Darmstadt. Der 18-jährige Mittelfeldspieler wird nach Debüt und Assist gefeiert. Wie der HSV eine Wiederholung des Falls Alidou vermeidet.

Der Mann des Tages stand noch draußen bei den Interviews, als einer seiner Mitspieler bereits in der Kabine gefeiert wurde. Vierfachtorschütze Robert Glatzel war am Sonntag der gefragte Mann, doch auch der zehn Jahre jüngere Elijah Krahn genoss einen großen Moment.

Der 18 Jahre junge Mittelfeldspieler des HSV hatte wenige Minuten zuvor nicht nur sein erstes Profispiel bestritten, sondern dabei gleich sein erstes Tor vorbereitet – das 5:0 durch Glatzel. Ludovit Reis feierte den Debütanten in einer Instagram-Story: „Debut boy!“ Auch die Youngster Mario Vuskovic (20) und Faride Alidou (20) jubelten mit.

HSV News: Krahn im November erstmals im Kader

Seit drei Monaten trainiert der Kapitän der U 19 regelmäßig bei den Profis mit. Gegen Ingolstadt stand er Ende November erstmals im Kader, nun folgte das Vierminutendebüt. Krahn profitierte davon, dass der HSV mit nur 16 Feldspielern nach Darmstadt gereist war, darunter Bent Andresen aus der A-Jugend und der zuletzt langzeitverletzte Maximilian Rohr. Zwei Plätze blieben auf der Bank leer. Der HSV hat aktuell einfach nicht mehr gesunde Profis.

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Die Verantwortlichen hatten sich bewusst dafür entschieden, den Kader kleinzuhalten – um eben Spielern wie Krahn Chancen zu ermöglichen. Und diese nutzte der zentrale Mittelfeldmann auf Anhieb. Mit einem feinen Steckpass legte er kurz vor Schluss den vierten Glatzel-Treffer auf (88.). „Ich freue mich einfach für den Jungen. Er macht ja nebenbei noch sein Abitur“, sagte Trainer Tim Walter, der nach Anssi Suhonen und Faride Alidou schon dem dritten Eigengewächs in dieser Saison zum Profidebüt verholfen hat.

Walter will Fall Alidou vermeiden

Walter bremste aber direkt die Erwartungen. „Elijah muss noch sehr viel arbeiten. Das hat man zuletzt im Test gegen Midtjylland gesehen. Also Ball flach halten und weiter hart arbeiten. Das macht der Junge. Er ist ein ganz geerdeter Bub.“

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Walter dürfte bei seinen Worten auch an den Fall Alidou gedacht haben. Der Flügelstürmer wurde nach seinen ersten Profispielen im Oktober schnell gehypt, ehe er schließlich kurz vor Weihnachten beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt unterschrieb. Zuvor hatte der HSV es verpasst, Alidous Vertrag rechtzeitig zu verlängern, bevor man ihn auf die Zweitliga-Bühne hob.

HSV News: Vertrag von Krahn wurde verlängert

Dieser Fehler wird dem Club bei Krahn nicht passieren. Dessen Berater Dieter Gudel, der auch Alidou betreut, hatte bereits vor Weihnachten zusammen mit Sportdirektor Michael Mutzel den Vertrag des Talents verlängert. Krahn unterschrieb allerdings keinen Lizenzspielervertrag, sondern einen Fördervertrag, der sich bei bestimmten Leistungen in einen Profivertrag umwandelt. Den ersten Teil dieser Leistungen hat Krahn nun erfolgreich erfüllt.