Hamburg. Hamburgs Profisportvereine dürfen auf Antrag doch wieder Fans einlassen – in Stadien und Hallen aber in unterschiedlicher Anzahl.
Rolle rückwärts in der Zuschauerfrage: Die Fußball-Zweitligisten HSV und FC St. Pauli sowie alle weiteren Hamburger Proficlubs dürfen ihre Heimspiele nun doch wieder vor zumindest einem kleinen Publikum austragen.
Wie die zuständige Behörde für Inneres und Sport am Mittwochabend mitteilte, sind ab sofort jeweils auf Antrag für Spiele unter freiem Himmel 2000 Zuschauende erlaubt, für Sportveranstaltungen in der Halle immerhin noch 1000 Fans.
Voraussetzungen bleiben demnach unter anderem die Vorgaben des obligatorischen 2G-plus-Modells sowie die Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken. Kontingente für Auswärtsfans sind nicht erlaubt.
Towers schon Freitag vor 1000 Fans?
Für die Hamburg Towers, deren am Montag eingereichter entsprechender Antrag nach Abendblatt-Informationen bereits positiv beschieden wurde, bedeutet dies grünes Zuschauer-Licht für das Bundesligaspiel am Freitag gegen den Mitteldeutschen BC.
700 Tickets sollen demnach an Dauerkartenbesitzer gehen, die restlichen 300 an VIP-Kunden. Im letzten Pflichtspiel der Towers am Dienstag im EuroCup gegen Ankara waren noch 200 Zuschauende in der Wilhelmsburger Edel-Optics.de-Arena zugelassen.
St. Pauli mit zwei Heimspielen in Folge
Ob St. Pauli bei der Innenbehörde bereits einen Antrag auf Zuschauerzulassung gestellt hat, ist noch nicht bekannt. Der Zweitliga-Spitzenreiter tritt an diesem Sonnabend zum Jahresauftakt am Millerntor gegen Erzgebirge Aue an.
Am kommenden Dienstag folgt für den Kiezclub mit dem Pokal-Knüller gegen Borussia Dortmund bereits das nächste Heimspiel. Auch, wenn bei 2000 Fans kein großer Gewinn zu erwarten wäre, sollte ein Spiel vor nicht vollkommen leeren Rängen zumindest gut fürs Prestige sein.
HSV gegen St. Pauli doch mit Gästefans?
Interessant wird es dann beim darauffolgenden Spiel, wenn St. Pauli am 21. Januar zum Stadtderby gegen den HSV in den Volkspark reist.
Sollte sich auch der HSV zu einem Zuschauerantrag entscheiden, würden nach Abendblatt-Informationen trotz des eigentlichen Auswärts-"Verbots" wohl auch einige Karten für St.-Pauli-Anhänger zur Verfügung stehen.
Weiteres Treffen von Stadt und Clubs
In der vergangenen Woche hatte der Senat angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens neue Corona-Regelungen für Veranstaltungen beschlossen. In geschlossenen Räumen sind demnach grundsätzlich höchstens 200 Personen erlaubt, im Freien höchstens 1000 Menschen.
Die Profisportvereine hatten diese Entscheidung zum Teil vehement kritisiert und daraufhin das Gespräch mit der Innenbehörde gesucht, die nun also einzelnen Anträgen auf Erhöhung der Zuschauerkapazität nachkommen will.
Der Austausch zwischen den Clubs und der Stadt soll nun weiter vorangetrieben werden. Am Freitag ist dazu ein virtueller runder Tisch mit Sportstaatsrat Christoph Holstein und Vertretern der Profivereine angesetzt. Dabei soll es unter anderem auch um mögliche finanzielle Corona-Hilfen gehen.