Hamburg. Jede Menge Themen im Volkspark zum Trainingsauftakt mit etlichen Youngstern und dem Comeback eines Senkrechtstarters.

Mit einem Durchschnittsalter von 24,2 Jahren stellt der HSV ohnehin bereits den jüngsten Kader der aktuellen Zweitligisten. Am Mittwoch wurde dieser Schnitt zumindest in der Trainingsgruppe noch einmal entschieden nach unten gezogen.

Denn zum Auftakt in die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Hansa Rostock am kommenden Sonntag (13.130 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) versammelte Trainer Tim Walter zahlreiche junge Talente um die Profis – neben den Dauergästen der vergangenen Tage, Robin Velasco (19, Linksaußen), Elijah Krahn (18, defensives Mittelfeld), Felix Paschke (18, zentrales Mittelfeld) und Bent Andresen (18, Außenverteidigung), durften diesmal auch noch Luis Seifert (17, Innenverteidigung), Kelsey Owosu Aninkorah-Meisel (17, Angriff) und Juho Kilo (19, offensives Mittelfeld) reinschnuppern.

Luis Seifert (l.) im Zweikampf mit Bakery Jatta.
Luis Seifert (l.) im Zweikampf mit Bakery Jatta. © Witters | Unbekannt

HSV: David vor Blitz-Comeback gegen Rostock?

Auch Jonas David geht eigentlich noch immer als Youngster durch, gehört beim HSV mit seinen 21 Jahren und 22 Profi-Einsätzen de facto aber schon zu den älteren Hasen – und seit Mittwoch wieder voll zum Team. Denn der Innenverteidiger kehrte nach seinem Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel und drei verpassten Pflichtspielen endlich wieder ins Mannschaftstraining zurück.

Er ist wieder da: Jonas David (l.) im Trainingsudell mit Bakery Jatta.
Er ist wieder da: Jonas David (l.) im Trainingsudell mit Bakery Jatta. © Witters | Unbekannt

„Das war okay“, sagte Walter über den Rückkehrer, bei dem er sich nun täglich nach dem Befinden erkundigen möchte. „Er ist jetzt auf jeden Fall auf dem Weg der Besserung und hat schon gute Schritte gemacht heute“, sagte Walter. „Ich hoffe schon, dass er bis Jahresende noch einmal im Kader sein wird.“ Sogar ein Blitz-Comeback gegen Rostock wollte Walter nicht ganz ausschließen. „Wir hoffen es, aber wissen es nicht. Ich bin kein Hellseher!“

HSV: Trainingslager mit „ein paar Jungen“

Auch zur Nominierung der Reisegruppe für das Wintertrainingslager wagte Walter am Mittwoch noch keine Prognose, ließ sich aber zumindest schon einmal diese Vorhersage entlocken: „Wir werden auch ein paar Junge mitnehmen.“

Ansonsten müssen speziell bei den verletzten und angeschlagenen Spielern darauf geachtet werden, wie sie aus dem Urlaub zurückkommen. „Es kann ja auch da etwas passieren, es gibt ja die kuriosesten Geschichten.“

HSV: Tommy Doyle schon früher weg?

Ob Tommy Doyle dem HSV-Tross im südspanischen Luxusresort Sotogrande (2. bis 8. Januar) angehören wird, vermochte Walter ebenso wenig festzulegen. Der Engländer mache ihm aber zumindest „nicht den Eindruck“, dass er schon vor dem Ende des Leihgeschäft mit Manchester City im nächsten Sommer wieder zurück auf die Insel wolle. Aktuell machen Gerüchte die Runde, der amtierende englische Meister könne Doyle noch in der Winterpause wieder zurückbeordern wollen. 

 „Wir schauen“, sagte Walter vielsagend über die Zukunft des 20 Jahre jungen Mittelfeldspielers, der in der vergangenen Woche wegen einer Magenverstimmung zwei Tage nicht trainieren konnte. Gegen Hannover stand Doyle dann zwar wieder im Kader, schmorte bei der 0:1-Niederlage aber 90 Minuten auf der Bank.

Damit bleibt der hoffnungsvolle U-21-Nationalspieler auch in dieser Woche bei 71 Minuten Zweitligaspielzeit stehen, verteilt auf sechs Kurzeinsätze (ein Treffer, eine Vorlage). „Er ist ein Spieler von uns, und solange er hier ist, versuchen wir alle, ihn zu verbessern und entsprechend zu behandeln“, sagte Walter.

Bakery Jatta: Walter gibt Statement ab

Angesprochen auf die Behandlung eines anderen HSV-Profis reagierte Walter am Mittwoch schließlich bestimmt und gereizt zugleich: Bakery Jatta. „Der Verein steht zu ihm, wir als Team stehen zu ihm. Er weiß, dass wir ihm immer beistehen“, sagte Walter angesichts der Anklage der Hamburger Staatsanwaltschaft gegen Jatta vor dem Jugendrichter am Amtsgericht Altona.

"Er ist einer von uns": Bakery Jatta (l.) im HSV-Training am Mittwoch. © Witters | Unbekannt

Damit sei zu der weiter schwelenden Identitätsdebatte um den 23 Jahre alten Gambier alles gesagt, vermerkte Walter. Alles, außer diesem Statement: „Baka ist so ein herzensguter Junge und einer von uns.“