Hamburg/Grassau. Somit wird der offensive Mittelfeldspieler längere Zeit ausfallen. Die Verletzungssorgen häufen sich bei den Hamburgern.

Es waren Nachrichten, die irgendwie ins Bild passen. Der Hamburger SV hat am Dienstagmorgen im Trainingslager in Grassau bekanntgegeben, dass die Verletzung von Mittelfeldspieler Sonny Kittel (27) deutlich schlimmer ist als zunächst angenommen.

Eine MRT-Untersuchung ergab, dass die Prellung am Wadenbeinköpfchen in Wirklichkeit ein Haarriss im Wadenbein ist. Eine Diagnose, die überrascht. Noch vor zwei Tagen spielte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt (39), die Trainingsabstinenz von Kittel herunter. "Es ist eine reine Trainingssteuerungsmaßnahme. Ich finde, er verhält sich unglaublich professionell, vor allem nach seiner Leidensgeschichte. Er hört sehr gut in seinen Körper rein", so Boldt.

HSV-Ärzte glauben an Einsatz gegen Dresden

Wie lange der torgefährliche HSV-Profi ausfallen wird, ist noch unklar. Normalerweise beläuft sich die Ausfalldauer bei einer solchen Verletzung auf sechs bis zwölf Wochen, je nach Größe des Risses im Knochen. Sicher ist aber, dass Kittel den Saisonauftakt beim FC Schalke 04 am 23. Juli verpassen wird.  Die HSV-Ärzte wollen bei Kittel, der derzeit keine Schmerzen verspürt, nun von Woche zu Woche schauen und glauben, dass der Mittelfeldspieler am zweiten Spieltag gegen Dynamo Dresden wieder zur Verfügung stehen könnte.

In welchem körperlichen Zustand Kittel dann sein wird, ist allerdings unklar. Bislang hat der Techniker nahezu die gesamte Vorbereitung verpasst.

Auch Vagnoman wird den Saisonstart verpassen

Am Abend zuvor hatten die Hamburger bereits den Ausfall von Rechtsverteidiger Josha Vagnoman (20) vermeldet. Der U-21-Nationalspieler droht durch die Blessur auch die Olympischen Spiele in Tokio zu verpassen. Der gebürtige Hamburger war von Bundestrainer Stefan Kuntz (58) nominiert worden. Derzeit befinden sich DFB, HSV und Vagnoman in Gesprächen, ob es Sinn ergibt, dass der Außenverteidiger die Reise nach Asien antritt. Derzeit geht die Tendenz dahin, dass Vagnoman die Olympischen Spiele verpassen wird.

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Das Thema Verletzungen zieht sich beim HSV wie ein roter Faden durch die Saisonvorbereitung. Neben Kittel hat auch Torhüter Daniel Heuer Fernandes (28) gesundheitliche Probleme.

Der Deutschportugiese laboriert an hartnäckigen Adduktorenprobleme, die dafür sorgten, dass er auch am Dienstag nur rund 30 Minuten individuell mit Reha-Trainer Sebastian Capel arbeiten konnte. Sein Einsatz im Testspiel am Mittwoch in Heimstetten gegen den FC Augsburg ist ausgeschlossen. Stattdessen sollen sich Tom Mickel (34) und Nachwuchstalent Leon Oppermann (19) die Zeit zwischen den Pfosten teilen.

Während der Einheit am Morgen ging zudem Mittelfeldspieler David Kinsombi (25) frühzeitig in die Kabine. Ob es eine Belastungssteuerung war oder eine Verletzung vorliegt, ist noch nicht übermittelt.

Corona-Quarantäne bei Glatzel und Onana endet

Zudem fehlen im Trainingslager die an Corona erkrankten Amadou Onana (19) und Robert Glatzel (27), die beide nur an leichten Symptomen leiden, und in ihren Wohnungen auf dem Fahrrad-Ergometer trainieren konnten.

Beim neuen HSV-Stürmer endet die Quarantäne am Donnerstag. Nach einen negativen Testergebnis soll der von Cardiff City verpflichtete Offensivspieler wieder an das Training herangeführt werden Am Freitag steht auch bei Onana ein Coronatest auf dem Programm. Fällt dieser negativ aus, darf auch der Belgier wieder zur Mannschaft stoßen.

Keine idealen Bedingungen für Trainer Tim Walter (45), der nur noch knapp zweieinhalb Wochen Zeit hat, seine Mannschaft für den Saisonstart in der Zweiten Liga fit zu machen.