Papadopoulos muss Training nach blutigem Zweikampf mit Lasogga abbrechen. Mavraj darf auf ein baldiges Comeback hoffen.

Fosun buhlt um den HSV

Steigt ein chinesischer Konzern beim HSV ein? Wie das Wirtschaftsmagazin "Capital" in seiner April-Ausgabe berichtet, hat der Finanzinvestor Fosun bei den Hamburgern und fünf weiteren Bundesliga-Vereinen Interesse an einer Beteiligung bekundet. Demnach sollen seit 2015 Gespräche mit Vertretern von Werder Bremen, Borussia Dortmund, Hertha BSC, Borussia Mönchengladbach, dem VfL Wolfsburg und dem HSV geführt worden sein. Mit mehreren Clubs wurde eine mögliche Minderheitsbeteiligung von Chinas größtem privatem Finanzkonglomerat diskutiert. Zu einem Abschluss ist es bislang allerdings nicht gekommen, wenngleich der Kontakt weiterhin bestehe.

Der HSV hat inzwischen auf die Meldung reagiert. Das Interesse von Fosun an einer Beteiligung in der Bundesliga sei dem Verein grundsätzlich "aus dem Markt" bekannt, hieß es auf Abendblatt-Anfrage. Es habe aber keine Gespräche zwischen Fosun und dem HSV gegeben.

Das chinesische Interesse am deutschen Fußball beruht auf Gegenseitigkeit. Der VfL Wolfsburg eröffnet am Mittwoch ein Büro in Peking und startet damit eine Vermarktungsoffensive. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) haben in den zurückliegenden Wochen ebenfalls die Beziehungen ins Reich der Mitte intensiviert. Bereits im Januar 2015 war Wanda, der umsatzstärkste chinesische Immobilien-, Hotel- und Kaufhausriese, beim spanischen Topclub Atlético Madrid eingestiegen. Zudem zählt Wanda zu den Sponsoren des Weltverbands Fifa.

Mavraj erstmals wieder am Ball

Viel los war nicht beim Vormittagstraining des HSV am Dienstag. Sechs Hamburger Profis sind mit der Nationalmannschaft unterwegs: die A-Nationalspieler Albin Ekdal, Johan Djourou, Michael Gregoritsch, Filip Kostic und Gotoku Sakai sowie U-21-Debütant Gideon Jung. US-Stürmer Bobby Wood hatte seine Länderspielreise wegen einer akuten Rückenverletzung absagen müssen, er wird weiterhin untersucht und konnte ebenso wenig wie der am Knie verletzte Aaron Hunt an der Einheit teilnehmen. Laut Sportchef Jens Todt wird Hunt in dieser Woche kein Fußball spielen können. Bei Wood müsse man "von Tag zu Tag schauen".

Papadopoulos erleidet Platzwunde

Die übrigen Feldspieler absolvierten unter der Aufsicht von fünf Trainern ein Trainingsspielchen auf einem eigens abgesteckten Kleinfeld. Für eine Schrecksekunde sorgte dabei Kyriakos Papadopoulos, der für seine Nationalmannschaft wegen einer Roten Karte gesperrt ist. Der Grieche wurde von Pierre-Michel Lasogga mit dem Ellbogen am Kopf erwischt und erlitt eine Platzwunde und Schwellungen. Für ihn war die Trainingseinheit daraufhin beendet, er wurde mit verbundenem Kopf vom Platz gefahren. Am Donnerstag soll "Papa" wieder ins Training einsteigen.

Mavraj sorgt für Lichtblick

Einen Lichtblick gab es allerdings auch: Mergim Mavraj konnte unter Anleitung von Rehabilitations- und Athletiktrainer Sebastian Capel nach langer Pause erstmals wieder 45 Minuten individuell mit dem Ball trainieren. Der Innenverteidiger hatte sich Anfang März einen Sehnenriss im Kniegelenk zugezogen. Er könnte im Heimspiel gegen den 1. FC Köln am 1. April (15.30 Uhr) sein Comeback geben.

Rincón verspürt Wehmut

Ex-HSV-Profi Tomás Rincón glaubt zu wissen, warum sein früherer Verein seit Jahren in den unteren Tabellenregionen der Bundesliga anzutreffen ist. "Aus meiner Sicht liegt es daran, dass der Verein keine Stabilität hat – von oben bis unten", sagte der Venezolaner der "Hamburger Morgenpost": "Sie bräuchten zwei Jahre ohne Umbruch, mit einem Trainer und einem Sportchef. Es muss eine gemeinsame Idee geben, der alle folgen müssen. Das habe ich oft vermisst." Rincón (29) trug von 2009 bis 2014 das Trikot der Hamburger, bevor er zum CFC Genua wechselte. Seit Januar spielt er beim italienischen Serienmeister Juventus Turin.

Beim Gedanken an seine Ausbootung beim HSV verspürt Rincón immer noch Wehmut: "Das ist nicht gut gelaufen damals. Es hat mich sehr traurig gemacht und wehgetan. Ich habe mich total mit dem Verein identifiziert. Noch heute schaue ich die Spiele, wann immer ich kann." Rincón habe sich mit Sportdirektor Frank Arnesen auf eine Vertragsverlängerung geeinigt. Arnesens Nachfolger Oliver Kreuzer habe ihn dann nicht mehr gewollt.

Götz' Berater deutet Wechsel an

Ashton Götz könnte im Sommer den HSV nach  neun Jahren verlassen. "Der neue Verein kann sich auf einen bundesligatauglichen und topfitten Spieler freuen, der die nächsten Schritte machen will", sagte Götz' Berater Björn Gerke der "Hamburger Morgenpost". Der Deutschamerikaner Götz (23) kam letztmals im Oktober in der Profimannschaft des HSV zum Einsatz.