Hamburg. Es war ein packendes Nordderby mit einem verdienten Sieg für Bremen. Doch beim HSV ist deshalb nicht alles negativ. Im Gegenteil.
Werder Bremen auf Platz eins, der FC St. Pauli auf Rang drei in der Tabelle der 2. Bundesliga – schlimmer hätte das Wochenende für die Anhänger des nun viertplatzierten HSV auf den ersten Blick nicht enden können. Doch abgesehen davon, dass sich in diesen schlimmen Kriegstagen die Bedeutung eines Sieges oder einer Niederlage in einem Nordderby doch recht deutlich relativiert hat, durften die Fans beider Mannschaften nach dem Abpfiff mit gewissem Stolz auf die Darbietungen ihrer Spieler schauen.
HSV-Rivale Bremen klarer Aufstiegsfavorit
Die Bremer konnten im Volksparkstadion eindrucksvoll bestätigen, warum sie als stärkstes Team der Liga eingestuft werden. Nach dem unterm Strich verdienten Sieg sind die Gäste, die unter Trainer Ole Werner 25 von 27 möglichen Punkten geholt haben, klarer Favorit auf den sofortigen Wiederaufstieg.
Der HSV wiederum lieferte sich mit dem Nordrivalen ein intensives, packendes und hochklassiges Zweitligaduell, war in vielen Kategorien wie Zweikampf- und Passquote oder Ballbesitz deutlich vorne. Dass zwei der drei Gegentore aus unglücklichen Handspielsituationen entsprangen, spricht für die Ausgeglichenheit der Partie. Auffällig auch, mit welcher Energie der HSV in der Schlussphase um den Ausgleich kämpfte, was ebenfalls für die positive Entwicklung der ja bekanntlich jungen Mannschaft spricht.
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HSV darf auf Aufstieg hoffen
Nach dem 3:2-Sieg von Bremen nun die Geschichte vom ewigen Werder-Trauma aufzuwärmen oder über strittige Schiedsrichter-Entscheidungen zu diskutieren, würde deshalb die falschen Schwerpunkte setzen. Fakt ist auch, dass der HSV bei noch 30 zu vergebenden Punkten nur drei Zähler hinter einem direkten Aufstiegsplatz liegt.
Es war schon immer so: Wem es am besten gelingt, auch einmal Niederlagen oder Rückschläge schnell abzuhaken, der beweist wahre Stärke und steigt am Ende auf. Der FC St. Pauli hat es mit dem Sieg am Wochenende in Ingolstadt eindrucksvoll vorgemacht.