Hamburg. Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic öffnet dem HSV-Verteidiger die WM-Tür. Wie die Hamburger nun mit dem Youngster planen.
Am heutigen Donnerstag werden Mario Vuskovic (20) und Anssi Suhonen (21) erst einmal durchgecheckt. Nach ihrem kleinen HSV-Duell am Dienstag in der EM-Qualifikation, als Suhonens Finnen gegen Vuskovics Kroaten überraschend 3:2 gewannen, sind beide U-21-Nationalspieler am Mittwochabend zurück nach Hamburg gereist. Da beide Profis über 90 Minuten zum Einsatz kamen, entscheiden nun die Tests der medizinischen Abteilung des HSV über eine Rückkehr ins Mannschaftstraining.
Einen Schritt weiter sind die deutschen U-21-Akteure Josha Vagnoman (21) und Faride Alidou (20), die eine Nacht eher zurückgekehrt waren und am Mittwoch bereits individuelle Übungen absolvierten. Beide werden am Donnerstag beim Mannschaftstraining erwartet, in dem der angeschlagene, vorzeitig von der niederländischen U-21-Auswahl zurückgekehrte Ludovit Reis (21) schon am Mittwoch wieder voll mitmischte.
Kroatien öffnet HSV-Profi Vuskovic die WM-Tür
Somit steht der Fahrplan für die internationalen U-21-Akteure des HSV. Wie lange Vuskovic noch zu diesem Kreis gehört, ist allerdings fraglicher denn je. Denn der Innenverteidiger darf sich Hoffnungen auf eine Beförderung zur A-Nationalmannschaft machen. Nach dem 2:1-Sieg Kroatiens am Dienstag gegen Bulgarien im Rahmen eines kleinen Turniers bei WM-Gastgeber Katar sprach das Abendblatt den kroatischen Nationaltrainer Zlatko Dalic auf Vuskovic an. Und dieser öffnete dem HSV-Profi erstmals öffentlich die Tür zur WM Ende des Jahres. „Wir haben Mario auf dem Radar. Er hat große Chancen, in unseren WM-Kader zu rutschen“, sagte Dalic zur Überraschung der 15 anwesenden kroatischen Journalisten.
Der 55-Jährige lobte die Zweikampfstärke Vuskovics, der beim HSV 70 Prozent seiner direkten Duelle gewinnt – so viele wie kein anderer beim Zweitligisten. „Natürlich verfolge ich Marios prächtige Entwicklung in Hamburg. Er gehört zu einer Reihe guter kroatischer Nachwuchsverteidiger, die unser Land zu bieten hat“, sagte Dalic, der namentlich auch Abwehrspieler Josip Stanisic (21/FC Bayern), der in Kroatiens U21 an Vuskovics Seite verteidigt, hervorhob.
Dalics Worte überraschen insofern, weil Vuskovic erst vor einem Monat im Abendblatt-Gespräch gesagt hatte, dass er an der U-21-EM 2023 in Rumänien und Georgien teilnehmen wolle. Angesprochen auf seine Zukunft im Nationalteam gab sich Vuskovic, der noch keinen persönlichen Kontakt zu Dalic hatte, bescheiden: „Das hoffe ich natürlich sehr, davon träumt doch jeder Fußballer.“
Vuskovic für manche beim HSV der heimliche Kapitän
Die Aussicht auf eine WM-Teilnahme ist nun der vorläufige Höhepunkt in der bislang rasant verlaufenden Karriere von Vuskovic. Seit der robuste Verteidiger im November einen Stammplatz beim HSV erobert hat, ist er aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Mit seiner positiven und leidenschaftlichen Art steckt er auch seine Mitspieler an.
Manchmal wirkt es selbst auf so manchen Entscheidungsträger beim HSV so, als wäre der mit seiner Mentalität vorangehende Vuskovic der heimliche Kapitän auf dem Platz. Beim HSV ist man längst davon überzeugt, dass der Youngster eine glorreiche Zukunft vor sich hat, zog im März die Kaufoption bei Hajduk Split (drei Millionen Euro Ablöse) und verpflichtete ihn bis 2025. Wer nun ein Haar in der Suppe suchen möchte, der könnte als einziges Manko seine fehlende Endgeschwindigkeit nennen.
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Wird Vuskovic zum Goldesel beim HSV?
Sollte Vuskovic vom Tempo her noch einen Entwicklungsschub nehmen, dürfte er auch für den einen oder anderen Erstligisten in den europäischen Topligen ein Thema werden. Beim HSV gehört er neben Reis und Vagnoman zu den drei Spielern, von denen sich der Club perspektivisch den höchsten Transfergewinn erhofft. Ein echter Goldesel also. Doch momentan sind solche Gedankenspiele eher Zukunftsmusik. Genauso wie Vuskovics Debüt für die kroatische A-Nationalmannschaft.