Grassau. Nach Vagnoman verletzt sich der nächste HSV-Profi ernst. Welche Folgen Kittels Diagnose für die Kaderplanung hat.

Sieben Tage ist es inzwischen her, dass Sonny Kittel (27) beim Testspiel des HSV gegen Innsbruck (1:0) einen Schlag aufs Wadenbeinköpfchen abbekam. Zunächst nahm der Club an, es würde sich um eine leichte Verletzung handeln. Doch eine MRT-Untersuchung sorgte am Montag für Klarheit. Die ernüchternde Diagnose: Kittel zog sich einen Haarriss im Wadenbein zu und wird die nächsten Wochen ausfallen.

Dabei hatte Sportvorstand Jonas Boldt noch am Sonntag Optimismus verbreitet. „Es ist eine reine Trainingssteuerungsmaßnahme“, sagte er über Kittels seit Tagen andauerndes individuelles Programm in Grassau. Inzwischen erscheint es jedoch unwahrscheinlich, dass sich der torgefährliche Offensivspieler rechtzeitig bis zum Saisonauftakt beim FC Schalke 04 (23. Juli) fit meldet.

Die HSV-Ärzte glauben, dass Kittel, der derzeit keine Schmerzen verspürt, bereits in knapp drei Wochen am zweiten Spieltag gegen Dynamo Dresden (1. August) wieder zur Verfügung stehen könnte. Normalerweise beläuft sich die Ausfalldauer bei einer solchen Verletzung auf sechs bis zwölf Wochen, je nach Größe des Risses im Knochen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass aus einem kleinen ein großer Haarriss werde, sei nach Ansicht der Mediziner sehr gering.

HSV ohne Kittel: Folgen für Kaderplanung

In jedem Fall erhöht Kittels Ausfall den Druck auf die für die Kaderplanung verantwortlichen Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel. Die Hamburger sind ohnehin auf der Suche nach einem Flügelstürmer, müssen den üblichen Transferpoker nun aber beschleunigen.

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Boldt ist bereits am Montagabend aus Grassau abgereist. Auf dem Rückweg nach Hamburg trifft er sich mit mehreren Clubfunktionären – um einen Spieler zu holen? „Wir werden definitiv noch ein paar Sachen machen“, sagte der Manager am Sonntag in Bezug auf weitere Transfers.

Auch Vagnoman beim HSV verletzt

Verpflichtet werden soll unter anderem ein neuer Rechtsverteidiger, da Jan Gyamerah (26) den Club weiterhin verlassen soll und Josha Vagnoman (20), über dessen Olympia-Teilnahme (23. Juli bis 8. August) nun der DFB entscheidet, wegen seines Muskelfaserrisses bis zu drei Wochen ausfällt.

Bedarf hat der Club auch auf der Torhüterposition. Heuer Fernandes (28, Adduktoren) will die neue Nummer eins werden, trainiert aber bereits seit sechs Tagen nur individuell. Für das heutige Testspiel gegen den FC Augsburg in Heimstetten (13.30 Uhr/HSVTV) fällt der Keeper aus – und vergrößert damit die Verletzungssorgen beim HSV.