Wiedersehen in Nürnberg. Lage im HSV-Mittelfeld bleibt angespannt. Schäffler laut Thioune “eigentlich die ganze Zeit ein Thema“.

Die HSV-News am Mittwoch, den 6. Januar 2021:

  • HSV in Nürnberg wohl ohne Onana
  • HSV in Nürnberg wieder mit Sechser Heyer?
  • HSV-Torhüter: Mickel wieder voll dabei
  • HSV und Nürnberg individuell gleich stark?
  • Thioune hat Freude an Nürnbergs Hack
  • Schäffler beim HSV "die ganze Zeit Thema"
  • Thioune leistet Abbitte bei Hecking
  • Jarolim träumt von Rückkehr zum HSV

HSV in Nürnberg wohl ohne Onana

Die Situation im Mittelfeld bleibt auch vor dem Spiel beim 1. FC Nürnberg am Sonnabend (13 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) weiter angespannt. Nach den langfristigen Ausfällen von Klaus Gjasula und Außenbahnspieler Jan Gyamerah wird auch Amadou Onana die Partie in Franken wohl verpassen.

Am Mittwoch hielt sich der 19 Jahre alte Belgier wegen anhaltender Adduktorenprobleme statt auf dem Trainingsplatz zwar immerhin im Kraftraum auf, aber laut Daniel Thioune wird es kaum für einen Einsatz gegen Nürnberg reichen. "Die Probleme sind schon so stark, dass wir nicht davon ausgehen, dass es noch etwas wird", so der HSV-Trainer.

Onana hatte wegen seiner Beschwerden schon zum Jahresauftakt gegen Regensburg passen müssen. "Wenn er auch morgen nicht trainieren kann, wird es eng für Samstag", sagte Thioune am Mittwoch. "Wenn er weiter angeschlagen ist, werden wir auf ihn verzichten."

HSV in Nürnberg wieder mit Sechser Heyer?

Gegen Nürnberg könnte somit erneut Moritz Heyer das "Sechser"-Problem lösen. Beim 3:1-Sieg gegen Regensburg hatte der Defensiv-Allrounder erfolgreich den Staubsauger hinter den offensiver ausgerichteten Jeremy Dudziak und David Kinsombi gegeben.

"Er war sicher besser als in den Wochen zuvor", urteilte Thioune über seinen alten Spezl aus Osnabrück. Heyer sei "verdammt viel unterwegs, um Löcher zu stopfen". Für den 25-Jährigen müsse eben "auch immer ein Platz" gefunden werden, so Thioune: "Es geht ja auch mit ihm auf der Sechs."

Gleichwohl könne er sich auch eine grundsätzlich offensivere Besetzung des Zentrums vorstellen, betonte Thioune, der dafür beispielhaft Manuel Wintzheimer nannte. "Wintzheimer hat auch schon Acht gespielt", sagte Thioune, "und Aaron (Hunt/d. Red.) ist noch da, wir haben noch ein paar Zentrale."

Auch Aaron Hunt könnte gegen Nürnberg in die Startelf rücken.
Auch Aaron Hunt könnte gegen Nürnberg in die Startelf rücken. © Witters | Unbekannt

HSV-Torhüter: Mickel wieder voll dabei

Wieder einsatzfähig nach knapp fünfwöchiger Zwangspause ist dagegen Tom Mickel. Der 31 Jahre alte Ersatztorhüter kehrte am Mittwoch voll ins Mannschaftstraining zurück.

Die Nummer drei hinter Stammtorwart Sven Ulreich und dessen Stellvertreter Daniel Heuer Fernandes hatte Anfang Dezember einen Faserriss in der Bauchmuskulatur erlitten.

HSV und Nürnberg individuell gleich stark?

In Nürnberg erwartet Thioune das berühmte Duell auf Augenhöhe. "Ich glaube nicht, dass sie individuell unbedingt schwächer besetzt sind als wir", sagte der 46-Jährige über den Fast-Absteiger der vergangenen Saison.

Der "Club" hinke momentan den eigenen Ansprüchen hinterher. "Platz zehn oder zwölf kann man den Leuten dort auch nicht verkaufen", so Thioune: "Ich glaube schon, dass sie den Anspruch haben, in dieser Saison noch zu klettern."

Thioune hat Freude an Nürnbergs Hack

Besonders hervor hob der HSV-Trainer die Nürnberger Offensive um Robin Hack und Torjäger Manuel Schäffler. "An Robin Hack haben wir alle viel Freude, wenn er in der U21 unterwegs ist, der wird sicher noch ein paar Schritte nach vorne gehen", sagte Thioune.

Schäffler beim HSV "die ganze Zeit Thema"

Schäffler wiederum wisse analog zum eigenen "Topstürmer" Simon Terodde, wo das Tor stehe. Der Nürnberger habe im Sommer wie Hendrik Weydandt (Hannover 96) oder Philipp Hofmann (KSC) zwar auch beim HSV auf dem Wunschzettel gestanden ("Er war eigentlich die ganze Zeit Thema"), aber "letztendlich haben wir ja die beste Entscheidung getroffen", so Thioune.

Für Sonnabend habe er mit Blick auf Schäffler (sechs Saisontreffer) lediglich einen Wunsch. "Er hat auch Osnabrück immer sehr weh getan. Ich hoffe, es bezieht sich dann nur auf Osnabrück und nicht auf meine Person", sagte Thioune.

Thioune leistet Abbitte bei Hecking

Im Max-Morlock-Stadion gibt es für den HSV und Thioune auch ein Wiedersehen mit Vorgänger Dieter Hecking, der seit dieser Saison als Sportvorstand des 1. FC Nürnberg agiert.

"Letztes Jahr stand es ein bisschen im Raum, dass ich ihm seinen Weg als 20 Jahre erfolgreichen Bundesligatrainer nicht zugetraut hätte", sagte Thioune über Hecking.

Beim 1:1 zwischen dem HSV und Osnabrück waren Dieter Hecking (l.) und Daniel Thioune im Juni letztmals als Trainer aufeinandergetroffen.
Beim 1:1 zwischen dem HSV und Osnabrück waren Dieter Hecking (l.) und Daniel Thioune im Juni letztmals als Trainer aufeinandergetroffen. © Imago/Osnapix | Unbekannt

Nun müsse er ein wenig Abbitte leisten bei Deutschlands Trainer des Jahres 2015, den er zuletzt im Oktober bei Nürnbergs Gastspiel am Millerntor (2:2 bei St. Pauli) getroffen und gesprochen habe.

"Er genießt bei mir immer noch sehr hohe Wertschätzung", sagte Thioune über seinen alten Weggefährten beim VfB Lübeck. Zwischen 2002 und 2004 hatte der damalige Stürmer Thioune dort unter Hecking trainiert.

Jarolim träumt von Rückkehr zum HSV

David Jarolim träumt weiter von einer Rückkehr zum HSV. Das wäre sein "Traumziel", in Hamburg habe er die beste Zeit seiner Karriere verbracht“, sagte der Ex-Profi (257 Bundesligaspiele für den HSV) und heutige Trainer im Abendblatt-Podcast "HSV - wir müssen reden".

"Viele würden sicherlich sagen, dass Barcelona oder die Bayern ein Traum wären. Aber ich war so lange in Hamburg, werde die Zeit da nie vergessen. Wenn so etwas passieren würde, dann wäre das ganz hervorragend", fügte der 41-Jährige hinzu.

Zum Podcast mit David Jarolim geht es hier.