Hamburg. Er war sowohl Spieler als auch Trainer und schrieb gleich in seinem ersten Einsatz für den HSV doppelt Geschichte. Nun ist Arkoc tot.
Der HSV trauert um Özcan Arkoc. Nach Abendblatt-Informationen aus dem privaten Umfeld verstarb der langjährige Torhüter in der Nacht zu Mittwoch im Alter von 81 Jahren.
Am frühen Mittwochabend bestätigte auch der HSV den Tod seines früheren Spielers, dessen Fußabdruck seit 2014 auch den "Walk of Fame" am Volksparkstadion ziert.
Arkoc war der erste Türke beim HSV
"Ötschi", so der Spitzname des guten Freundes von Uwe Seeler, wechselte 1967 von Austria Wien zum HSV und absolvierte dort bis 1975 insgesamt 207 Pflichtspiele.
Im Oktober 1977 wurde Arkoc in Hamburg nach einjähriger Assistenz unter Kuno Klötzer sowie dessen Nachfolger Rudi Gutendorf sogar erster türkischstämmiger Cheftrainer der Bundesliga, ehe er nach 22 Spielen am Saisonende wieder gehen musste und von Branko Zebec beerbt wurde.
Arkoc schrieb mit Auswechslung Geschichte
Als aktiver Fußballer war Arkoc zuvor nicht nur der erste Türke im Volkspark, sondern schrieb auch mit einem anderen Umstand Geschichte: Als erster Spieler der Bundesliga wurde Arkoc im August 1967 ausgewechselt.
Gleich in seinem ersten Spiel für den HSV musste Arkoc beim späteren 4:1-Sieg bei Werder Bremen nach 20 Minuten verletzungsbedingt vom Platz. Erst ab jener Spielzeit waren Auswechslungen überhaupt erlaubt.
"Mein Finger war seitlich weggeknickt, ich hatte wahnsinnige Schmerzen", erinnerte sich Arkoc später über seine am Ende historische Rettungstat im Nordderby.
Seeler trauert um Arkoc: "Ein Pfundskerl"
"Der HSV trauert um eine Vereinsikone, eine große Persönlichkeit und einen wunderbaren Menschen", schrieb der HSV zum Tode Arkocs, der am 2. Oktober und damit am gleichen Tag Geburtstag hatte wie Kultmasseur Hermann Rieger. "Bis zuletzt war “Ötschi' ein gern gesehener Gast im Volkspark", hieß es weiter.
Seine Karriere hatte Arkoc in seiner Heimat bei Fenerbahce und Besiktas Istanbul begonnen. "Das ist eine sehr traurige Nachricht. Ötschi war ein Pfundskerl, der mir sehr ans Herz gewachsen war", sagte Arkocs Mannschaftskamerad Seeler bei bild.de.
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Auch die Türkische Gemeinde in Hamburg trauert um Arkoc. "Wir erinnern uns heute an einen Menschen, der uns Mut gemacht und viele Jahre begleitet hat, und wünschen seinen Angehörigen viel Kraft", hieß es in einer Mitteilung des Vorstands.