Hamburg. Degradiert ins Farm-Team, dabei sprach Wood bei seinem Wechsel von einem Club, der wie eine Familie sei. Nun kam alles anders.

Für Bobby Wood läuft es sportlich aber mal so gar nicht. Nach seiner Vertragsauflösung beim HSV im April dieses Jahres wollte der 28 Jahre alte Stürmer mit seinem Wechsel zum MLS-Club Real Salt Lake ein neues, gar ein erfolgreicheres Kapitel in den USA aufschlagen. Sechs Monate später weiß Wood: dieser Plan ist gescheitert.

Von Anfang an hatte der frühere US-Nationalspieler nicht das Standing innerhalb der Mannschaft, von dem er ausgegangen war. Erst zwei Monate nach seinem Abgang aus Hamburg stand Wood erstmals im Kader von Salt Lake. Allerdings kam er lange nicht über die Rolle des Einwechselspielers hinaus. Im Sommer erkämpfte er sich schließlich einen Platz in der Startelf. Doch diesen sollte er nach nur zwei Toren in zwölf Spielen schnell wieder verlieren.

Bobby Wood für 13-Jährigen ausgewechselt

Nachdem der glücklose Trainer Freddy Juarez Ende August beurlaubt und durch Pablo Mastroeni ersetzt wurde, spielte Wood überhaupt keine Rolle mehr. In den darauffolgenden acht Ligaspielen, von denen Salt Lake vier gewann, reichte es für den Angreifer nicht einmal für einen Kaderplatz.

Der endgültige Absturz folgte schließlich an diesem Wochenende, als Wood für die zweite Mannschaft, das sogenannte Farm-Team, zum Einsatz kam, das auf den klangvollen Namen Real Monarch SLC hört. Immerhin sammelte der Stürmer beim 0:0 gegen den Colorado Springs Switchbacks FC mal wieder Spielzeit. Doch die Demontage sollte weiter anhalten, denn in der 61. Minute wurde Wood für einen 13-Jährigen ausgewechselt. Teenager Axel Kei kam für den einstigen Liebling von HSV-Investor Klaus-Michael Kühne und Topverdiener der Hamburger ins Spiel. Die „Höchststrafe“, wie es die „Sport Bild“ nannte.

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Vor einem halben Jahr klang das noch ganz anders. „Für mich war es sehr wichtig, zu einem Club zu kommen, der wie eine Familie ist“, hatte Wood bei seinem Wechsel gesagt – er meinte sicher die Familie der ersten Mannschaft. „Deshalb fühlt es sich so gut an, zu Real Salt Lake zu wechseln. Die Entscheidung war einfach.“

Noch einfacher scheint es nun für den neuen Coach Mastroeni gewesen zu sein, Wood ins Farm-Team abzustellen. Dabei hatte Real Salt Lakes General Manager Elliot Fall noch im April gesagt: „Bobby wird eine wertvolle Verstärkung für uns werden.“

Inzwischen muss Wood darum bangen, überhaupt für die zweite Mannschaft eine Verstärkung zu sein. Sein Vertrag beim US-Club läuft noch mehr als zwei Jahre bis zum 31. Dezember 2023. Doch mit langfristigen Verträgen, ohne dabei einen Wert für den Club darzustellen, kennt sich Wood noch aus seiner Zeit beim HSV aus.