainer Steffen Baumgart am Dienstag, ohne dabei auf ein konkretes Transferziel einzugehen. „Mal sehen, wer noch kommt und wer noch geht.“