Hamburg. SPD und Grüne fordern für Sportveranstaltungen eine Strategie zur Müllvermeidung. FC St. Pauli bietet bereits Mehrwegbecher an.
SPD und Grüne wollen dafür sorgen, dass bei Sportveranstaltungen in Hamburg weniger Müll anfällt. In einem gemeinsamen Bürgerschaftsantrag fordern die Regierungsfraktionen den Senat auf, die Müllvermeidung in diesem Bereich voranzutreiben. Sowohl bei großen Sportevents im öffentlichen Raum oder in den Stadien und Arenen als auch im Spielbetrieb unterer Ligen und kleinerer Vereine sollen demnach Mehrwegsysteme beim Getränke- und Speisenverkauf etabliert werden.
Einwegbecher bei HSV-Spielen
Hintergrund ist laut Antrag eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe nach der „in nur gut der Hälfte der Fußballarenen in Deutschland Mehrwegbecher eingesetzt werden“. Auch in Hamburg spiegle sich diese Lage wider. „Während am Millerntor Mehrwegbecher zur Müllvermeidung beitragen, sind im Volksparkstadion nach jedem Spiel große Mengen Einwegbecher zu entsorgen“, so der Antrag von SPD und Grünen. „Um hier Veränderungen zu bewirken, müssen die in der Regel langfristig vereinbarten Verträge mit privaten Caterern auf eine neue klimafreundliche und müllfreie Basis gestellt werden.“ Auch bei großen Sportveranstaltungen im öffentlichen Raum wie Marathon oder Triathlon entstehe noch regelmäßig viel Müll. Das gelte aber auch für den Spielbetrieb in unteren Ligen.
Vorgaben für öffentliche Veranstaltungen
„Die Umweltbehörde hat sich auf den Weg gemacht, alle Events im öffentlichen Raum durch die Einhaltung verbindlicher Vorgaben müllarm und klimaverträglich zu gestalten“, sagte Grünen-Sportpolitikerin Christiane Blömeke. „Die Vorgaben sollen auch für den Sportbetrieb in den großen Stadien und Arenen gelten. Aber auch im Kleinen kann viel für die Müllvermeidung getan werden. Wir fordern den Senat auf, gemeinsam mit allen Sportvereinen eine Strategie zur Müllvermeidung auch im Betrieb der kleineren Sportstätten zu erarbeiten.“
SPD-Sportpolitikerin Juliane Timmermann sagte, der Sport könne „ein wichtiger Impulsgeber für unsere Gesellschaft im 21. Jahrhundert sein“ und auch bei diesem Thema mit gutem Beispiel vorangehen. „Bewegung an der frischen Luft sollte im Einklang mit der Natur stattfinden“, so Timmermann. Sie begrüße, „dass sich der Hamburger Sportbund und Hamburger Sportvereine auf einen nachhaltigen Weg machen wollen“.
Einwegbecher aus Maisstärke
Beim HSV im Volkspark werden derzeit nach Vereinsangaben auch Einwegbecher aus Maisstärke eingesetzt. Derzeit habe man noch keine Möglichkeit zum Spülen großer Mengen von Mehrwegbechern gefunden. Der Verein arbeite aber ein einer Nachhaltigkeitsstrategie, die auch Lösungen für diese Frage aufzeigen solle.