Hamburg. Vor dem HSV-Stadion wurden gewalttätige Dynamo-Fans simuliert. Der Zweitligaclub fühlt sich verunglimpft. Wie die Polizei reagiert.
Wer am Donnerstagvormittag Erholung im Altonaer Volkspark suchte, wurde möglicherweise aufgeschreckt. An der Südwestecke des HSV-Stadions wurden Böller gezündet, Rauchschwaden bengalischer Feuer stiegen auf, Schlachtrufe ertönten, bewaffnete Einheiten der Polizei Hamburg marschierten auf, Lautsprecherdurchsagen waren zu hören.
Was auf den ersten Blick bedrohlich aussah, war allerdings nur eine Übung: Die Sicherheitskräfte probten einen Einsatz gegen randalierende Fans.
Fan-Randale beim HSV simuliert: Dynamo Dresden beschwert sich über Polizei Hamburg
Der hat nun aber ein ernstes Nachspiel. Weil die Fan-Darsteller „Dynamo Dresden“ skandierten, hat sich der Zweitligakonkurrent des HSV via Twitter beschwert: „Liebe Polizei Hamburg, schön, dass Ihr auch fest in der nächsten Saison mit uns in der 2. Bundesliga plant“, schreibt der abstiegsbedrohte Club. „Aber bitte unterlasst bei Euren Übungen sowohl Vorverurteilungen als auch Stereotypen gegenüber unserem Verein & unseren Fans.“ Zum Beweis bettete die Social-Media-Abteilung ein Abendblatt-Video ein, das den Einsatz dokumentiert.
In einem Antwort-Tweet verteidigte die Polizei den Einsatz. Dahinter stecke keine böse Absicht: „Die Mannschaft & ihre friedlichen Fans sind in Hamburg stets willkommen. Wie auch immer die Würfel am Saisonende gefallen sein werden, wir gehen unvoreingenommen in den nächsten Besuch.“
Ganz zufällig dürfte die Wahl der Polizei bei der Randale-Simulation aber nicht auf Dresden gefallen sein. Laut dem Portal „Fussballmafia.de“ musste Dynamo von allen Zweitligisten in dieser Saison die mit Abstand höchsten Strafen für Verfehlungen seiner Fans zahlen: insgesamt 78.750 Euro.
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Der HSV steht allerdings nicht viel besser da: Er rangiert hinter Hansa Rostock (47.100 Euro) auf Platz drei mit 31.400 Euro. Dahinter folgt Lokalrivale FC St. Pauli (18.765 Euro).