Hamburg. Am Sonntag brach der HSV-Leihspieler in seine Heimat England auf. Eine Rückkehr im neuen Jahr ist unwahrscheinlich.
Dass die Bundesregierung am Vorabend Großbritannien zum Virusvariantengebiet erklärt hatte, konnte Tommy Doyle nicht aufhalten: Am Sonntag brach der HSV-Leihspieler in seine Heimat England auf. Für zwei Tage muss er dort in Quarantäne und anschließend einen PCR-Test machen. Das bestätigte der Club am Montag auf Abendblatt-Nachfrage.
Alles Weitere werde man nach Weihnachten sehen, hieß es weiter. Doch die Anzeichen verdichten sich, dass es nach nur sechs Monaten in Hamburg ein Abschied für immer war. Trotz Vertrags bis Saisonende entfernte Doyle (20) in seinem Instagram-Profil am Montag seinen HSV-Bezug, wie aufmerksame Follower feststellten.
HSV-Leihspieler Doyle kehrt wohl nicht zurück
Schon die Corona-Lage macht eine Rückkehr unwahrscheinlich. Bei seiner Ankunft in Deutschland müsste Doyle entsprechend den behördlichen Vorgaben eine 14-tägige Quarantäne einhalten und würde somit das HSV-Trainingslager in Spanien (2. bis 8. Januar) verpassen.
Das aber würde seine ohnehin begrenzten Chancen auf weitere Einsätze in der zweiten Saisonhälfte weiter schmälern. In der gesamten Hinrunde der 2. Bundesliga stand Doyle ganze 71 Minuten auf dem Platz. Hinzu kommen 79 Minuten beim Pokalerfolg in Nürnberg – es war sein einziger Startelfeinsatz.
Unvergessen bleibt, wie der Nachwuchsmann von Manchester City in Paderborn in der Nachspielzeit zum 2:1-Sieg traf – obwohl ihn Trainer Tim Walter kurz zuvor gar nicht hatte einwechseln wollen. Zuvor hatte Doyle beim 1:1 in Aue mit einem Lupfer an die Latte ein Eigentor von Dirk Carlson erzwungen, das dem HSV einen späten Punkt bescherte.
Doyle erfüllt Walters Anforderungsprofil nicht
Schießen – das kann beim HSV keiner so wie Doyle. Doch die Abschlussqualität ist nicht der entscheidende Maßstab, den Trainer Tim Walter an seinen zentralen Mittelfeldspieler anlegt. Er wollte Doyle ackern sehen, Bälle erobern und den Gegner früh attackieren – und bekam davon offenbar zu wenig geboten. Auch, weil Doyle wegen seiner Einsätze für die englische U-21-Nationalmannschaft wichtige Trainingsphasen verpasste.
Doyles letzter Einsatz für den HSV liegt nun schon exakt einen Monat zurück: zwei kümmerliche Minuten beim 4:1-Sieg gegen Regensburg. Damals wurde spekuliert, die Hamburger könnten ihn wie schon Abwehrmann Mario Vuskovic für ein weiteres Jahr ausleihen und ihm so mehr Zeit zur Entwicklung geben.
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Jetzt stehen die Zeichen auf vorzeitige Trennung. Gerüchte, sein Heimatclub Manchester City könnte Doyle zurückbeordern, waren bereits Anfang des Monats aufgekommen. Der HSV würde ihn vermutlich nicht aufhalten.