Hamburg. Vorstand Wettstein geht nach erfolglosen Verhandlungen um die Erhöhung der Fan-Zahlen in die Offensive und prüft Widerspruch.
Seit Wochen verhandelt der HSV mit der Stadt Hamburg über eine höhere Zuschauerauslastung im Volksparkstadion – bislang ohne Erfolg. Auch im kommenden Heimspiel gegen den SV Sandhausen dürfen nur 17.950 Besucher in die HSV-Arena – obwohl laut Beschluss der Ministerpräsidenten 25.000 Zuschauer erlaubt wären.
Nun geht der HSV in die Offensive. „Wir haben unter anderem einen umfangreich begründeten Antrag auf eine Erhöhung der Zuschauerzulassung gestellt und trotz der durchweg positiven Rückmeldungen des Gesundheitsamtes Altona nach unserem Heimspiel gegen Darmstadt vom Sportamt bisher eine Absage für zusätzliche Kapazitäten ohne nachvollziehbare Begründung erhalten“, sagte Finanzvorstand Frank Wettstein am Sonntag. „Das erschließt sich mir ebenso wenig wie die Ungleichbehandlung mit anderen Sportveranstaltungen in der Stadt Hamburg.“
HSV darf weniger Plätze belegen als St. Pauli
Wettstein meint damit auch die Zuschauerauslastung am Millerntor. Der FC St. Pauli durfte zuletzt 34,5 Prozent der Zuschauerkapazität nutzen, beim HSV sind es nur 31,5 Prozent.
Das will der Club nicht länger akzeptieren. „Da uns auch auf Nachfrage bisher keine nachvollziehbare Begründung genannt und schriftliche Erläuterung in Aussicht gestellt wurde, werden wir den Widerspruchsweg prüfen. Es kann und darf doch nicht sein, dass in einer Stadt beispielsweise zwei Zweitliga-Fußballclubs nach unterschiedlichen Maßstäben bewertet werden“, sagt Wettstein.
HSV entsteht Schaden durch Zuschauerbegrenzung
Der HSV verdient bei der aktuellen Auslastung nur 200.000 Euro pro Heimspiel. Vor Corona waren es rund 1,5 Millionen Euro. Um den Umsatzverlust durch die fehlenden Zuschauer-Einnahmen zu kompensieren, hatte der HSV beim Bund eine Überbrückungshilfe beantragt. Zehn Millionen Euro wurden dem HSV bewilligt, wie das Abendblatt am Sonnabend exklusiv berichtete.