Hamburg. Der neue Chefcoach holt mit Filip Tapalovic und Julian Hübner zwei langjährige Bekannte in seinen Hamburger Stab.

Wer die Berichterstattung über den rheinland-pfälzischen Verbandsligisten SV Rülzheim verfolgt, hätte am Sonnabend eine wichtige Information über den HSV erfahren können. „Julian Hübner (37) verlässt den SVR nach nur vier geleiteten Trainingseinheiten wieder. Der Grund: Hübner wird beim Hamburger Sportverein in den Trainerstab des neuen Chefcoaches Tim Walter rücken“, schrieb die „Rheinpfalz“. Was in Hamburg wohl niemand bemerkte, vermeldete der HSV am Sonntag. Hübner wird Co-Trainer von Walter.

Und nicht nur er. Mit Filip Tapalovic (44) verpflichtet der HSV noch einen zweiten Assistenten. Während Walter mit Hübner zwischen 2013 und 2015 in der Jugend des Karlsruher SC zusammenarbeitete, kennt er den früheren Bundesligaprofi Tapalovic (Bochum, Schalke, 1860 München) aus dem gemeinsamen Fußballlehrer-Lehrgang in Hennef 2017.

Tapalovic war zuletzt bis Januar an der Seite von Marco Kurz Co-Trainer des australischen Erstligisten Melbourne Victory. Beide Assistenten bekommen einen Zweijahresvertrag. „Ich bin davon überzeugt, dass wir ein Trainerteam haben, das sehr gut zusammenarbeiten wird“, sagt Walter.

Auch Merlin Polzin gehört zu Trainerteam vom HSV

Zu diesem Team wird auch weiterhin Merlin Polzin gehören. Der 30-Jährige, der als Co-Trainer von Daniel Thi­oune zum HSV kam, steht noch bis 2022 unter Vertrag und wird als dritter Assistent unter Walter arbeiten. Durch seine Stärken in der Spielanalyse genießt Polzin intern eine hohe Wertschätzung. Der Bramfelder soll auch dann bleiben, wenn Thioune einen neuen Job findet.

Sportvorstand Jonas Boldt will den Bereich Spielanalyse umstrukturieren. Nach Abendblatt-Informationen gehören die bisherigen Analysten Alexander Hahn und Sören Meier künftig nicht mehr zum Profistab. Beide zählten seit dem Abstieg 2018 zum festen Team der Trainer, Meier sogar noch länger. Beide hatten auch den eigenen Wunsch geäußert, künftig eine neue Position innerhalb des Clubs einzunehmen.

Julian Hübner rückt in den Trainerstabd von Tim Walter (Archivbild).
Julian Hübner rückt in den Trainerstabd von Tim Walter (Archivbild). © imago/foto2press | imago sportfotodienst

Ebenfalls nicht mehr bei den Profis dabei ist Hannes Drews. Der 39-Jährige war bis zuletzt als zweiter Co- sowie Übergangstrainer tätig. Sein Vertrag läuft noch ein Jahr. Im Lizenzspielerbereich und im Nachwuchs sind aber alle Trainerpositionen besetzt. Die interne Analyse der HSV-Führung hatte ergeben, dass sich Drews, Polzin und Thioune in ihrer inhaltlichen Arbeit zu ähnlich waren. Alle drei gelten als analytische Trainer. Künftig erhofft sich Boldt, dass insbesondere Chefcoach Walter seine Spieler emotional stärker packt.

Neuer Torwarttrainer beim HSV: Sven Höh

Am Mittwoch kommt das Trainerteam erstmals zu den Leistungstests mit der Mannschaft zusammen. Am Freitag geht es dann zur ersten Einheit auf den Platz. Dann wird auch der neue Torwarttrainer Sven Höh mit dabei sein. „Julian, Filip, Merlin und Sven passen sehr gut zu unserem Weg der Entwicklung, alle vier bringen neben ihrem Know-how auch die nötige Erfahrung mit“, sagte Boldt zur Neubesetzung des Trainerteams.

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Beim ersten Training soll dann auch Jonas Meffert (26) auf dem Platz stehen. Der defensive Mittelfeldspieler von Holstein Kiel wird nach Innenverteidiger Sebastian Schonlau (26) der zweite Neuzugang.

Besonders intensiv fahndet Sportdirektor Michael Mutzel aktuell nach einem Stürmer. Mit Hamadi Al Ghaddioui, der beim VfB Stuttgart verlängert hat, ist ein Kandidat aus dem Rennen. Spekuliert wird in türkischen Medien über den Schweizer Michael Frey (26) von Fenerbahce Istanbul. Sein Vertrag läuft noch ein Jahr. Ob der HSV eine Ablöse stemmen kann, ist ungewiss. „Wir haben keine Transferbeschränkungen“, sagte Finanzvorstand Frank Wettstein am Sonnabend dem NDR. Große Sprünge kann sich der HSV nach der erneuten Trainerrochade aber nicht leisten.