Hamburg. Das ist der neue HSV-Profi, der unter Guardiola in der Champions League spielte. Warum der Deal mit BVB-Juwel Knauff scheiterte.

Als selbst die optimistischsten Fans des HSV nicht mehr mit dem sehnlichst erwarteten Neuzugang für das Mittelfeldzentrum gerechnet hatten, überraschte der Zweitligist am Dienstagabend um 19.45 Uhr mit einer über die sozialen Netzwerke verbreiteten Nachricht. Der HSV leiht Tommy Doyle (19) bis Saisonende von Manchester City aus. Aus finanzieller Sicht ist es ein Deal ohne Risiko: Die Hamburger zahlen keine Leihgebühr und der englische Meister übernimmt sogar Teile des Gehalts. Eine Kaufoption besitzt der HSV nicht.

Also doch noch ein Neuzugang. Und das, obwohl das Transferfenster am Deadline Day bereits seit 18 Uhr geschlossen war.

HSV holt Vuskovic und Doyle

Doch beide Clubs und der Spieler hatten im Hintergrund noch Details zu klären, bevor der Transfer an die Öffentlichkeit gehen durfte. Es überrascht nicht nur die Tatsache, dass neben dem kroatischen Abwehrtalent Mario Vuskovic (19) noch ein weiterer Spieler verpflichtet wurde. Sondern auch der Name Doyle, den nun wirklich keiner auf seinem Spekulationszettel hatte.

Zuvor waren im Laufe des Tages nur wieder die üblichen Verdächtigen gehandelt worden. Ganz vorne dabei: Der in der vergangenen Saison vom VfB Stuttgart an den SV Sandhausen verliehene Nikolas Nartey (21). Nachdem Sky den angeblichen Wechsel nach Hamburg bereits am Montag verkündet hatte, gingen die „Stuttgarter Nachrichten“ am Dienstagvormittag weiter ins Detail: Nartey soll zum HSV verliehen werden. Das einzige Problem an dieser Geschichte: Sie stimmte (erneut) nicht.

HSV-Deal mit BVB-Talent platzt

Stattdessen soll nun der englische U-21-Nationalspieler Doyle die nach den Abgängen von Aaron Hunt, Jeremy Dudziak und Amadou Onana entstandene Lücke auf der Acht schließen. „Tommy ist ein sehr interessanter Box-to-Box-Player, den wir schon lange intensiv beobachten. Er besitzt eine gute Übersicht, ein exzellentes Passspiel und ist trotz seiner jungen Jahre ein Spieler, der auf dem Platz vorangeht“, sagte Sportdirektor Michael Mutzel.

Mehr zum Thema:

Ein weiterer Neuzugang kam allerdings nicht mehr dazu. Und das, obwohl der HSV Handlungsbedarf auf der offensiven Außenbahn hatte. Doch sämtliche Bemühungen um einen solchen Spieler waren letztlich nicht zu realisieren. So sollen die Hamburger laut Sport1 unter anderem an einer Leihe von BVB-Talent Ansgar Knauff (19) interessiert gewesen sein. Doch weil Dortmund ebenfalls keinen neuen Flügelstürmer mehr verpflichten konnte, entschied sich der U-20-Nationalspieler für einen Verbleib.

HSV-Zugang Doyle spielte Champions League

Doyle wird in der nächsten Woche nach seiner Rückkehr von der U-21-Auswahl in Hamburg erwartet. „Es fühlt sich großartig an. Ich bin froh, dass der Wechsel über die Bühne gegangen ist“, sagte der Engländer. „Ich kann es kaum erwarten, in diesem schönen Stadion zu spielen und mit diesem Team durchzustarten.“

Das 1,72 Meter kleine Mittelfeldtalent (zwei Zentimeter größer als HSV-Youngster Anssi Suhonen) kommt mit der Empfehlung, bereits in der Champions League gespielt zu haben. Auch wenn es nur vier Minuten in der vergangenen Saison mit Manchester City gegen Olympiakos Piräus (1:0) in der Gruppenphase waren. Es dürfte ein besonderer Moment für Doyle gewesen sein.

Lesen Sie auch:

HSV-Neuzugang Doyle ist torgefährlich

Auch in der Premier League wechselte City-Teammanager Pep Guardiola den damals 18-jährigen Doyle für 15 Minuten gegen Newcastle United (5:0) ein. Ansonsten kam der zentrale Mittelfeldspieler überwiegend für Manchesters U23 in der Premier League 2 zum Einsatz. Eine Liga, in der ausschließlich die zweiten Mannschaften der englischen Topteams vertreten sind – und die Doyle mit City in der abgelaufenen Spielzeit gewann.

Vier Tore und zehn Vorlagen steuerte Doyle in seinen 18 Einsätzen für die U23 bei, die er zuletzt als Kapitän anführte. Wenn er eine ähnliche Quote auch beim HSV erreicht, würde er wohl alle Fans in Hamburg glücklich machen.