Hamburg. Die Route des HSV in der Vorbereitung ist auffällig. Welcher Pläne der Club damit verfolgt und was das für die Fans bedeutet.
Wer sich jetzt noch für die 34. Westkurvenmeisterschaft (WKM), ein vom Fanprojekt und dem Supporters Club organisiertes Turnier unter HSV-Anhängern, anmelden möchte, der muss vertröstet werden. Obwohl eine Registrierung bis 1. Juli möglich sein sollte, wurde der Prozess wegen des erhöhten Interesses bereits gestoppt. Mit 80 Teams wurde die maximale Teilnehmerzahl für das Kleinfeldturnier in Norderstedt (13. Juli) erreicht – so groß war die WKM noch nie.
Direkt im Anschluss fahren viele der HSV-Fans mit von den Supporters organisierten Bussen nach Lübeck. Im Stadion an der Lohmühle treten die Profis von Trainer Steffen Baumgart um 17 Uhr beim VfB an, mit dem der HSV eine Fanfreundschaft pflegt. Die Partie ist das Fan-Highlight einer größtenteils im Norden stattfindenden Saisonvorbereitung.
HSV-Fans wünschten sich Test gegen Lübeck
Der Wunsch dieses Testspiels besteht schon länger unter Fans beider Lager. Wie groß die Vorfreude ist, zeigt allein der Ticketverkauf, denn nach nur wenigen Stunden waren 6000 Karten vergriffen. Lübeck rechnet mit einer ausverkauften Lohmühle (Kapazität: 17.849 Zuschauer).
Es ist das letzte Testspiel im Norden, bevor der HSV vom 16. bis 25. Juli zu seinem zweiten Trainingslager nach Bramberg am Wildkogel (Österreich) aufbricht. Zuvor stehen zwei weitere Partien im Norden bei den niedersächsischen Clubs TuS Neetze (6. Juli) und Drochtersen/Assel (12. Juli) an. Das Trainingslager in der Lüneburger Heide (1. bis 6. Juli in Schneverdingen) rundet die Nordpläne des HSV ab.
Die HSV-Gründe für die Nord-Präsenz
Mit diesem Programm will sich der Zweitligist nahbarer für Autogramm- und Selfiewünsche in Gebieten präsentieren, die ohnehin fest in der Hand von HSV-Fans sind. Ein Vorhaben, das durch die EM begünstigt wird. So kann die Mannschaft bis zum Viertelfinale am 5. Juli nicht im Volkspark trainieren.
- Benes wechselt in die Bundesliga – um wie viel Geld es geht
- Erstes HSV-Angebot abgelehnt – Ennali-Verpflichtung wäre teuer
- HSV-Talent Elijah Krahn wechselt nach Saarbrücken
Nachdem der Club in den vergangenen Jahren häufiger in die Berge reiste, geht der HSV nun ein Stück weit zurück zu seinen Wurzeln. Durch die erhöhte Präsenz im Norden wollen die Hamburger den eigenen Werten wie Identität und Zusammenhalt auch Taten folgen lassen. Sportvorstand Stefan Kuntz soll ebenfalls ein großer Unterstützer der Nord-Tour sein und die neue Nahbarkeit vorleben.
Zugleich will der HSV sichtbarer im Norden werden, um neue Fans zu gewinnen. Vielleicht werden diese eines Tages auch an einer WKM teilnehmen.