Hamburg. Die Verträge des Freude bereitenden Youngsters und des starken Stammtorwarts laufen aus. Boldt spricht über sein Nervositätslevel.
Für die Fans des HSV war sofort klar, wer am meisten beim Last-Minute-Erfolg in Paderborn (2:1) überzeugte. Mit großer Mehrheit in den sozialen Netzwerken wurde Talent Faride Alidou bei seiner Startelfpremiere zum Spieler des Spiels gewählt.
Eine verdiente Auszeichnung. Der 20 Jahre alte Youngster aus dem eigenen Nachwuchs begeisterte mit seinen Tempodribblings über die linke Außenbahn. Mit einem Pfostenschuss leitete Alidou das 1:0 durch Moritz Heyer ein. In seiner auffälligsten Szene chippte Alidou den Ball optimal auf den Kopf von Robert Glatzel, der allerdings im Abschluss schwächelte. Einziges Manko seines erfrischenden Auftritts: Alidou verpasste es, sich selbst mit einem Tor zu belohnen, als er frei vor Paderborns Torhüter Jannik Huth überhastet abschloss.
Verlässt Faride Alidou den HSV ablösefrei?
Für Sportvorstand Jonas Boldt machte diese Szene den Unterschied aus, weshalb er die Leistung von Alidou als „gut“, aber eben nicht als „super“ bewertete. Mit diesen Worten hätte der Manager auch die Verhandlungsposition des Offensivtalents beschreiben können, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft. Einigen sich beide Seiten nicht auf einen neuen Kontrakt, könnte Alidou den HSV nach dieser Saison ablösefrei verlassen.
Ein Szenario, das der Club naturgemäß vermeiden will. Doch bevor der auslaufende Vertrag verlängert wird, will Boldt eine Bestätigung von Alidous Leistung in Paderborn sehen. „Wichtig ist, dass er auf dem Platz nicht nur ausläuft, sondern Gas gibt“, sagte der sprachlich gewandte Manager. „Über andere Sachen werden wir beizeiten reden.“
HSV vor Verlängerung mit Daniel Heuer Fernandes
Es ist nicht das einzige Vertragsgespräch, das Boldt in den nächsten Wochen führen wird. Denn auch der Vertrag von Stammtorwart Daniel Heuer Fernandes endet nach dieser Spielzeit. Der im Laufe seiner drei Spielzeiten beim HSV schon mehrfach zur Nummer zwei degradierte Keeper hat sich unter Trainer Tim Walter zum Führungsspieler entwickelt.
Auch in Paderborn ging der Deutsch-Portugiese mit Leistung voran und bewahrte seine Mannschaft vor dem Rückstand, als er den Distanzschuss von Uwe Hünemeier mit den Fingerspitzen an den Pfosten kratzte. Eine „spielentscheidende Szene“ für Boldt, der weiß, wie wichtig Heuer Fernandes als Rückhalt für die oftmals instabil wirkende Defensive ist.
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Diese Rolle soll der Torwart auch in Zukunft ausfüllen, weshalb im Hintergrund bereits Gespräche über eine längere Zusammenarbeit laufen. „Ich habe nicht das Gefühl, dass er oder wir nervös werden“, lautete Boldts vielsagende Auskunft über den offenbar positiven Stand der Verhandlungen. „Wir stehen in einem guten Austausch. Er sagt immer, er wisse, was er an uns hat. Wir wissen umso mehr, was wir an ihm haben. Den Rest besprechen wir mit ihm und seinem Management.“
Verträge: HSV mit Heuer Fernandes weiter als mit Alidou
Die Worte des Sportvorstands klingen nach einer baldigen Einigung über einen neuen Vertrag. Von einer solchen Einigung ist Alidou noch etwas entfernt. Passend zu Boldts Sichtweise gab auch die Social-Media-Abteilung des HSV in ihrem Beitrag zur „Spieler des Spiels“-Wahl die Richtung für die nächsten Wochen vor. „Jetzt gilt es für unseren Youngster, weiterzuarbeiten und die bisherigen Leistungen zu bestätigen“, twitterten die Hamburger. Dann könnte es auch mit einem neuen Vertrag klappen.