Thioune nimmt direkt Stellung zu neuem Schlechtwert. Punkt-Retter Ulreich hadert. Fortuna-Profi ist froh wegen Terodde.
Die HSV-News am Mittwoch, den 27. Januar 2021:
- Fünfte HSV-Nullnummer in der Zweiten Bundesliga
- HSV stellt einen eigenen Zweitliga-Negativrekord auf
- HSV-Trainer Thioune kommentiert den Negativrekord
- Thioune lobt Ulreich – doch der HSV-Torhüter hadert
- Fortuna: "Gespielt, wie man gegen HSV spielen muss"
- Düsseldorfer Profi froh wegen Simon Terodde
Fünfte HSV-Nullnummer in der Zweiten Liga
In Düsseldorf ist der HSV erst zum zweiten Mal in dieser Saison ohne eigenen Torerfolg geblieben – und zum ersten Mal auswärts. Die einzige Flaute gab es zuvor bislang im Heimspiel gegen Hannover am 10. Spieltag (0:1).
0:0 gespielt hatte der HSV zuvor in der Zweiten Bundesliga bislang fünfmal, davon alleine viermal in der Premierensaison 2018/19.
Die Bilder zum HSV-Remis in Düsseldorf:
Keine Tore im Spitzenspiel: HSV verpasst Sieg in Düsseldorf
HSV erstmals seit Bayern-Klatsche ohne Torschuss
Der HSV ist mit einem Negativrekord aus dem Topspiel gegangen. Auch, wenn die Statistiker gegen Düsseldorf am Ende sieben Torschüsse zählten – wirklich aufs Tor kam von diesen Versuchen letztlich kein einziger.
Der einzige Ball, den Fortuna-Torhüter Florian Kastenmeier parieren musste, kam von Simon Terodde. Doch die Chance aus der 69. Minute wurde wegen Abseits abgepfiffen.
Damit blieb der HSV erstmals im Unterhaus ohne echten Torschuss. Letztmals war dies den Rothosen am 10. März 2018 widerfahren – beim 0:6 gegen Bayern München in der Abstiegssaison. Chancenverhältnis damals: 1:18 aus HSV-Sicht.
Thioune: Null Chancen, aber null Vorwürfe
Trotz Feldüberlegenheit, die sich auch im größeren Ballbesitz wiederspiegelte (67 Prozent), hat sich der HSV in Düsseldorf also keine echte Torchance herausgespielt.
"Als Trainer kann man dann sagen, das werfe ich meiner Mannschaft vor", bemerkte Thioune dazu in der Pressekonferenz, "ich glaube, das wäre aber auch nicht angemessen".
Die Pressekonferenz nach dem Spiel:
Thioune lobt Ulreich – und der hadert
Trotz eines überlegen geführten Spiels hätte der HSV in Düsseldorf noch verlieren können. Der eingewechselte Brandon Borello scheiterte in der Nachspielzeit mit einem Kopfball an Sven Ulreich, der sein Team nach der größten Tormöglichkeit der Partie vor einer Last-Minute-Niederlage bewahrte. "Diese Parade hat er sich verdient", befand sein Trainer Daniel Thioune, der mit dem Remis und dem achten Spiel nacheinander ohne Niederlage gut leben konnte.
HSV-Einzelkritik:
"Wenn man bei der heimstärksten Mannschaft der Liga einen Punkt holt, dann darf man auch mal damit einverstanden sein – auch wenn aufgrund der ersten Halbzeit mehr drin gewesen wäre", sagte Thioune. Ulreich selbst indes haderte ein wenig mit dem Ergebnis: "In der ersten Halbzeit haben wir eine sehr reife, eine wirklich gute Leistung gezeigt. Aus dieser Phase des Spiels hätten wir mehr mitnehmen müssen, da haben wir uns leider nicht belohnt."
Düsseldorf: "Gespielt, wie man spielen muss"
"Es war ein sehr taktisches Spiel von uns", analysierte Fortunas Trainer Uwe Rösler, der mit seinem Team zuhause weiterhin unbesiegt ist und insgesamt seit neun Spielen nicht mehr verloren hat.
"Wir konnten uns gegen diesen Gegner nicht auf einen offenen Schlagabtausch einlassen – dann gehst du nämlich mit drei oder vier Gegentoren nach Hause. Insofern haben wir so gespielt, wie man spielen muss, um in solchen Partien zu punkten."
Allerdings fiel der Bundesligaabsteiger trotz des Punktgewinns durch den gleichzeitigen Fürther Sieg auf Rang fünf zurück. "Was der Punkt wert ist, wird unser nächstes Spiel bei den Würzburger Kickers am Freitag zeigen", sagte Rösler.
Fortuna-Profis froh über Remis gegen HSV
Düsseldorfs Torhüter Florian Kastenmeier hat sich indes schon jetzt in seinem Urteil über das Unentschieden festgelegt. "Dieser Punkt gegen den HSV ist sehr viel wert", sagte er nach dem Spiel.
"Hamburg hat wohl die beste Mannschaft der Liga. Es ist sicherlich ein Ergebnis mit dem man leben kann", befand auch Innenverteidiger Andre Hoffmann, der froh war, dass Hamburgs Torjäger Simon Terodde diesmal leer ausging. "Wenn man Terodde verteidigen muss, geht es kaum schwerer. Seine Quote ist einzigartig", sagte Hoffmann.
Düsseldorf gegen HSV – die Statistik:
- Düsseldorf: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, Danso, Krajnc – Morales, Sobottka – Pledl, Peterson (46. Borrello) – Karaman, Kownacki (76. Kownacki)
- HSV: Ulreich – Gyamerah (56. Onana), Leistner, Ambrosius, Leibold – Kinsombi (77. Hunt), Heyer, Dudziak (86. Wintzheimer) – Narey, Terodde (77. Wood), Kittel (86. Jatta)
- Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach)
- Gelbe Karten: Hoffmann (4), Danso (2), Sobottka (3) – Kittel (3), Ambrosius (3)
- Torschüsse: 12:7
- Ecken: 3:4
- Angekommene Pässe: 196:451
- Ballbesitz: 33:67 Prozent
- Fouls: 16:14
- Laufleistung: 112:109 Kilometer