Hamburg. Mit welchem Aufwand das Volksparkstadion nach dem Besuch der Nationalmannschaft zurück in ein HSV-Land verwandelt wurde.
Am Sonntag gegen 13 Uhr verließen die letzten drei Lkw den Parkplatz weiß vor dem Volksparkstadion. Voll beladen mit Plastikfolien, Werbebanden, Sichtschutzfolien und allem möglichen weiteren Gedöns, das man braucht, um ein Stadion und einen Trainingsplatz – wie es auf Neudeutsch heißt – umzubranden. Also die Spielstätte des HSV so aussehen zu lassen, als gehöre sie dem Deutschen Fußball-Bund (DFB). Nur die blauen und weißen Fahnen des DFB flatterten am Sonntag noch im lauen Lüftchen vor dem VIP-Eingang.
Am Sonnabend bat Bundestrainer Hansi Flick nach dem 2:1-Sieg der Nationalmannschaft am Freitag gegen Rumänien die Ersatzspieler zum Training in den Volkspark. Dabei war auch HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes. Manuel Neuer pausierte, Marc-André ter Stegen wurde geschont, neben Bernd Leno wurde ein weiterer Schlussmann gebraucht. „Als die Anfrage gekommen ist, musste ich natürlich nicht lange überlegen“, sagte Heuer Fernandes: „Auch wenn es nur eine Trainingseinheit gewesen ist, ist es natürlich etwas Besonderes, im Kreise der Nationalmannschaft zu sein.“
Anschließend stellte sich Mittelfeldspieler Leon Goretzka in der Mannschaftskabine den Fragen von sechs jungen HSV-Fans. Der Umkleideraum war da noch komplett schwarz, rot und gold im Stil des DFB gestaltet. Ein gewaltiger Aufwand das alles.
Beim HSV klingelt die Kasse nach DFB-Besuch
Für den HSV lohnte sich die Quasi-Abtretung seiner Spiel- und Trainingsstätte. Neben der Stadionmiete von etwa 500.000 Euro kommt noch ein unbekannter sechsstelliger Betrag für Nutzung des Trainingsgeländes und der Funktionsräume dazu. Aufbau und Beseitigung der allermeisten Werbemittel und Choreographie-Utensilien zahlt natürlich der DFB.
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Wenn Trainer Tim Walter an diesem Montagnachmittag nach drei freien Tagen die HSV-Spieler wieder zum Training empfängt, sieht alles wieder aus, als sei die DFB-Auswahl nie da gewesen. Rund 30 Helfer haben seit Sonnabend alle DFB-Werbemittel entfernt. „Wir haben zwölf Stunden alles eingepackt“, erzählte ein Mitarbeiter der Spedition, die die Materialien in ein Lager der Firma APA brachte, die das Umdekorieren der Stadien durchführt und auch bei den Hamburg European Open im Tennis am Rothenbaum im Einsatz ist.