Hamburg. Nach Abschluss der Saison möchte der HSV einen neuen Cheftrainer präsentieren. Welche Namen derzeit gehandelt werden.

Wer soll neuer HSV-Trainer werden: Otto Addo, Otto Rehhagel, Otto von Benjamin Blümchen oder gar Komiker Otto Waalkes? Dass im Hinblick auf die Besetzung des Hamburger Trainerstuhls auch (mehr oder weniger gute) Scherze getrieben werden wie in eben jener Twitter-Umfrage, liegt nach dem erneut verpassten Aufstieg des Großclubs in die Fußball-Bundesliga wohl in der Natur der Sache.

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Es gibt abseits der Spaßkandidaten aber auch einige Namen, die im Rahmen der Nachfolgersuche für den scheidenden Interimstrainer Horst Hrubesch durchaus etwas ernsthafter diskutiert werden können. Fakt ist zunächst, dass der HSV um Sportvorstand Jonas Boldt sich selbst zum Ziel gesetzt hat, möglichst rund um das Saisonfinale gegen Eintracht Braunschweig (Sonntag, 15.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) einen neuen Übungsleiter präsentieren zu wollen.

Dieser soll dann mit der Aufgabe betraut werden, gemeinsam mit Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel einen Kader zusammenzustellen, der im vierten Anlauf endlich alle Voraussetzungen erfüllt, auch einmal bis zum letzten Spieltag ernsthaft um den Aufstieg mitspielen zu können. Am 23. Juli rollt in der Zweiten Bundesliga wieder der Ball, spätestens bis dahin muss das HSV-Gerüst also stehen.

HSV-Trainer: Führt die Spur zu Jess Thorup?

Als neuer heißer Kandidat gehandelt wurde vorübergehend auch Trainer Jess Thorup vom FC Kopenhagen. Den Namen des 51 Jahre alten Dänen hatte am Mittwoch die "Sport Bild" ins Spiel gebracht. Demnach soll die Personalie intern bereits diskutiert worden sein. Tatsächlich pflegt der HSV enge Beziehungen zum Ex-Meister aus Kopenhagen. Doch schon einen Tag später folgte das deutliche Dementi. „Auf einer Skala von 1 bis 10 liegt die Wahrscheinlichkeit bei minus 48“, sagte Kopenhagens Sportdirektor Peter Christiansen, dessen 51 Jahre alter Trainer noch bis 2024 einen Vertrag beim FCK hat.

Als ehemaliger Trainer der dänischen U-Nationalmannschaften passte Thorup durchaus ins Anforderungsprofil des HSV, welches dem neuen Chefcoach unter anderem die Förderung eigener Talente auferlegt.

Zudem kann Thorup bereits zwei große Titel vorweisen: 2018 führte er Midtjylland mit dem ehemaligen HSV-Star Rafael van der Vaart als Spieler zur dänischen Meisterschaft. 2013 wurde Thorup mit Esbjerg nationaler Pokalsieger. Den HSV wird er (vorerst) trotzdem nicht trainieren.

HSV: Gerüchte um Walter und Schweinsteiger

Hartnäckig in der Trainer-Gerüchteküche hält sich derweil auch der Name Tim Walter. Konkrete Hinweise auf mögliche Gespräche mit dem 45 Jahre alten ehemaligen Coach von Holstein Kiel und des VfB Stuttgart sind allerdings noch nicht zu vernehmen.

Tobias Schweinsteiger, der von der "Bild"-Zeitung und auch Sky-Experte Lothar Matthäus im Verbund mit dem scheidenden Bayern-Assistenten Hermann Gerland genannt wurde, wird nach Abendblatt-Informationen indes definitiv nicht neuer HSV-Trainer.

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Auch für Gerland wird es so in Hamburg wohl keine Verwendung geben – gleichwohl Boldt einen guten Kontakt zum FC Bayern München pflegt.

HSV und Domenico Tedesco in Gesprächen?

Auch Domenico Tedecos Weg wird aller Voraussicht nach nicht in den Volkspark führen. Zwar soll der HSV einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge Gespräche mit dem ehemaligen Schalker geführt haben.

Nach Abendblatt-Informationen möchte Tedesco nach seiner zum Juni endenden Amtszeit beim russischen Erstligisten Spartak Moskau aber vorerst eine Pause einlegen, um im Herbst für eventuelle Angebote aus der Ersten Bundesliga gerüstet zu sein.

Domenico Tedesco hört Ende Mai als Trainer des russischen Erstligisten Spartak Moskau auf.
Domenico Tedesco führte Spartak Moskau zur Vize-Meisterschaft. © Imago/ITARR-TASS | Unbekannt

Ex-HSVer hätte gerne Mark van Bommel

Mark van Bommel dürfte ebenfalls noch eine Nummer zu groß sein für den HSV. Der Niederländer, seit seinem Ausscheiden bei der PSV Eindhoven im Dezember 2019 ohne Job, soll beim VfL Wolfsburg ganz oben auf der Liste stehen.

Für Hamburg hatte Ex-Profi Erik Meijer seinen Landsmann van Bommel im Abendblatt-Podcast "HSV - wir müssen reden" als Wunschkandidaten für seinen früheren Verein genannt.

podcast-image

HSV: Horst Hrubesch hört definitiv auf

Sicher bei der Trainersuche des HSV ist vorerst ebenso: Einer aus der getwitterten "Otto Group" wird es nicht. Und Horst "Hotte" Hrubesch wird seine kurze Amtszeit als Chefcoach im Volkspark nach dem dritten und letzten Spiel gegen Braunschweig definitiv nicht verlängern. Eine Rolle rückwärts ist nach der Generalkritik der HSV-Ikone an der Einstellung der Hamburger Profis ausgeschlossen.

Und auch Thomas Doll wird keine zweite Ära als HSV-Trainer anstreben – via "Sport Bild" ging der 55-Jährige nämlich ähnlich hart mit den Spielern ins Gericht. "Dass die Spieler in so einem Spiel, in dem sie wissen, dass es um alles geht, nicht ihre Leistung abrufen, sagt alles über die Mannschaft aus", sagte Doll mit Blick auf die 2:3-Niederlage in Osnabrück über den Kader des HSV: "Die Qualität reicht nicht."

Aufstieg ade! HSV enttäuscht auf ganzer Ebene in Osnabrück

HSV-Torhüter Sven Ulreich hatte wenig Arbeit in der ersten Hälfte von Osnabrück. Der erste Schuss, der auf den Kasten kam, war sofort drin.
HSV-Torhüter Sven Ulreich hatte wenig Arbeit in der ersten Hälfte von Osnabrück. Der erste Schuss, der auf den Kasten kam, war sofort drin. © Witters | Unbekannt
Osnabrücks Torhüter Philipp Kühn (r.) rettete mehrmals gut gegen den HSV.
Osnabrücks Torhüter Philipp Kühn (r.) rettete mehrmals gut gegen den HSV. © dpa | Unbekannt
Nichts geht mehr: Sven Ulreich (r.) und Toni Leistner konnten mit dem HSV den Aufstieg mal wieder nicht erreichen.
Nichts geht mehr: Sven Ulreich (r.) und Toni Leistner konnten mit dem HSV den Aufstieg mal wieder nicht erreichen. © Imago | Unbekannt
Simon Terodde konnte gar nicht mehr hingucken. Der Torjäger blieb blass in Osnabrück und war sichtlich enttäuscht von sich und seiner Mannschaft.
Simon Terodde konnte gar nicht mehr hingucken. Der Torjäger blieb blass in Osnabrück und war sichtlich enttäuscht von sich und seiner Mannschaft. © Unbekannt | Unbekannt
Die Blicke von Moritz Heyer (l.) und Tim Leibold sprechen Bände. Der HSV bleibt auch in der neuen Saison ein Zweitligist.
Die Blicke von Moritz Heyer (l.) und Tim Leibold sprechen Bände. Der HSV bleibt auch in der neuen Saison ein Zweitligist. © Witters | Unbekannt
Marc Heider (r.) sorgte für den K.-o für den HSV und neue Hoffnung im Abstiegskampf für Osnabrück.
Marc Heider (r.) sorgte für den K.-o für den HSV und neue Hoffnung im Abstiegskampf für Osnabrück. © Unbekannt | Unbekannt
Kapitän Tim Leibold sorgte mit seinem Tor zum 2:2 kurzfristig für Hoffnung. Lange sollte sie aber nicht währen.
Kapitän Tim Leibold sorgte mit seinem Tor zum 2:2 kurzfristig für Hoffnung. Lange sollte sie aber nicht währen. © Witters | Unbekannt
Maurice Multhaup düpiert HSV-Verteidiger Moritz Heyer beim 1:2. Ein Bild mit Symbolcharakter.
Maurice Multhaup düpiert HSV-Verteidiger Moritz Heyer beim 1:2. Ein Bild mit Symbolcharakter. © dpa | Unbekannt
Amadou Onana musste kurz nach der Pause mit einer Adduktorenverletzung den Platz verlassen.
Amadou Onana musste kurz nach der Pause mit einer Adduktorenverletzung den Platz verlassen. © Witters | Unbekannt
Robin Meißner bejubelt sein zweites Profitor für den HSV. Der Youngster zeigte eine gute Leistung.
Robin Meißner bejubelt sein zweites Profitor für den HSV. Der Youngster zeigte eine gute Leistung. © Witters | Unbekannt
Horst Hrubesch war nur bedingt zufrieden mit der Anfangsphase seiner Jungs.
Horst Hrubesch war nur bedingt zufrieden mit der Anfangsphase seiner Jungs. © Witters | Unbekannt
Jan Gyamerah (l.) kam beim HSV für den verletzten Josha Vagnoman in die Startformation
Jan Gyamerah (l.) kam beim HSV für den verletzten Josha Vagnoman in die Startformation © Unbekannt | Unbekannt
Die passende Antwort des HSV. Robin Meißner traf sehenswert aus 17 Metern zum Ausgleich. Bereits gegen Nürnberg hatte der Youngster getroffen.
Die passende Antwort des HSV. Robin Meißner traf sehenswert aus 17 Metern zum Ausgleich. Bereits gegen Nürnberg hatte der Youngster getroffen. © Witters | Unbekannt
Christian Santos ließ HSV-Keeper Sven Ulreich aus kurzer Distanz keine Abwehrchance. Das 1:0 für Osnabrück
Christian Santos ließ HSV-Keeper Sven Ulreich aus kurzer Distanz keine Abwehrchance. Das 1:0 für Osnabrück © Witters | Unbekannt
Christian Santos (2.v.r.) brachte Osnabrück in der 34. Minute in Führung. Ganz zur Freude des Abstiegskandidaten.
Christian Santos (2.v.r.) brachte Osnabrück in der 34. Minute in Führung. Ganz zur Freude des Abstiegskandidaten. © dpa | Unbekannt
Simon Terodde vergab in der 23. Minute die Riesenchance zur Führung, als er frei an Philipp Kühn scheiterte.
Simon Terodde vergab in der 23. Minute die Riesenchance zur Führung, als er frei an Philipp Kühn scheiterte. © dpa | Unbekannt
Shootingstar Robin Meißner (l.) war im Sturm deutlich auffälliger als sein Nebenmann Simon Terodde.
Shootingstar Robin Meißner (l.) war im Sturm deutlich auffälliger als sein Nebenmann Simon Terodde. © Witters | Unbekannt
Bakery Jatta (l.) und Amadou Onana versuchten, dem HSV-Offensivspiel Impulse zu verleihen.
Bakery Jatta (l.) und Amadou Onana versuchten, dem HSV-Offensivspiel Impulse zu verleihen. © Witters | Unbekannt
Nachwuchsstürmer Robin Meißner (M.) stand beim HSV wieder in der Startformation
Nachwuchsstürmer Robin Meißner (M.) stand beim HSV wieder in der Startformation © Witters | Unbekannt
Sonny Kittel (v.) und die HSV-Profis wirkten vor der Partie in Osnabrück locker, aber konzentriert.
Sonny Kittel (v.) und die HSV-Profis wirkten vor der Partie in Osnabrück locker, aber konzentriert. © Witters | Unbekannt
Vor dem Spiel sorgten die Fans des VfL Osnabrück für eine emotionale Begrüßung vor dem Stadion.
Vor dem Spiel sorgten die Fans des VfL Osnabrück für eine emotionale Begrüßung vor dem Stadion. © dpa | Unbekannt
HSV-Trainer Horst Hrubesch (l.) tauschte sich vor dem Spiel mit Osnabrücks Coach Markus Feldhoff aus. Für beide Trainer stand viel auf dem Spiel.
HSV-Trainer Horst Hrubesch (l.) tauschte sich vor dem Spiel mit Osnabrücks Coach Markus Feldhoff aus. Für beide Trainer stand viel auf dem Spiel. © Witters | Unbekannt
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