Hannover. Schöne Bescherung am Tag vor Nikolaus: Alidou auf falschem Schlitten, Kaufmann als Osterhase. Vuskovic darf ein Weihnachtslied singen.
Der HSV hat bei Hannover 96 mit 0:1 verloren und damit nach zuvor zwölf ungeschlagenen Spielen seine zweite Saisonniederlage hinnehmen müssen. Trainer Tim Walter sah dennoch "ein sehr gutes Auswärtsspiel" seiner Mannschaft. So bewertet das Abendblatt die Leistung der HSV-Profis – die Einzelkritik:
Marko Johansson: Beim Schweden wollte so gar keine Adventsstimmung aufkommen, nachdem er vor dem 0:1 alles reinhaute und sich am Ende dann doch über das Gastgeschenk an Hannover ärgern musste. Immerhin: Sah einmal rot, ohne dabei Rot zu sehen.
Moritz Heyer: War in etwa so viel auf seiner rechten Seite unterwegs wie der Weihnachtsmann am Heiligen Abend. Gut.
Sebastian Schonlau: Musste nur einmal eine Kerze anzünden, als er Torhüter Johansson in Bedrängnis brachte. Ansonsten stark.
Mario Vuskovic: O du Fröhliche. Der Kroate wird mit jedem Spiel besser. In dieser vorweihnachtlichen Form kaum aus der Startelf zu verdrängen.
Jan Gyamerah (bis 80.): Rutschte nach dem Ausfall von Muheim kurzfristig in die Startelf und war ganz sicher nicht der Grund, dass sich der HSV diesen zweiten Advent ein wenig anders vorgestellt hat.
Mikkel Kaufmann (ab 80.): Auch ein Osterhase ist kein guter Weihnachtsretter.
Jonas Meffert: Hätte vor dem 0:1 im Laufduell mit gegen Beier zumindest ein paar der neun Rentiere gebraucht. Doch ohne die Hilfe von Dancer, Prancer und Co. kam auch der Mittelfeldmann zu spät.
Ludovit Reis (bis 80.): Einer von Walters fleißigsten Elflein. Hätte sich für seinen Festtagsauftritt selbst belohnen sollen.
Anssi Suhonen (ab 80.): Brachte keine Geschenke mehr mit.
Bakery Jatta: Hamburgs Renntier war der dreifache Pechvogel des Tages. Bei einem der schönsten Spielzüge der Saison war angeblich seine rechte Stiefelspitze im Abseits. Dann wollte sich der Videorichter die strittige Szene im Strafraum direkt vor dem 0:1 nicht einmal anschauen, als erneut sein rechter Stiefel eine Hauptrolle einnahm. Und natürlich war es auch dieser rechte Stiefel, der eine der größten Chancen des Spiels nicht reinmachte. Sollte am Montag lieber den linken Stiefel für den Nikolaus rausstellen.
Sonny Kittel: Muss sich alle Jahre wieder gegen Hannover 96 ärgern. Dabei brauchte sich Hamburgs Kreativchef diesmal so gar keinen Vorwurf machen.
Faride Alidou (bis 71.): Wirkte ein wenig so, als ob er diesmal mit dem falschen Schlitten unterwegs gewesen wäre.
Manuel Wintzheimer (ab 71.): Kam zur erhofften Bescherung ein wenig zu spät.
Robert Glatzel: Traf einmal herrlich per Kopf, wofür es aber statt des 1:0 nur die Abseitsrute gab. Der Rest des Spiels glich eher einer stillen Nacht.
HSV verliert in Hannover – die Bilder: