Hamburg. Wie der HSV auf die Absage von Steffen Baumgart reagiert und nach welchem Trainerprofil der Club nun Ausschau hält.
Nach der Absage von Trainer Steffen Baumgart ist der HSV noch immer auf der Suche nach einem neuen Trainer. Es sei sein gutes Recht, beim 1. FC Köln unterschrieben zu haben, sagte Hamburgs Sportdirektor Michael Mutzel am Donnerstag über den aktuellen Paderborn-Coach Baumgart, mit dem auch der HSV in Verhandlungen stand. Letztlich aber drängte Baumgart auf eine schnelle Entscheidung, die ihm die Hanseaten nicht garantieren wollten.
„Wir haben nicht diesen Druck, enttäuscht sein zu müssen", sagte Mutzel über den ersten Korb auf der Trainersuche. „Wir gehen die Thematik sauber und klar an. Wir wissen, wie viel an dieser Personalie hängt, aber wichtig ist, dass wir am Ende eine gute Entscheidung fällen."
Bleibt Hrubesch beim HSV? Das sagt Mutzel
Eine gute Entscheidung könnte nach Ansicht vieler Fans eine Fortsetzung mit Interimstrainer Horst Hrubesch über die Saison hinaus sein. Schließlich ist es der Club-Ikone mit seiner einfachen und authentischen Art gelungen, eine verunsicherte Mannschaft binnen einer Woche wiederzubeleben. „Er ist ein total positiver Typ", lobte Mutzel. „Ich war erstaunt, mit welcher Lockerheit und Unbekümmertheit er die Aufgabe angegangen ist. Das hat die Spieler und auch den ganzen Staff angesteckt."
Doch Spekulationen über eine Verlängerung von Hrubeschs Engagement erteilte Mutzel am Vatertag eine Absage. „Für die momentane Situation ist er eine super Lösung, aber er hat ja selber gesagt, dass wir das im Sommer wieder beenden werden."
Zur Erinnerung: Unmittelbar, nachdem der HSV Anfang Mai Trainer Daniel Thioune freigestellt und Hrubesch als Interimslösung präsentiert hatte, ließ sich der 70-Jährige auf der vereinseigenen Webseite wie folgt zitieren: „Bevor Sie nachfragen oder Gerüchte die Runde machen – ich bin nur für die letzten Spiele in dieser Saison Trainer. Danach kehre ich auf meinen Posten im Nachwuchsleistungszentrum zurück."
- Wechselt Serdar Dursun lieber zu einem Topclub als zum HSV?
- Kiel siegt erneut und liegt nun uneinholbar vor dem HSV
- HSV-Verteidiger Josha Vagnoman fällt vorerst verletzt aus
Hrubesch-Nachfolger: So sucht der HSV
Der HSV muss sich also weiter nach einem neuen Trainer für die kommende Spielzeit umsehen. Laut dem Fanblog „Moin Volkspark" sei der ehemalige Trainer des VfB Stuttgart, Tim Walter, einer der Kandidaten. Nach derzeitigem Stand ist dies allerdings nicht mehr als ein wildes Gerücht.
Fest steht zumindest bereits das Trainerprofil: Der Club sucht einen emotionalen Coach, der die Spieler begeistern und mitreißen kann. Auch eloquent und selbstsicher sollte der neue Mann sein, um in der Medienstadt Hamburg bestehen zu können. Vor allem aber sucht der HSV einen Trainer, der an seiner Überzeugung festhält und sich durch Negativerlebnisse nicht aus der Bahn werfen lässt – so wie es bei den bisherigen Übungsleitern in den drei Zweitliga-Jahren der Fall war.
„Es ist richtig, dass sowohl Hannes Wolf als auch Dieter Hecking und Daniel Thioune ein Stück weit von ihrem Weg abgekommen sind", hatte Sportvorstand Jonas Boldt am Tag der Freistellung von Thioune gesagt. „Für die Zukunft bedarf es eines Trainers, der den Weg Entwicklung mitgehen will und auch eine gewisse Resistenz für sich beansprucht."
Bleibt die Frage: Wer könnte das nur sein?